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Mal
I. Māl, n., –(e)s; –e, Mäler; -:
1) ein durch seine Farbe abstechender, nicht normaler Fleck an einem Körper, nam. am menschl. Leibe (vgl. Makel, nam.: Aller böser „Taddel und mal“ hie zu Ritter geschlagen und edel wird. Luther 1, 297a etc. und s. 2): Wenn ein „mal“ des Aussatzes am Menschen sein wird. 3. Mos. 13, 9; Wird aber an der Glatzen .. ein weiß oder röthlicht „mal“. 42; Allerlei Fellwerk, darin solch „mal“ ist; denn es ist ein „mal“ des Aussatzes. 52 etc.; Ihr sollt kein „mal“ (2) um eines Todten willen an eurem Leibe reißen noch Buchstaben an euch pfetzen. 19, 28; Ihr sollt euch nicht „Mal“ stechen .. über einem Todten. 5, 14, 1; Des Henkers „Maal“ (2) | ist aber auf der Stirne nicht zu schauen. Cham. 4, 52; Des Blutes mehr vergossen, | o Heiland, als von deinen heil’gen „Maalen“, | von Sünden sie zu retten, ist geflossen [s. Wunden-M.]. 133; An diesem Nagel thut man sichtbarlich wahrnehmen einige rothe „Mähl“. SClara EfA. 1, 295; Ein Mädchen kann für sich selbst das Lispeln und das kleine M. ihrer Wange liebenswerth machen; deßwegen wird aber an sich und für Andere Lispeln und Malzeichen [s. 2] kein Stück, keine Regel der Schönheit. H. 13, 282; Ein schönen alabasternen Hals mit „Maalen“ von Mauritanien [dunkeln Mutter-M–en, s. d.]. Jacobi Ir. 7, 691; Als wenn sie nicht | so gut wie wir voll blauer Mä- ler (2) wären. Möricke N. 205; Du hast ein M. auf deiner Wang’, ein andres auf der Schulter | und zwischen deiner Brüste Paar, da scheinen Mond und Sterne. WMüller Ngr. 2, 117 (s. Schönheits-M.); Stöße und blaue Mäler. Musäus M. 2, 53; Wärst du .. | voll widerwärt’ger Flecke, garst’ger Makeln | .., mit ekelhaften Mä- lern ganz bedeckt. Schlegel Joh. 3, 1; Auf | der linken Brust ein Mahl, fünfsprenklicht, wie | die rothen Tropfen in dem Schoß der Primel. Tieck Cymb. 2, 2; Nicht trag er [der Kreis um die Sonne] ein M., nein ganz einfarbig erschein’ er. V. Arat. 147; Einige Schrammen, Beulen und blaue Mäler. W. 19, 227 etc.
2) ein dauerndes, augenfälliges Erkennungs-, Denk- und Merkzeichen, nam., das entweder als Spur von Etwas zurückbleibt oder als Erinnrung an Etwas absichtlich gemacht wird (s. 1 u. die Bsp. dort), auch als Merkpunkt, Ziel etc.; Jakob nahm den Stein .. und richtet ihn auf zu einem „Mal“. 1. Mos. 28, 18; 31, 45 ff.; Jakob richtet ein „Mal“ auf über ihrem Grab, dasselb ist das „grabmal“. Rahel. 35, 20; Da stellt’ ihn der Gott, der ihn sandte, zum kündlichen „Mahl“ dar, | denn zum Steine verschuf ihn der Sohn des .. Kronos. .. Zu unvertilglichem „Denk- mahl“: B. 198b; M. oder Markstein verrucken. Carolina 114; Die Lücke, sieh! Das ist des Frevels „Maal“ [das Zeichen, daß der Baum frevelnd abgehaun ist]. Cham. 4, 65; Von des Fürsten Krone mir zum „Maal“ | brach ich ein Stück. 38; Gieb, daß ich sie betreten, mir ein Zeichen, | ein „Maal“. 81; Denen, die zu schreiben nicht verstanden, | führt er die Hand zu eines Kreuzes „Maal“. 135; Dies ist der Zweck, das „Maal“, Schießblatt und Ziel, darnach alle gute katholische Christen ihr Pfeil und Augenmerk richten müssen. Fischart B. 50b [s. Sicher-M.]; Die Zeit ist Mälern günstig; | wen ehrt nicht seines Orts | ein Denkmal? Freiligrath 2, 113; Wenn so ihr M. und Zeichen | die Sage sich bewahrt. Garb. 52; Drin hob sich dunkel M. und Runenstein. 101; An.halb versunknen Mälern beten. Geibel J. 74; Cestius’ [Grab-] „Mahl“ vorbei. G. 1, 229; Daß der vollendete Kegel, | auf sich selber gestürzt, den künftigen Menschen ein „Mal“ sei. 5, 112; Sodann werden mit aufgelöstem Grünspan am letzten Gange [des Gewebes] „Male“ gemacht, damit der Weber das gehörige Maß wiederbringe. 19, 47; Nicht dein [Denk-] M. ist Dies, o Euripides, sondern du seines; | denn dein herrlicher Ruhm, Edler, umstrahlet das M. Jacobs Vrm. 2, 1, 162; Auf dem das einzige ,,Maal“ der Urjahrhunderte Deutschlands | der pfadverlierende Wanderer sieht. Kl. Od. 1, 290; Es bewächst | eure „Maale“ schon ernstes Moos. 213; Ewig gewähnter „Maale“, | welche schon jetzt .. Trümmern sind. 2, 50; Wie die „Maale“ der Schmach dich | rötheten. 242; Die Male des Schlachtfelds, | die du .. blutig dir oftmals errangst. Knebel 1, 23; Mühsam tapp’ ich .. die trümmernden „Maale“ mich durch bis zur Wiege der Menschheit. Kosegarten Po. 2, 369; Nahte sie nun dem hüglichten „Maale“ [Hühnen-M., -Grab]. Dicht. 1, 29; 27; Nichtsdestoweniger ist uns ein „Mal“ gelegt, da wir hin arbeiten sollen. Luther 1, 72b [Ziel]; Allem ist sein M. und Ziel bestimmt. Opitz 1, 170; Nun soll den Stempel | er auch empfangen, | der große Quäler: | es sein die Mäler | ihm aufgebrannt! Platen 6, 37, s. Brand-M.; Sind es nicht die Male [Folgen etc.] deiner Ausschweifungen? Prutz Musik. 3, 191; Die Mäler des Danks, die wir in Marmor haun. Ramler 188; Er steigt empor aus seines Grabes M–e. Rückert 2, 9; Daß kein Wahn ihn täuschte, thut ihm ein Zeichen kund: | Als er den Eisenbarren beschaut am Tagesstrahl, | sieht er von Holger’s Rechten klar ausgeprägt das „Maal“. Viehoff (Echtermeyer 299); An den Malen .. der Vorwelt. V. 3, 10; Il. 23, 45; Ob ein Knab’ in, Wuth | deiner Lippe des Zahns daurendes M. [1] geprägt. H. 1, 42; Hätten ein M. ihm erhöht die gesammten Achaier. Wiedasch Od. 1, 239 etc. S. außer manchen Beisp. in 1 auch Zsstzg., bes. Un-M., ferner M. als Bstw. z. B. in M.-Axt, -Eisen, -Hammer, -Zeichen etc. und insofern nam. die Grenze (Mark) durch ein M. oder best. Markzeichen bezeichnet (abgemarkt) wird —: M.- [oder Grenz-] Stein, -Baum, -Graben, -Hügel etc., ferner z. B. brandmalen neben brandmarken etc.
3) s. II und vgl. ferner Mahl und Mall.
Anm. In Bed. 1 vgl. Makel und das dort in der Anm. aufgeführte Mail. Zu dieser Bed. des farbigen Zeichens gehört (wie „zeichnen“ zu „Zeichen“) malen: in Farben darstellen etc., vgl. goth. mêla (pl.): Buchstaben, Schrift, und mêljan, schreiben. Auf die nahe Berührung von Bed. 1 und 2 ist schon oben hingewiesen; schwer aber wird auszumachen sein, ob versch. Wörter sich vermischend in einander über- od. eine Bed. aus der andern hervorgegangen, s. o. oder anders z. B. bei Benecke 2, 21 ff., der die Bedd. (im Mhd.) so entwickelt: ,,Goth. mêl, ahd., mhd. mâl, ausgezeichneter Punkt, dem Ort, wie der Zeit nach: 1) örtl.: a) Zielpunkt. b) Zeichen in gutem oder schlimmem Sinn. e) so nam.: Grenzstein. d) Schmuck, Zierrath nam. an der Rüstung [vralt.]. 2) Zeitpunkt [s. II]. 3) die aufgesetzte Speise, Mahlzeit, eig. „soviel auf einmal an Speisen aufgetragen ward“ [?, s. Mahl]. Die schwankende Schreibw. und Doppelf. der Mz. wie bei „Mahl“ (s. d.) erhellt aus den Belegen, s. auch Zsstzg., nam. Denk-M. Im Allgm. eignet die Mz. Male mehr der gehobnen Spr. Vereinzelt: Mähl (s. 1; SClara). Selten vrkl. s. Mutter-M. Dazu in Zsstzg. z. B.: Eisenmalig [eisenfleckig] etc. und auch mit Uml.: Mit einem zerrauften blaumäligen Gesichte. Auerbach D. 1, 29 etc.
Zsstzg. vgl. die von Fleck und Zeichen, ferner die oft gleichgeschriebnen, aber nicht zu verwechselnden von Mahl, z. B.: Án- [1]: (vralt.) ein am Leibe haftendes, z. B. Brand-, Wunden-, Mutter-M. etc.: Die erst angeborne Flecken und mütterlich A. Fischart B. 106b; Die Flecken und Anmäler. Forer 29b; Ein angebrennts A. und Brandzeichen. Franck Chr. 87b; Die Mutter-M. und A. Paracelsus 1, 99a; Anmäler. 1094a etc. Noch: Dein Herz trägt das „Ammahl“ der Mutter. Bodmer Rahel Ges. 2.
Aūgen-:
1) [1] Augenfleck.
2) [2] Augenmerk 27* (s. d.): Zum A. JBöhme 11, 185. Āūssatz- [1]: 3. Mos. 13, 22 ff. Blách-: Nielloverzierung, s. Benecke 2, 23a und das dort Angeführte; dazu: Blachmalen, tr.; ferner (Hüttenw.) die auf goldhaltigem Silber, wenn es im Fluß ist, oben schwimmende Silber, Blei und Kupfer in sich haltende schlackige Masse, wie auch: durchschwefeltes Silber, aus dem das damit vereinigte Gold niedergeschlagen ist, s. Black u. Blachmann. Blōß-: in der Flußschiffahrt ein bloßer Pfahl als Bake oder Warnungs-M. vor Untiefen, Ggstz.: Stroh-M., ein an der Spitze mit Stroh bewickelter Pfahl: Die Strohmäler bezeichnen gewöhnlich die rechte, die Bloßmäler die linke Seite des Fahrwassers. Blūt- [1]: Blutfleck: Als erblicke sie da das gräßliche B. TUlrich Nat.-Z. 13, 447, nam. ein blutunterlaufner blauer Fleck, auch = Wunden-M., Stigma etc. Bránd-: ein durch Brennen verursachtes Mal, z.B. 3. Mos. 13, 24; Sonderbar, | daß so ein Fleck [in dem versengten Mantel], daß so ein B. | dem Mann ein besser Zeugnis redet, als | sein eigner Mund. L. Nath. 2, 5 etc., nam. aber: ein Verbrechern vom Henker aufgebranntes Schand-M. u. danach auch übrtr. = Schand-M. etc., vgl. Brandmark(e): Die B. in ihrem Gewissen haben. 1. Tim. 4, 2 [,gebrandmarkt am eignen Gewissen“. Eß]; Wenn Xerxes das Meer geißeln, ihm Ketten anlegen und „Brandmääler“ auflegen lässt. Engel 7, 237; Er war vor Welt und Nachwelt tiefer gebrandmarkt als eure B–e alle gehen, wenn die Lüge entdeckt wurde. Fichte 6, 224; Die Leibeigenheit, dieses B. barbarischer Vorzeit. H. Ph. 13, 339; Der Krieg .. das zischendste, tiefste B. der Menschheit. Kl. Od. 2, 45; M. 18, 807; Im abgemagerten Angesichte, im entzündeten Auge der Greisen die B–e des Hexenthums zu erkennen. Linck Schl. 2; Wer wird seinen Rücken zu einem solchen B. hergeben, wie der Beifall des deutschen Publikums ist? Platen 7, 63; O Lorbeer’n ihr um Polonia’s Stirn! doch ein B. seid ihr dem Zaren. Prutz Woch. 62; Wenn du .. | dies B. aufdrückst unsres Hauses Adel. Sch. 373b; 301a; 1226a etc., s. brandmalen etc. Dénk- [2]: ein Mal zur Bewahrung der Erinnerung an Jemand oder Etwas im Gedächtnis, gew. einer Menge, und zwar eig. und zumeist ein erbauetes, aufgerichtetes, ein Monument, dann auch übrtr. und ver- allgemeinert, und so auch: ein Erinnrungszeichen für einen Einzelnen, mit beigefügtem Genit., zur Bez. Dessen, woran es ihn erinnert, ugw. aber ohne solchen Genit. st. Andenken (s. u.: Gryphius 368 und 422); Darum soll dir [dem jüd. Volk] ’s sein, ein Zeichen in deiner Hand und ein D. vor deinen Augen etc. 2. Mos. 13, 9; 5, 6, 8 ff.; In den D–en ihrer vielhundertjährigen Andacht, .. in den Kirchengebäuden. Arnim 170; Klösterliche Denkmäler ihres religiösen Eifers aufgerichtet. Fallmerayer 2, 19; Aus andern Denkmälern jenes Zeitalters. Fichte 8, 13; Sie zerstörten alle D–e der Literatur. G. 4, 184; Schonung der alten Denkmäler [auf dem Kirchhof]. 15, 17; Es giebt mancherlei D–e und Merkzeichen, die uns Entfernte und Abgeschiedene näher bringen. .. Sich mit Denkmälern für die Nachkommen beschäftigen. 162—163; Eine kurz vergangne .. Epoche, die sich uns in diesen D–en ankündigt. 21, 36; 213; Alte D–e. 23, 116; Vergebens würde man die D–e helvetischer Tapferkeit zerstören. 27, 453; Briefe gehören unter die wichtigsten Denkmäler, welche der einzelne Mensch hinterlassen kann. 30, 5; Überdrängt mit Gebäuden und Denkmälern. 32; Ein Künstler, der für den Herrn der Welt arbeitet und sich sowohl als Jenem ein D. der Fülle und des Reichthums errichten will. 31, 41; Abgeschiedenen D–e zu setzen. 306; Andere D–e. 363; Mit den D–en jener Zeit genauer bekannt. 39, 88; 459; Die stolzesten D–e der Gewalt menschlichen Verstandes. 40, 352; Nehmt diese D’. hin und diese letzten Küsse. Gryphius Fr. 368 [Andenken s. o.]; Lasst meinem ältern Sohn dies Ritterehrenzeichen | nächst meinem Petschaftring zum D. überreichen. 422; Wer Goethen und Schillern D–e setzt. .. Die Denkmäler. Gutzkow Bl. 1, 388; Die ersten D–e von der Schöpfung. H. 9, 365; Zu jenen stillen D–en der .. elterlichen Zärtlichkeit auf den Gräbern. 11, 479; Aus D–en. WHumboldt 4, 306; Der Ruhm bedarf prächtiger Denkmäler. Klinger Teutsch 189; Unter des Vaterlandes D–en. Kl. Od. 2, 48; Seinem Andenken ein D. stiften. L. 5, 407; Diese freilich uns unleserliche D–e. JvMüller 1, 501; Herabgestürzt seh ich die übergoldten Zinnen, | Denkmäler alter königlicher Pracht. Sch. 33b; Daß ich [in dem Kuß] ein D. deiner Liebe doch | mit zu den Todten nehme. 229b; Nehmen Sie dies D. meiner Gnade | und dieser Stunde. 252b; Er sei ein D. meiner Strenge, | wie er ein Beispiel meiner Schwäche war. 434a; Nachdem Dieser auf seinem Zuge die schauderhaftesten Denkmäler seiner Wuth hinterlassen. 961a; Die Tage sind .. aller Ewigkeit zum D. aufgeschrieben. Scultetus (L. 8, 275); Dem gedoppelten Blute zum D. V. Ov. 1, 213; Od. 1, 240; Viele Denkmäler seiner ruhmwürdigen Staatsverfassung zu hinterlassen. W. 6, 140; 35, 79; So sei dies Blatt dir oft | ein nicht unwerthes D. unsrer Freundschaft. 26, 282; Alle Geschichte sind D–e der Parteilichkeit jeder Nation für sich. Zimmermann Nat. 38, 63 etc., und Doppelzsstzg. z. B.: Bau-D–e. G. 31, 362; Ehren-D–e. 32, 329; W. HB. 1, 98; H. 11, 478; Grabes-D. 444; Die altdeutschen Kunst-D–e. Gervinus Lit. 5, 575; Auf Leichen-D–en. H. 11, 472; 474; Auch über sie giebt die Tradition abermal Nichts als Namen-D–e. Ph. 4, 330; Siegesmäler u. Liebes-D–e. R. 7, 206; Schrift- D–e; Sieges-D. Forster Jt. 1, 195; Erforschung der alten Sprachdenkmäler. Auerbach SchV. 299; Die beiden ältesten Sprach-D–e. WhMüler Ngr. 1, XIV etc. Dazu: Bedenkmalen, tr.: mit einem D. (Monument) ausstatten: Bedenkmalte Fürsten. Gartenl. (61) 160a etc. und: In unserer denkmalisierenden [viele D–e setzenden] Zeit. Auerbach Ab. 104 etc. Ehren- [2]: ein Einem zu Ehren errichtetes etc., Ehrendenkmal: Ein E. Einem setzen (Stolberg 4, 248), thürmen (Rückert Mak. 1, 104), häufen (V. Od. 1, 292), errichten (Möser Ph. 1, 361), gründen (Jahn M. 173) etc.; Schönes E. auf’s Grab dieser Edeln. H. R. 7, 283; Oft lobt er einen Wurm wie Spon die Ehrenmäler. Witthof (Merk’s Br. 2, 11); Denen Belohnung und E–e ausgesetzt. Lohenstein (Wackernagel 3, 1, 885 Z. 2) etc. Eīsen-:
1) [1] Eisenfleck (s. d.), dazu: Eisenmalicht. Luther Br. 5, 162, eisenfleckig etc.
2) [2] eisernes Mal, nam. Grab-M.
3) o. Mz. eine eisenähnliche taube Bergart, Eisenschuß. End-: Das, wodurch das Ende bez. wird, das Ziel: Das soll das E. sein von allen meinen Mühen. Fleming 626; 302. Erden- [1]: irdischer Makel oder Fleck etc.: Von allen E–en | frei, in der Vollendung strahlen. Sch. 72a. Erínnrungs- [2]: ein zur Erinnerung dienendes oder aufgerichtetes Mal, vgl. Denk-M. Et-: s. unter „E“ und vgl. II. Fêhm-: das den in die Fehm oder Mast zu treibenden Schweinen eingebrannte Mal. Fēīg(en)-: eine Art Gesichtsausschlag, Bartfinne, sycosis, mentagra. Bock Diagn. 364. Fēūer- [1]:
1) ein feuerrothes Mutter-M.
2) ein vom Feuer herrührendes, ein Brand-M. Finger- [1]: ein von einem Finger herrührendes Mal; Mal, worin man Jemandes Finger oder Macht erkennen kann: O Wahnsinn, . . | Dämonen-F. auf einer Stirne! Meißner Gd. 131, s. auch Hand-M. 1. Flécken- [1]: eine Hautpigment-Krankheit, naevus spilus. Franzōsen- [1]: ein von den Franzosen oder der Lustseuche herrührendes: Mit Roth und Weiß vermengt wie ein F. Opitz 1, 93, auch „Liebes-, Venus-M.“ etc. Fūß-: s. Hand-M. 1. Gebūrts- [1]: angebornes od. Mutter-M. Gedä́chtnis-: Denk-, Erinnrungs-M.: Heißt er ’ne Münze prägen als ein G. Uhland 414, so auch: Gedenk-M. Gesíchts- [1]: Mal im Gesicht. Grāb- [2]: ein eine Grabstätte bezeichnendes Mal oder Denk-M., s. Grabes- Denkmal: Die G–e deuten in ihrem zerstörten Zustande auf ein mehr als Vergangenes, sie sind Grabmäler von sich selbst. G. 31, 207; Die über ihren Grabmälern selbst zusammengestürzten Kirchen 15, 163; Die G–e. H. 11, 448; 466; 491; 492 etc.; Auf vielen Grabmälern. 452; 460; 464; 465 etc.; Die G–e. Hettner gR. 209 etc., vgl. auch: Ihre alten Gräbermale. ThStorm Gd. 3 etc. Granīt- [2]: ein Mal, Denk-M. aus Granit. Grénz- [2]: ein die Grenze bezeichnendes Mal. Gǖter- [2]: Grenz-M. für Landgüteretc. Spate, bei Campe Güterstein etc. Hánd-:
1) [1] ein Mal an der Hand: Christi Seiten-, Fuß- und H–e.
2) (vralt.) s. Homeyer, über die Heimath nach altdeutschem Recht, insbesondre über das Hantgemal. Hélden-: ein zur Erinnrung an einen Helden dienendes Denkmal: An der Vorwelt Heldenmälern. Brinckmann 2, 92. Hénker- [2]: ein von dem Henker herrührendes Mal, s. Brand-, Nägel-M. Hólz- [2]:
1) hölzernes Mal, z. B. Grab-M.
2) Grenz-M. einer Holzmark, ähnl.: Jagd-M., ein Jagdgebiet abgrenzend etc. Hǖnen-: Grabmal eines Hünen (s. Hünengrab). Kosegarten Dicht. 1, 12 etc. Kámpf- [2]: ein an einen Kampf erinnerndes, davon zeugendes Mal, z. B. eine Wunde etc. oder auch: ein auf dem Kampfplatz errichtetes Monument etc. Kétten- [2]: ein von dem Druck der Kette herrührendes Mal: Warum denn wie ein Bettler zeigen | an Fuß und Hand mein K.? Freiligrath SW. 5, 113. Kírchhof- [2]: vgl. Grab-M.: Die K–e glänzten. Matthisson 170. Kúnst- [2]: Kunstdenkmal: Drängten sich rings Kunstmäler. Sonnenberg D. 1, 467. Kúß- [1]: die von einem Kuß zurückbleibende Spur. Lāūf- [2]: der bei Spielen, Wettläufen etc. bezeichnete Platz; das Ziel des Wettlaufs; die Katze (s. d. 10) beim Fangball etc., ähnl.: Spring-M. Lēīch(en): z. B. = Grab-M. s. Leichen-Denkmal; Das fürchterliche Haupt der Gorgo, das bei so vielen, vielen „Leichenmählern“ dasteht. .. Auf „Leichenmahlen“, Särgen, Grabschriften. H. 11, 449; 471, vgl. Leichenmahl; aber bei Luther SW. 60, 64: Leich-M. „ein Gespenst, das hat die Leute angerochen, die da haben sterben sollen“ [die künftige Leiche bezeichnend, verkündend]. Līēbes-:
1) [2]ein Einem zur Erinnrung gereichendes Mal oder Zeichen von Jemandes Liebe. 2) [1] Franzosen-Mal. Mérk-: ein Mal oder Zeichen, wodurch Etwas vor andern Ggstdn. kenntlich wird, vgl. Kennzeichen, gew. Mz. M–e: Die allen Individuen gemeinsamen M–e sind Gattungs-M–e; Das ist das M. eines guten Kopfs; Ein auffallendes, äußeres M. Jahn M. 79 etc. Mésser-: das gew. auf der einen Seite des Messers sich findende Mal oder der Fabrikstempel und die damit bez. Seite; die andre heißt nam. bei Kinderspielen Unmal (s. d.). Mútter- [1]: mütterliches Anmal, ein angebornes Mal auch übrtr. = Flecken: Seine Flecken und M–e. H. (Wackernagel 4, 449 Z. 39); Man hat Muttermäler in Form von Sternen, Kreuzen . ., weil die Frau, die den Menschen trug, sich an einem großen Orden, an einem Kirchenzuge .. versah. Immermann M. 1, 351; Die Morgenländer kennen nicht die Muschen der Europäer, aber sie lieben die Muttermäler. Jacobi Ir. 7, 691; Drei abscheuliche Muttermäler. IP. 1, 11; Platen 4, 117; 169; Mehr als hinreichend, das kleine M. einer zu raffinierten Bildung, das Eugenien nach seiner Meinung anhaftete, wettzumachen. Prutz Musik. 2, 152; An dem wir Alles bis auf seine Fehler, Schwachheiten und M–e lieben. W. 35, 60; Der Böse bringt kein M. | mit auf die Welt, woran er kennbar wäre. Luc. 1, 245; Das braune Muttermälchen da. Zschokke 8, 81 etc. Nǟgel-:
1) Mal oder Fleck an den Fingernägeln, Nagelfleck.
2) ein von eingeschlagnen Nägeln herrührendes Wunden-M. (s. d.): Daß ich [der ungläubige Thomas] in seinen Händen sehe die N–e und lege meine Finger in die N–e. Joh. 20, 25; Hatte sich 5 N. an Händen und Füßen und der Seite aus Andacht eingenarbt. Musäus M. 4, 65 etc. Néssel-: s. Quaddel. Öbst- [1]: Flecken in angestoßnem Obst. Púrpur-: purpurrothes: Der mit des Mordes P. mich brandmarkt. Schlegel Sh. 8, 102. Rāsen- [2]: z.B. ein aus Rasen bestehndes Grab-M., Rasenhügel: An sinkenden R., | wo meines Jugendlieblings Asche | .. schlummert. Matthisson 201. Rūnen- [2]: mit Runenschrift. Hungari 1, 381. Schánd- [2]: ein von Jemandes Schande zeugendes Mal, z. B. Brand-M., vgl. auch Ggstz.: Ehren-M.: So dazustehn vor Aller Augen, ein Sch.! B. 206b; Weit besser wär’s | als aller Welt ein solches Sch. sein! 151b; Europa will das warnende Sch., will die | ewige Pyramide sehn. Kl. Od. 2, 178; Daß er seiner Seelen ein solch Schand- und Brand-M. zuzieht. Rockenphil 1, 5; Alle die Sch–e, die ihr durch soviele Handlungen des Undanks eurem Namen auf ewig eingebrannt habt. W. 22, 283 etc. Schēīben- [2]: das Mal, der Zielpunkt für den Schützen auf der Scheibe, s. Schieß-, Sicher- M. Schēīde-, Schīēd(s)- [2]: ein scheidendes oder Grenz-M. Schīēß- [2]: Ziel des Schützen, Sicher-M. Schȫnheits- [1]: ein als schön geltendes Mal: Den Orientalen gelten kleine Muttermäler als Sch–e. Schwínd-: [1]: Zitter-M., vergl. Schwindflechte und: „Sie hofft wohl nicht, daß du ihre Schwindflecken sehr reizend finden würdest; denn sie ist vom Halse bis zum Knie so scheckig als ein Pardel“. . . Was du von ihren Leberflecken sagtest. W. Luc. 3, 389 etc. Sēīten-: s. Hand-M. 1. Sícher-: s. [2]. Fischart etc.: Ziel des Schützen (s. sichern): 1. Sam. 20, 20; Daß er bisweilen zum S. schoß. Matthesius Lthr. 103; 91a (Druckf.: Sicherwahl) etc. Sīēg(e)s- [2]: Siegesdenkmal, Trophäe: In blut’gen Siegesmälern. Creuz 1, 125; Der alten Welt ruhmreiche Krieger pflegten | stattlicher Art Siegsmäler zu erheben etc. Freiligrath SW. 3, 90; Der schönen Grausamen zu Siegesmälern dienen. W. 12, 189 etc. Sómmer- [1]: Sommer-Fleck, -Sprosse. Spríng- [2]: s. Lauf-M. Stēīn- [2]: ein Mal aus Steinen oder von Stein. Stérb- [2]: Grab-M., Grab: Weil es [Buda, die Stadt] Dem ein St. worden ist, | den ich so sehr geliebt. Canitz 321. Stích- [1]: Mal von einem Stich, Stichwunde etc. Strēīch- [1]: Mal von einem Streich herrührend: Vertilgt die blauen Masen und scheußlichsten St. Ryff Sp. 129b. Strōh-: s. Bloß-M. Tōdten- [2]: Grab-M., Grab: Dgl. .. Etrusker und Römer auf ihren T–en liebten. H. 11, 460; 475; Indem ein T. die Freude uns verderbt. Mühlpforth 2, 38; Cäcilia Metella, | dein trotzig T. Scheffel 269; Die Felsen .. | sind graue T–e | der Welt, die hier zerfiel. Tiedge 2, 32 (vrsch. Todtenmahl). Trāūer- [2]: Grab-M.: Gotter 1, 90; Wie man T–e mit Rosen gern umheckt. Grün R. 161; Sch. 174 etc. Ún-: die unbez. Seite v. Etwas, s. Messer- M.: Mal oder u. spielen, Schrift oder Bild (s. d. 2b). Vēnus-: Franzosen-M. Wárn- [2]: warnendes Zeichen: Als ein Zeichen seiner Rache, | als ein W. allen Räubern. Freiligrath H. 183; Warnungs- M. Wúnden- [1]: v. Wunden herrührend: Christi W–e., s. Nägel-M.; Ich zeige freudig meine W–e. Meißner Gd. 54; Diese Wundenmäler. Sch. 31b; Narben u. Wundmal. Zinkgräf 1, 391; 271’etc. Zítter- [1]: Schwind- M M., ein erscheinendes und wieder verschwindendes: Ein Mase oder Z. Eppendorf 93 etc.