modern
I. Mōdern: 1) intr.:
von Moder (2) erfüllt sein, in Moder, faulende Verwesung übergehn, faulen, s. d. 1 und 2 auch in Bezug auf das Hilfszeitw.: Der Leichnam hatte schon gemodert [die Verwesung hatte begonnen], war ge- oder vermodert [er war verwest, durch den Moder zerstört] etc.; Jch wittre Grabesduft | . . und schon modert mir die Gruft. 10, 244; Weil ja Poniatowski modert | weil Kosciusko liegt im Grab. 6, 14; Um, ehr im Berge m. | er ließe seine Kraft, sie nun zurückzufodern. Rost. 102b etc., nam. oft im Partic.: Ein feuchter Luftstrom, von den vielen m–den Pflanzentheilen eigenthümlich duftend. gB. 2, 188; Die finstern m–den Gewölbe der Gefängnisse. Ans. 1, 24; M–de Gebeine 4a); Gerippe (21 1b); Gebeine m–der Männer. Od. 12, 46; M–de Lumpen. 9, 84; Ein m–des Scheusal, eine Speise der Würmer. 29, 22 etc. Schwzr. auch von nassem, faulem Holze: schwelen, ebenso ver-m. — 2) tr.:
a) (selten) m. (1) machen: Denkmal .., das kein m–der Guß .. wegzumalmen vermag. H. 1, 239 etc. —
b) von Moder reinigen, muddern: Einen Hafen m., auf-, aus-m., baggern. —
c) mit Moder düngen, s. ab-m. Zstzg. vgl. die von faulen, z. B.: Áb-:
1) [2c] Ist das Gut schon abgemergelt und abgemodert. (55) 251b, mit Mergel und Moder gedüngt. —
2) intr. (sein): modernd abfaulen. — Aūf- [2b]. — Āūs-:
1) intr. (haben): zu Ende modern. —
2) intr. (sein): durch Modern ausgehöhlt werden: Massen von diesen Thierchen, lebenden und todten und ausgemoderten Hülsen. EE. 402 etc., auch: modernd herausfallen etc. —
3) [2b]. — Be-, tr.: mit Moder versehn: Verbräunt Gestein, bemodert, widrig. 12, 98. — Durch-, tr.: mit Moder durchdringen und intr. (sein): davon durchdrungen werden: In bloß fäulnisgebräuntem oder torfartig durchmodertem Zustande. EE. 112. — Ent-, tr.: vom Moder befreien. — Er-, intr. (sein): modrig werden. — Hín-, intr. (sein): modernd hinschwinden: In den Kerkern .. h. B. 322; Nun die hingemoderte | Freiheit Deutschlands frisch aufloderte. VII etc. — Ver-, intr. (sein): hin-m., modernd zu Grunde gehn: Schade, daß Alles . v. muß und der Aufenthalt feucht ist. 26, 77; Das Aussterben der Bäume, das vermoosende V. der Kunstgrotten. 18, 293; Hier faulen Stämme .. und junge Sprößlinge keimen .. auf halbvermoderten Vorfahren. 21, 259; Magister, wie sie auf Akademien zu v. pflegen. 16, 127; Unsel’ge Mühe .., | vermoderte Gedanken festzuhalten. 11, 220; In Wolfenbüttel unter Schwarten v. [als Bibliothekar]. 12, 423; Indeß der Zeit Pedanten längst, verwahrt in Bibliotheken, | vor Staub und Schmutz vermoderten, als wurmige Scharteken. 4, 38; Schon stockt den Schiffen das Holz und die Seile v. Il. 2, 135; Daß die Urkunden .. in dumpfen und feuchten Gewölben verwahrt lagen, wo sie aus Mangel der Luft verschimmelten, vermoderten etc. 14, 44. — Zer-, intr. (sein): zu Moder zerfallen.
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