Mistel
Misteler
Mistel, f., –n (m., –s; uv.); –chen, ein; -:
eine Beeren tragende Schmarotzerpflanze mit sperrigen gegliederten Asten und immergrünen lederigen Gegenblättern, Viscum, nam. V. album, ohne versch. zu sein, doch nach dem Baum worauf die Pflanze wuchert, versch. benannt: Der Eichen-Kenster oder -M. . . . Der Birken-, Kiefern-, Fichten- und Tannen-M. aber ist zum Vogelleime zu gebrauchen. 3, 88a; Sie genießen den M. und Kenster von den Bäumen. J. 363b; Wenn die Eiche gefällt wird, fällt die M. mit. 3, 38; Der goldgefärbte M. | war ein Gewächs der niedern Distel: | die Eiche, die den Göttern heilig ist, | zeugt ihn aus Thaue, der vom Himmel fließt. Rhyngulph; Die M., wuchernd an der Eiche, | Das ist die falsche Tradition. Sav. 194; Die gemeine M. 3, 1845; Die M. (Viscum album), welche sowohl auf Nadelhölzern als auf Laubbäumen nistet. B. 311; Das Orakel der Eichen-M. [bei den Druiden]. 15, 34 und Anm 291 etc.; Erd-M., eine auf der Erde wachsende m.-ähnl. Pflanze in Nordamerika, V. terrestre. — Mundartl. auch statt Mispel (s. d.). —
~er, m., –s; uv.: Misteldrossel. Th. 299; 102 etc.
Anm. Ahd. mistil, mhd. mistel, Mistel, Kenster, auch (als Mittel gegen Alpdrücken) Alp- oder Alf-Ranke (s. d.), Mahren-Tacken oder -Zacken etc.
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