Faksimile 0319 | Seite 317
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Mittels Mittelst
Mittel~s, ~st: 1) präp. mit Genit. oder zuw. mit Dat.:
durch Mittel (s. d. 1g), zur Angabe des Etwas bewirkenden Mittels: Eine gewisse Erhebung des Bürgerstandes über seine eigenen Standesinteressen m–s gelehrter, vornehmer und selbst französisch abglättender Einflüsse. Danzel 50; 311 etc.; Das Schenkelbein . . gelenkt m–st des Schenkelknopfes am Becken. Burmeister gB. 1, 75; Das Organ ist aber nie die Kraft selbst, die m–st jenem wirkt. H. Ph. 3, 244; 13, 370; Schnellst die Kugeln des Bluts eI 4 durch der Adern fernste Verzweigung | m–st des schlagenden Herzens umher. Kosegarten Dicht. 1, 146; M–st des Storchschnabels . . verjüngt. Musäus Ph. 1, 12; M–st ihres Ansehens .. viel Unheil anzurichten. W. 14, 84 etc.; M–st Gewichten straff gehalten. Karmarsch 3, 160; Nicht mit dem Schleppnetze, sondern m–st Grundangeln und Stellnetzen gefischt. Vogt Oc. 1, 101 etc.; M–st Nichtachtung auf die Schrolle vernünftig geworden. Immermann M. 4, 301; Stellte verschiedene Holzfragmente m–st Säge, Hammer und Nägel zu einer Art von Sponde zusammen. 1, 186, wo das Abhängige flerionslos oder (formell wenigstens) als Accus. erscheint, indem es für den Genit.: Hammers, für den Dat.: Nägeln heißen müßte. Häusiger Zsstzg.: Ver- (vgl. vermitteln und vermöge), z. B.: Doch will ich mich vermittels göttlicher Gnaden und meines geringen Verstands .. unterstehen, meine Sätze vom Ablaß .. in der Wahrheit zu erhalten. Luther 1, 11 5a; Daß die Menschen alle vermittels und durch Fleiß der Medikorum . . zum Sterben befördert werden. Moscherosch (Wackernagel 3, 1, 658 Z. 35); [Daß er] vermittels Hilf der meerischen Göttin .. ausschwamm. Schaidenreißer XlI; Vermittels welchs [dessen] Hilf und gnädige m Willen ihr hieher .. kommen seind. 9b, vgl.: Vormittels seiner Wohlthät. 40b; Vormittels des heilwärtigsten Krauts. V etc.; Ein senkrechtes Gestänge, welches vermittelst eines Daumens mit einer Horizontalwelle in Verbindung steht. Forster Ans. 1, 286; Die Weinstöcke werden vermittelst Pfähle und Latten über den Weg gezogen. G. 14, 208; Vermittelst seiner [dieses Lichtgeistes] wirkte die Seele. H. Ph. 3, 250; Vermittelst einerlei scharfen Aufmerksamkeit, vermittelst einerlei feurigen Einbildungskraft wird der Dichter allemal gleich wahr .. schildern. L. 5, 69; Vermittelst eine m feinen Sprengsel einen ätherischen . . Geist zu fangen. Tieck NKr. 4, 34; Was ich mir vermittelst eines kleinen Grades von Besinnung selbst sagen konnte. W. 22, 57 etc. 2) über all(er); in-, im-, zu-mittelst s. I. Mittel 3.
Anm. Für 1 ist auslautendes „s“ wohl das Richtigere, aber „st“ das Gewöhnlichere, vergl. längs 1c und d; neben, Anm.