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leinen
I. Lēīnen, a.:
aus Flachs, flächsen:
1) allgm.: Mit l. und scharlacken Seilen. Esth. 1, 6; Eine l. Schnur. Hes. 40, 6; Von des allumfassenden Netzes | l–en Maschen umstrickt. B. 227a; Mit l. Garn. Stilling 4, 2 etc.
2) gw.: aus Flachs und erweitert auch aus Hanf gewoben, aus Leinen (II.) oder Leinwand: Den heiligen, l. Rock . ., l. Niederwad . ., mit einem l. Gürtel . ., den l. Hut [Kopfbund]. 3. Mos. 16, 4 etc.; Unter dem l. Dach [Zelt]. G. 1, 216; L–e Lumpen etc. Zuw. auch: in Leinen gekleidet, s. Zsstzg.
Anm. Ahd., mhd. linin, s. Lein. Oft (urspr. niederd.) linnen. Mundartl.: leinern (s. halb-l.). Dazu: Das Leinen (s. II.) oder Linnen und dafür die Zsstzg.: Leinwand (s. Wand II, Beiderwand, Wandschneider etc., Gewand) und vralt., mundartl.: Lein- od. Lin-Wad, mit wechselnd. Geschlecht, z. B.: Kleidet sich mit Purpur und „köstlichem Linwad“. Luk. 16, 19; 23, 53; Er kaufte „eine Linwad“ .., wickelte ihn in „die Linwad“. Mark. 15, 45; Er aber ließ „den Linwad“ fahren. 14, 52; Wickelet ihn in „ein rein Linwand“. Matth. 27, 59; 2. Chr. 5, 12; Der Mann, der die „Linwad“ anhatte. Hes. 9, 11; Dem Mann „im Linwad“. 10, 6 etc.; Von dem allerbesten Lêinwad. Garzoni 682b etc., vgl. alterthümlich: Vierfältig Tuch zur Wat [Kleidung]. Uhland 388, ahd., mhd. wât (f.), mit dem Kollektiv, ahd. kawâti, mhd. gewate. von goth. kavidan, ahd. kawëtan, binden, wie die zweite Hälfte von Leinwand (s. o.) zu „winden“ gehört. Dazu als Ew.: Ein rein leinwandenes Läpplein. Döbel 2, 145b = Ein l–es Läpplein, oder ohne Flerion: Ein l. Läpplein, was man aber gw. (s. 1 und 2: Luther und Stilling) heute als ein Wort schreibt, L. als Bstw. (II.) auffassend.
Zsstzg. z. B. nach der Farbe: Seinen grau-l–en Kittel. Gutzkow R. 3, 343; Den blaulinnenen Rock. Höfer V. 200 etc. und (s. II.) z. B.: Hálb-: Halbwollen und halb linnene Zeuge. Möser Osn. 1, 105; Halbleiner ne Kutten. Gotthelf Sch. 315; G. 198; Männer . ., halbherrschelige, auch halbleinerne [in Halbleinen gekleidet], fast wie Bauern. Sch. 3 etc., vgl. über die südd. sprchw. Ra.: H., halbschweinen. Schm. 2, 472.
Hánf-: H–e Küchentücher.
Stēīf-: Die elf st–en Kerle [in Steifleinen]. Schlegel Heinr. IV. 1, 2, 4; übertr.: Wellington, das dumme Gespenst mit einer aschgrauen Seele in einem st–en Körper. Heine Reis. 4, 292 etc.
Wáchs-: W–er Überzug etc.