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modrig Moderig
Mōd(e)rigMōd(e)rig, a.:
1) von Moder (1) oder Moor, Schlamm erfüllt, danach schmeckend, moorig: Der modrige Kanal. Hausbl. (56) 1, 372; In Teichen und Tümpfeln, die für Karpfen zu m. sind. Lenz Nat. 3, 74; Aus schlammigen Teichen, wo sein Fleisch einen etwas m–en Geschmack angenommen. 68; Oken 6, 323, auch = schmutzig (s. 2): Morgen schon werden die alten Verleumdungen aus den modrigsten Schlupfwinkeln ihre Schlangenköpfchen hervorrecken. Heine Lut. 1, 11; Der Pater Lesseau, schmutzigen und m–en Ansehens. Thümmel 2, 164 etc. 2) von Moder (2) erfüllt etc., feucht und dumpf; faulend, verwesend, eig. und übertr.: Dumpfer, m–er Brodem. Auerbach Dicht. 2, 104; Im m–en Dunkel der Waldung. Burmeister gB. 2, 241; Jm m–en Kerker. Gervinus Lit. 5, 110; An dunkeln, feuchten und kühlen auch m–en Orten. Hebel 8, 106; Jene triste, m–e Aschermittwochsidee. Heine Sal. 1, VII; Der m–e Trödel thut auch, als müsst’ er noch mitreden wie ein Lebendiger. Kühne Char. 1, 175; Auf m–em Holz. Oken 3, 63; Nicht todte Bücher, alte Ordnungen, | nicht modrige Papiere soll er fragen. Sch. 336a; Die altersgrauen grün-m–en Mauern. Stahr Par. 2, 172; Einen m–en Dunst aushauchten. Sternberg BrM. 16; Menge des m–en Pflanzenstoffes. Volger EE. 388 etc. 3) Zu 1 und 2: M–keit.