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Matze Matzer Mätzen Staarmätzig
* Mátz~e, f.; –n:
1) (ital.) schwzr.: Keule, s. Masse 2, z. B.: Er hört .. | des Jünglings Keule kühn | nach seinem Schädel schwirren | . . Noch hört sein Wahn der M. Wucht. Reithard 345 etc., daher als Wahrzeichen der Verbindung gegen Machthaber etc.: 1414 ver- einten sich etliche Landleut .., deren Fürnehmen war, daß sie .. alle Die wollten strafen, die .. wider das gemein Land gesündigt. .. Der fürnehmst unter ihnen war genennt der M–n-Meister, der trug ein großen Kolben, genennt die M–n. Welcher sich in diese Gesellschaft zu einem Beiständigen und Helfer begeben wollt, Der schlug zu einem Pflichtzeichen einen Roßnagel in den Kolben etc. Stumpf 668a; Als die Landleut zu Wallis mit Bischof Wilhelm .. in offner Fehd und M–n stunden. 656a; Empöret sich das Landvolk wider Georgen. .. Da wollt er der M–n von ihnen nicht erwarten und .. fuhr aus dem Land. 659a; 671a etc., s. Frisch 1, 652c und Stalder.
2) (hebr.) Osterkuchen der Juden, M.-Kuchen (s. d.), ungesäuertes Brot, schon mhd. (s. Benecke 2, 89b): Nach Art der jüdischen M–n. Bodenstedt 1, 144; Daß man sie nicht in allen Klöstern auf die M–n setzt, so lehrten sie Brot in Wein tunken. Fischart B. 47a; „Den Stollen der Freiheit, die Brezel der Gleichheit backen“. . . Am Ende werden M–n daraus. König Jer. 1, 19 etc., bei Weigand. Matzen, m., –s; uv. 3) (s. 2) Botan.: bei Oken eine Zunft von Pilzen, bei denen die Samen durch eine teigartige, verhärtete Masse mit einander verbunden sind, Ephiphyti, Aderpilze, mit vielen Gattungen u. Arten, z. B.: Borsten-, Buckel-, Eich-, Gallert-, Glanz-, Ketten, Keulen-, Linden-, Nuß-, Rosen-, Schilf-, Schweif-Sevenbaum-, Wachholder-M.
~er, m., –s; s. Matz 3. Mä́tzen: s. Mätritz. Stāārmätzig: s. Matz 1.