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Gelauf Gelaufe Geläuf Geläufe
Gelauf(eGelauf(e), Geläuf(eGeläuf(e) des und verkündendes, Vorbote (s. d.), Vorgänger:
Es sei des Endechrists [Antichrists] Spiel oder sein nähester V. Luther 1, 291a; Zum V., als die Morgenröthe für deiner hellen Zukunft daher leuchtend. Luther 6, 319a; Zeichen, die zur letzten Zeit geschehen und dieses Tages Vorlauft sein sollen. 5, 529b etc. b) das beim Keltern sowie beim Destillieren zuerst Ablaufende, im Ggstz. zum Nach-L., s. Vor- (oder Nach-) Druck, -Laß, -Sprung etc.: Nach-L. und V., die bei der Branntweindestillation (nach dem ältern Verfahren) zuletzt oder zuerst übergehenden Destillate. Beide, besonders der Nach-L., besitzen einen weniger reinen Geschmack etc. Karmarsch 2, 726, s. Lutter; Kommen die ganzen Beeren direkt, ohne vorher getreten zu sein, auf die Kelter, so ist der zuerst ablaufende Most, Vorschuß oder V., Vorlaß, von weit süßerem Geschmack als der später erfolgende. 3, 613; Ich erhielt Ihr „Etwas Vorläufiges“ .. und hat noch eben Zeit, den herrlichen V. zu kosten .. Gott gebe, daß mir der Nach-L. zu seiner Zeit auch so schmecke .. Jch äquivociere und wortspiele mit „vorläufig“ und „V.“, ohne auch nur im geringsten vorher zu erklären, ob ich den V. von der Kelter oder von der Blase verstehe. L. 10, 172 ff. etc. Übrtr.: Der V. von der Kelter, der Feim vom Most [das Vorzüglichste]. Fischart B. 134b; Abgefeimte Jungen, | des Unfugs V. Lichtwer 137; Wilde, nichtswürdige Range, des Teufels V. Lubojatzky Ams. 9 etc. 2) der Vorsprung vor einem Wettlaufenden: Bewilligte ihr 20 Schritte V. Goltz 3, 242. 3) [10] Weil er nun [beim Choral] in den Vor- und Zwischenläufen [Vor- und Zwischenspielen] beständig mit Sexten und Terzen um sich warf. Stilling 3, 19. Vórder- [15a]. Vórn-: Akrostichon. Wásser-:
1) [2b] auch Wasserrinne etc.: Alles zur Bedeckung und zum W. dienende Steinwerk. G. 31, 362.
2) s. 1 (Bergb.) Gehen die Stollen an zwei Seiten zu Tage aus, so nennt man sie Röschen oder Wasserläufe. Karmarsch 1, 168. Wéchsel-: wechselnder Lauf, namentl. [2c]: Jemals . .. im W. der Zeit. Schlegel Cäs. 3, 1. Wég-: gew. das Weglaufen. Wélt- [2e]: Daß solche große Töne und größere einst wiederkehren müssen in der Symphonie des W–s. Hölderlin H. 1, 112; Nach dem zeitigen W. Musäus Ph. 2, 227, wie es zur Zeit in der Welt geht. Wétt- [1]: Lauf um die Wette, wer zuerst ans Ziel gelangt, den Preis gewinnt (s. Streit-L.), eig. und übrtr. G. 17, 323; 18, 79; Platen 2, 201 etc., seltner: Wette-L. Gleim 4, 33; 173. Wúnder-: wunderbarer Lauf, z. B. [2d]: Wer bestimmt dem W. zahlenloser Erden Grenzen? EKleist 1, 131. Zēīt- [2e und Anm.]: die Zeit in ihrem Verlauf; nach Dem, was sich darin begiebt: Durch nie zu berechnenden Z. [unermeßliche Zeit hindurch]. Platen 4, 45; Nach einem entzückenden Z. von zwei Jahren. W. 34, 17; Dieserlei Untersuchungen ist der gegenwärtige Z. nicht sehr günstig. FAWolf H. 18 etc., nam. in Mz.: Daß die Überzeugungen und Ansichten mit den Zeitläufen wechseln müßten. Schlegel Mißd. 8; Wegen der ungünstigen Zeitläufe. 108; In Zeitläufen, wie die unsrigen. W. 24, 10 etc., häufiger: Zeitläufte. G. 27, 50; 33, 225; Hebel 8, 231; Immermann M. 1, 384; L. 11, 82; Luther 6, 2b etc., auch: Ihn schenkte | der Nothdurft dieses Zeiten- L–es | Gott. Sch. 307a. Zíckzack- [13]. Zírkel-: Kreis-L. Zū-: das Zuströmen und die zuströmende Menge: Den Ab- und Z. des Wassers etc., am häufigsten von Personen, die sich zu Etwas drängen: Ein Kaufmann hat Z. von Kunden, ein Theater von Besuchern, ein Prediger von Zuhörern; Manch schlecht Wirthshaus hat Einkehr und Z. Musäus Ph. 2, 94; Eine Kapelle . ., wohin der Z. größer war. W. 11, 161 etc. Ungw. st. An-L. (1c): Die Gemsen können ohne Z. senkrechte Sprünge machen. Kohl A. 1, 55. Zurück-: s. Rück-L. Zusámmen-:
1) Auf-L. 1: An gemeinen Orten und bei Zusammenläufen. Fichte 8, 146.
2) eine zusammengelaufne Volksmenge: Nicht für des Marktes Z. gedichtet. Jahn V. 238. Zwíschen-:
1) s. Vor-L. 3.
2) das Dazwischen-Laufen oder -Treten: Wie . . | des dunkeln Mondes Z. | ihr [der Sonne] flammend Antlitz uns entziehet. Uz 2, 143 u. ä. m.