Faksimile 0261 | Seite 259
Faksimile 0261 | Seite 259
mau! Mau!ch ~chler ~cheler Mau!cheln Mau!de Mau!e mau!en
Māū! interj.:
Nachahmung des Katzengeschreis, vgl. das verlängert-gedehnte: Ruft „mawaw“. Murner Ul. 81, (wo „aw“ nur ältre Schreibw. für mau-au, s. Löwe, Anm.), häufiger: Jch wär ein Kitzlein lieber und schrie miau. Schlegel Sh. 6, 100, im Urtert mew, vgl. bei Béranger (Chansons, Bruxelles 1832) 1, 158: Miamia-ou etc.
~ch, m., –(e)s; –e:
s. I. Mark 4.
~ch(e)ler~ch(e)ler, m., –s; uv.:
Art ausländischer Reiher, Tantalus, Sichler, nam. T. loculator, Wald-M., s. Oken 7, 525 und 532.
~cheln: s. meucheln. ~de, f.; –n:
geflochtner Bienenkorb.
~e, f.; –n:
1) Armel, s. Magen, Anm.
2) Muskel (s. Maus).
~en, intr. (haben):
den Ton „mau“ hören lassen von Katzen (s. d. 1b und Kater 1, vgl. mhd. mawen, auch von Löwen) etc. Matthisson A. 7. 135; Sch. 325b; Schlegel Sh. 3, 338; Schubart 2, 105; Hat der häßliche Kater | wieder gemaut? V. 1, 19; 2, 75 etc. (vgl.: Die Katz murmauet. Rollenhagen Fr. 521), auch tr.: Er maut wie ein Kater ganz unvernehmliche Töne. Rabner Br. 20; Mein Kater maut Tragödie. Uhland 461 etc., auch unpers.: Hier unten maut es jämmerlich. Matthisson A. 9, 93 etc., wie auch sonst von ähnlichen Tönen, z. B.: [Der Postwagen] zische, maue (s. u.), belle etc., Börne 2, 85 etc., und von weinenden Klagen: M. und pauen, vgl.: Eine fröhliche Lieb muß man haben und keine maundrige. Auerbach D. 2, 520 (s. auch maulen). Häufig dafür: Miauen; Ihr [der Katzen] zärtliches Miauen. Börne 3, 95, vgl. 5, 125, wo „maue“ (s. o.) als Druckf. st. miaue bezeichnet ist mit der Bem.: Der Setzer sollte die Sprache der Hausthiere besser kennen; Miaun (⏑ –) der Katz und Fuchsgebell. Boie (Matthison A. 130); Grimm M. 122; Die alten Kater miaun [einsilb.]. Grün Ritt. 5; Heine Sal. 1, 189; Verm. 1, 192; ETAHoffmann Ausgw. 7, 279; Der Kater miaut (⏑ –). Platen 4, 46; 32; Tschudi Th. 106 etc.; im Partic. (s. benedeien, Anm.) ohne „Ge“ (vgl. oben: gemaut); Dreimal hat der Kater miaut [einsilb.]. B. 303a; Die gelbe Katz hat dreimal miaut. Tieck Makb. 4, 1 etc., und: Die Thüre hat | in den Angeln knarrend um Nichts miaut (⏑ –). Droysen A. 1, 221 etc., auch Zsstzg. (vgl. die von bellen), z. B.: Wenn ein kluger Mann auf einmal das liebe Vieh . . in seiner Sprache anredete, ... die Katze anmiaute etc. Steffens Malk. 1, 346; Kater, der den verliebten Kätzchen auf allen Dächern seine ohnmächtige Liebe vormiaut habe. Arndt E. 245; W. 2, 115 etc. Fernere Nbnf.: Ein Miaulen (⏑ ⏑) wie von Katzen. Heine Rom. 103; Die Minnesprache des Katzengeschlechts so natürlich zu miaulen. Musäus M. 1, 102; 3, 169; 5, 129 etc., im Partic. „miault“ ohne „Ge“ dagegen: maulen Partic.: gemault), ferner: Prustend und mauzend. Prutz Mus. 1, 44; Tieck N. 4, 35; „Er mauzet wie die Katzen“.. Will ich mauzen hören, so kneipe ich unsere Katze. Weiße Kom. Op. 3, 304, vgl.: Hast du je den Hund, der Katzen zu lieb, mauzen hören? s. Jahn M. 191, doch, z. B.: Jenny, unser Mops, mauzte. Holtei Jahr 1, 72 etc., auch: Maunzen, z. B.: Mich sollte doch wundern, wenn Kurio nicht auch mit einer Guitarre und einem weinerlichen Liedchen unter deinem Fenster herummaunzte. Klinger Gris. 24 etc., miauzen, miaunzen, mautern etc. und dazu: Das Gemau; Ein herzdurchdringendes Gemauze. Holtei Mensch. 1, 90. S. Miez etc.