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Lēīten, tr.:
Einem od. einer Sache die Richtung für die Bewegung nach einem Ziel geben, vgl. führen (s. d. 1 u. 3a), u. lenken u. die dort angeführten Belege:
1) Lebende Wesen, Personen, Thiere l., zuw. ohne genanntes Obj.: Einen Blinden bei od. an der Hand, ein Kind am Gängelband, einen Hund, Ochsen am Strick l. etc.; Einen recht, falsch, fehl, irre (s. Zsstzg.), in der Irre, auf der rechten od. auf der falschen Bahn, auf dem rechten Wege (vrsch.: auf den rechten Weg etc., s. a), ihn den rechten Weg, des Weges, unterweges l.; ihn den od. auf dem Weg der Tugend l.; Ich will dich unterweisen u. dir den Weg zeigen, den du wandeln sollst, ich will dich mit meinen Augen l. Ps. 32, 8; Leite mich in deiner Wahrheit, in deiner Gerechtigk. 25, 5; 5, 9; Sende dein Licht u. deine Wahrheit, daß sie mich l. 43, 3; Um deines Namens willen wolltest du mich l. u. führen. 31, 4; Ich will dich den Weg der Weisheit führen; ich will dich auf rechter Bahn l. Spr. 4, 11; Ich will sie l. an den Wasserbächen auf schlech tem Wege [vrsch. a], daß sie sich nicht stoßen. Jer. 31, 9; So oft er dich den rechten Weg l. will. 2, 17 etc.; Ein Mädchen | lenkte mit langem Stabe die beiden gewaltigen Thiere, | trieb sie an u. hielt sie zurück, sie leitete klüglich. G. 5, 14; 65; Lenk’ ich nicht glücklich [das Viergespann], wie du leitest? 12, 42; Indem er mich auf mancherlei Weise zu l. verstand u. mich aufmerksam machte, wohin ich mich gerade gegenwärtig zu richten hätte. 21, 145; Ich muß mich l. lassen wie ein Kind. 13, 57; 156; O daß ein Friedensvogel mir vorbei | mit leisen Fittig l–d sich bewegte. 342; Ein glücklicher Hang, der unwiderstehlich uns leitet. 5, 7; Den Leser ungestört ohne Rücksicht auf fremde Jrren diesen Weg zu l. H. Ph. 13, 349; Befohlen ihm, Balke Johann zu l., der ihn mehr schleifet denn führte. Luther SW. 26, 334; Am Abgrund leitet der schwindlige Steg | er führt (s. d. 6c) zw. Leben u. Sterben. Sch. 56a; Daß grübelnde Vernunft | den Menschen ewig in der Irre leitet. 410a etc. (s. fehl-, irr-l.).
a) mit Präpos. etc. zur Bez. einer Ortsverändrung etc., des Ziels etc.: Einen von, aus einem Ort nach einem andern, (v.) dorther hierhin l.; Einen auf den rechten Weg l., so daß er dorthin gelangt, vrsch. (s. o.); auf dem rechten Wege, so daß er darauf bleibt, nicht davon abkommt; Ihr Erbarmer wird sie führen u. ..an die Wasserquellen l. Jes. 49, 10 (vrsch. s. o. Jer. 31, 9); Sie führet sie durchs rothe Meer u. leitet sie durch große Wasser. Weish. 10, 18; Daß dich Gottes Güte zur Buße leitet. Röm. 2, 4; Dieser Wink leitete ihn auf die richtige Spur, Fährte etc.
2) m. sachl.