mögend
Mögenheit
Mȫg~end, a. (~enheit, f.; –en):
Partic. des Zeitw. mögen (s. d. I 3 und II 1), als Ew., nam. im Kurialstil = mächtig: M–de Herren, Titel der Stände der vereinigten niederländischen Provinzen; groß-m–de, der Provinz Holland; hoch-m–de, der Generalstaaten; und dazu (s. bedeutend, Anm. und ver-m. 5): Eure Hochmögenheit! etc., auch z. B.: Edle, ehrenfeste und weise, groß-m–de Vierhundertmänner [in Abdera]. 14, 91; 103 etc. [s. auch Magen, Anm.]; Hoch-m–de Genossenschaft [Landtag in Ungarn]. 4, 76; Des hoch-m–den Demos. Ar. 1, 163 etc., ferner: Durch der Gestirne all-m–de Influenzen. 15, 148 etc. Namentl. aber: Ver-: das Partic. von vermögen (s. d.), wor- auf sich die Hinweise in [] beziehn, nam.: 1) [1] V–d sein, mit Infin. und „zu“ = vermögen, im Stande sein, z. B.: Ob ich v–d sein werde, es zu erfüllen. 3, 23; Wessen Muse ist v–d, mit dem Könige .. Schritt zu halten? 540); Daß nur eine heroische Tugend v–d sein kann, einem Sterblichen zur Annehmung einer Krone zu bewegen. 7, 114; Daß ich der Wahrheit ein solches Opfer zu bringen v–d wäre. 32, 101 etc. — 2) [3] auch ohne Infin., z. B.: Ich bin, ob sündenhaft, zu rein, | um irgend in Rom v–d zu sein [Etwas zu vermögen]. Cham. 3, 235 etc., nam. mit allgm. Fw. als Obj., z. B.: Das Geld ist freilich Alles v–d. 5, 226; Eure Sache führ’ ich hinaus und bin es v–d. 231; [Graf Egmont] ist allein ’was v–d. 9, 198; Der Eigennutz ist bei ihm Mehr v–d als die Ehre etc. und so auch als Attrib. etc.: Allesv–der Herr der Schöpfung. 8, 133; Der älteste Sohn der Alles-v–den [allmächtigen] Livia. HB. 1, 159 etc., auch: All-v–der Gott! 28, 297; Den Feldherrn hatten wir noch nicht gesehn, | den all-v–den in seinem Lager. 334a; Den sein Ansehn unter diesem Volk all-v–d machte. 9, 188 etc.; Seine nichts-v–de Bosheit etc.; Ich habe hohe Patrone .. Solcher viel-v–der Herren. 3, 120; Die Großen und Viel-V–den. Luc. 4, 170 etc., seltner so attributiv allein (wegen naheliegender Mißdeutung, s. 3), doch z. B.: In v–der [schöpfungskräftiger] Jugendzeit das nächst Vergangne festzuhalten, zu schildern. 22, 114 etc. — Veralt.: Einem ist Etwas v–d [möglich], z. B.: Thaten, die allein dem allmächtigen Gott v–d und eigen. (1743), s. 1, 2, 274. — 3) [4] ein namhaftes Vermögen (s. d. 2) besitzend, wohlhabend, reich (s. d.), s. vermöglich: Ein sehr v–der Mann; Ein v–des Mädchen heirathen etc. Seltner: Sollte der reiche v–de Schöpfer mit einer Seele geizen? 202a etc. — 4) Als Ggstz.: Un-v–d, z. B.: a) (s. 1) Fand sich ebenso un-v–d als zuvor dem Staate wirkliche Dienste zu leisten. Pfl. 1, XXVII; Lag er da, un-v–d, ein einziges Glied loszuwickeln. 3, 110; 95; Un-v–d, die Last ihrer Schande zu ertragen. 9, 113; 10, 96; 29, 171 etc. — b) (s. 2) Er giebt den Müden Kraft und Stärke genug den Unvermögenden [Kraftlosen, Ohnmächtigen etc.]. 40, 29; Wie unv–d ist doch der gutwilligste Fleiß der Menschen gegen die Allmacht der ungetheilten Begeisterung! H. 1, 20; Auch Dieses half ihr nichts! Gleich unv–d war | die schmeichelnde und die ergrimmte Miene. 12, 269 etc. und nam. auch in Bezug auf die Zeugungs-, Schöpfungskraft: Das Verschönern ist oft eine so große Kunst nicht als unv–de prosaīsche Schwächlinge sich einbilden möchten. 183a; Die unv–den Unmänner. V. 358 etc. — c) (s. 3) Bei den Weiberzechen, wie gern brüstete sich in Seide .. auch die unv–de! 24, 404 etc. — 5) Dazu (s. bedeutend, Anm. und vergl. mundartl.: Ein vermögener (3) Mann. Reis. 180a; Größer als der Vermögenste (2). Baumg. 14a; 3, 179 etc.):
a) V–heit, das V–d-sein, das Vermögen, die Kraft (veralt., mundartl. Mögenheit, s. 3, 179), z. B.: Wie mit jeder Unmacht nach gewissen Seiten hin eine V–heit verknüpft ist. 1, 358; Die übertriebenen Tugenden und V–heiten seiner überkräftigen Natur. 2, 5; Die höchste Macht ist nicht, wie die V–heit | des Weisen von Stagir, zum Wirken nur bereit, | die schlummernd warten kann. 25, 24; Wenn ich dich nur einmal habe, denk’ ich an meiner | V–heit noch drei tapfere Proben abzulegen. 34, 327 etc. —
b) All-V–heit der Natur. 2, 361; Weil das Kammermädchen Alles über die Tänzerin vermochte etc. .. Ihre All-V–heit. 14, 17 etc. —
c) Un-V–heit, z. B. (s. 4a): Die Un-V–heit, unser . . Wohl nach Wunsch zu befördern. Br. 2, 652; Un-V–heit, sich selbst zu ertragen. 1, 177 etc.; ferner (s. 4b): Die Un- V–heiten [Schwächen] des Leibes hielt er für ansteckend in Absicht der Seele. Leb. 1, 61; Luc. 5, 116; Weder die Un-V–heit [das Unvermögen] des Künstlers, noch die Un-V–heit der Kunst. 6, 386 etc. und (s. 4c): Wenn ich sie, wegen Un-V–heit [wie ich’s aus Mangel an Mitteln nicht vermochte], nicht so belohnen konnte. 3, 138 etc.
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