Laub
II. Lāūb, n., –(e)s; (–e, Läuber; Läubchen, lein); -, (–er-):
1) veralt., mundartl., mit Mz. und Verkl.: Blatt, 2, 409, so z. B. noch: Daß sie frische saftige Läublein verschmausten. Gv. 120; Jedes Läublein spricht: Gott grüß | zu dem L. daneben. Jun. 61; Darfst du vom Kranz der Ehren | ein Läublein nur begehren? 296 etc.; Wo aus Keimen Keime dringen, | bezeugt dich jedes Frühlings-L. . .. Eine Kron ist jedes Läubchen. Erb. 2, 6 und sprchw.: Zittern Sch. 31), beben 11, 67) wie ein L. [oder zu 2: wie L. Mak. 1, 85], wie ein [oder zu 2: wie das 3, 198 oder wie 9, 79] Äspen-L. Pr. 70. Auch, wo jedoch der kollektive Sinn von 2 schon vorblickt: Alle die Läuber, die Völker im Fahnentuch führen! | die Olive des Griechen, das Kleeblatt des Jren | und vor Allem germanisches Eichengeflecht. 2, 105. —
2) (s. 1) gw. kollektiv (s. Ge-L.): eine Gesammtheit von Blättern (s. d. 1) — im Ggstz. zu den Nadeln od. Tangeln — oder Blattwerk nam. an Holzpflanzen (Bäumen und Sträuchen), z. B.: Die Bäume bekommen wieder L.; Das L. fällt von den Bäumen; Das L. abstreifen. 4, 11; Ein Cedernbaum .. dick von L. 31, 3; Wo .. im dunkeln L. die Goldorangen glühn. 1, 137; 47b; Das L. am Baum | saust ihm Entsetzen zu. 31 etc. und in Vergleichen: So zahlreich wie im Walde sonst das L., | wie kommt’s, daß ihre Zahl wie L. zerstiebt? 4, 89 und so sprchw.: Geld wie L. haben 3, 436), verdienen 1, 21) etc., auch übertr.: Mein Liebchen! . . | du meines L–es Blume (s. d. 2m). 3, 45 etc. Ferner in zahllosen Zsstzg. nach Analogie der folgenden, vgl. Blatt 1: Ein dunkles Vließ von Ahorn- und Ul- men-L. wallte dicht und ohne Lücke über die breite Wölbung. Or. 1, 141; Euch mit Eichen-L. umkränzen. 4, 202; 13, 120; Aus dem frischgrünen Kastanien-L. hervor. Sal. 1, 123; Wo einst an jedem ersten Maitag grünes Mai-L. für sie geprangt hatte. E. 261; Wenn das Mai-L. wieder den Hain umrauscht. 201; Ein grünes Lorber-L. geflochten um die Wiegen. 1, 10; Reb-L. in dem Haar, tanz! 2, 168; Mit dem nüchternen Minerven-L–e [von dem der Minerva heiligen Olbaum], | das fette Beeren birgt im blassen Grau. 2, 1537); Violen- L. und Eppich | durchwirken reich | mit Blumen mir zum Sitz den grünen Teppich. 2, 89; Von der aonischen | Göttinnen Kampfarbeit und Siegs-L. [womit der Sieger im Dichterkampf gekrönt wird]. 3, 5; Od. 1, 278 etc.; Blumenschnur aus Immergrün-L. und Vergißmeinnichten. 1, 195 etc. —
3) in Zsstzg. als Pflanzenname (Mz. –e), z.B. Haus-L., Semperaevum tectorum, auf Dächern wuchernd, auch „Hauslauch“; „Hauslauf“. R. 5, 386; I-L., Epheu (s. Eibe, Anm.); Johannis-L., Abele; Wein-L. [2], After- ahorn, wegen der Gestalt der Blätter etc. —
4) die künstlerische Nachbildung des Laubs, z. B. (Maler) = Baumschlag; (Bauk.) = Blätterwerk an Säulen, Friesen etc.; (Schlosser), z. B. Wasser-L. (Mz. –e): laubförmige Verzierungen mit welligen (,,gewässerten“) Vertiefungen. — 5) Forstw.: von Laubhölzern: Der Schlag steht im zweiten, dritten L., ist so viel Jahr alt, s. 6 und Krone 15g. — 6) Weinb.: Wein vom vergangnen L. [Jahr, s. 5]. wo auch „die L.“ als Zeit des Blattens angeführt ist, vgl.: Wein von drei Blättern (s. Blatt 1) und: Zwei-, Dreiläuber als Bez. der zwei- oder dreijährigen Fächser (s. d.). wie schwzr. Dreiläubriger Wein [dreijähriger, Dreiferner]. — 7) eine Farbe im deutschen Kartenspiel, Grün (s. d. 9): Das Kreuz, das L., Herz und Eckstein. Dicht. 1, 152. — 8) (veralt.) der zu einem Gut gehörige Antheil von Brennholz im Walde. und 2, 410.
Anm. Goth. laubs (m.), ahd., mhd. loup, vgl. litth. lapas (Blatt). Kollektiv auch (mundartl.): Die Weingarten dick mit Laubich. 137. — Die Mz. (s. 1) noch in dem Bstw. van Lauberhütte. — Dazu: Die Laube (Läube), ahd. laub(j)a, woraus kurwälsch loupia (Empor-Kirche, -Laube), it. loggia, frz. loge etc. = Zelt, Hütte, Gallerie etc. (s. Loge) hervorging, s. 207; ferner: lauben (III), ahd. loupên, mhd. louben; laubig (mhd. loubec) etc.
Zsstzg. s. 2, 3 und 4, ferner: Ge-: kollektiv = [2], vgl. [1]: Das zierliche Spielen der Vögel am G–e. Droysen A. 1, XIII; 332; Das G. der Bäume. Kürnberger Am. 426 etc., auch = Laube (s. d. 1): Lasset sie irren | durch lichtes webendes G–e. Grohmann bei Campe.
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