Laube
Lāūbe, f.; –n; (Läubchen, lein); –n-:
1) ein von grünen Gewächsen überlaubter oder überwölbter schattiger Aufenthalt, meist ein derartiger umschloßner Platz, aber auch ein längrer Gang: Er sah die Welt nicht mehr wie ein Zugvogel an, ein Gebäude nicht mehr für eine geschwind zusammengestellte L., die vertrocknet, ehe man sie verlässt. 17, 272; Auf dem Krautlande hat er eine L. gebaut. 10, 116; Wo, von Jasmin umgittert, | die L. traulich winkt. 90; Wenn du sammelst goldne Trauben ein, | hüllen Reben dich in L–n ein. 2, 15 etc. — So zahlreiche Zsstzg. nach den Pflanzen, die sie bilden; nach dem Ort, wo sie sich findet; nach der Zeit, für die sie als gewöhnlicher Aufenthalt dient etc., z. B.: Noch schmecket in der Abend-L–e | der Kuß auf einen rothen Mund. 104; Der Baum-L–e gewölbtes Dach. 3, 62; 4, 67; Bogen-L. (vgl. 2), Gang von Bäumen, die oben in einen Bogen geschlossen sind; Garten-L.; Jelängerjelieber-L. M. 4, 175; 22, 6; Daß es dem . .. Vogel nicht am grünen frischen Dache seiner Käficht-L–e fehle. 32, 117, vgl. 3, 25; Myrten-L. 22, 112; Zu Straßen dienten | diesem Volk die Dächer. Alle waren | durch Orangen-L–n vor der Sonne | .. wohl geschützt. 4, 338; Himmel der Nacht! .. wie eine Reben-L. überwölbest du mich und deine Sterne hängen wie Trauben herunter. H. 2, 2, 9; Rosen-L.; In kühlenden Grotten, auf blumigen Rasen | oder in Sommer-L–n. 26, 66; Oft sitzen sie allein in wilden Sommer-L–n. 10, 110; 1, 159; Ir. 3, 126; Heinr. IV. 1, 3, 1 etc. (s. 2); In Wald-L–n und Felsengrotten. Sal. 1, 45; Wein- L., s. Reben-L.; Dem Geseufz der Ringeltaube | aus hochzeitlicher Wipfel-L. 4, 164; Wunder-L. 2, 35, wundervolle, so: Zauber-L., zaubervolle etc. — 2) übertr. von 1, z.B. bei den Alten als Bez. einer tragbaren Maschine zur Deckung weniger Soldaten, die etwa zum Sturm oder zur Leitersteigung bei der Belagrung vorgehn. gK. 313 etc., nam. aber gewölbte oder überbaute (kühle, schattige) Räume, der- artige Gemächer, Vorbaue, Gänge, Hallen etc., z. B.: Der ist so gut ein Thor, | wer seine Kunst zur L. | des Himmels [bis zum Himmelsgewölbe] hebt empor, | als wer herab zum Staube | der Kegelbahn sie stößt. 2, 87; Die kleinen Häuser . . mit ihren L–n. 25, 50; Daß die Thür der „Sommerleube“ verschlossen war. .. Niemand thät die Thür der „Leuben“ auf. 3, 24 ff. [bei ,,Söller“, welches umgekehrt in der Basler Bibel von 1523 als ,,ausländig“ durch ,,Saal, Summerlaub“ erklärt ist]; Saß das Landvolk in den steinernen L–n zu beiden Seiten der Straßen. 3, 354; Endlich kam er heraus auf die L. 1, 219 mit Anm.: Gang, Platz vor einem Zimmer, — vgl. wo die Bedd. aufgeführt sind: Hausflur; an Bauerhäusern eine sich unterm Hausdach herumziehnde Art Gallerie, auch „Vor-L.“ (s. Halle, Anm. und bei 1183 Ausluft, Lufter. Löfter); das heimliche Gemach, Abtritt, s. auch 2, 410 und 1, 583 etc. So auch Zsstzg., z. B.: Bogen-L. (vgl. 1), Arkade, s. Säulen-L.; Hier ist dem Hause eine Empor-L. [Altar] angebaut. Himm. 2, aber auch = Emporkirche, mit der Nbnf. Bor-, Por-L.; [Die Verstorbne] nahm aus deinem Leben | hinweg den lichten Tag | und schmückte mit dem Raube | die jüngste Himmels-L. [-Wohnung, -Zelle etc.]. 2, 13; Die Galerie, die den Vorhof einfasst, ist kleinlich und die kannelierten dorischen Zwerge nehmen sich neben den glatten jonischen Riesen armselig aus. Doch wollen wir Das verzeihen in Betracht der schönen Anstalt, welche unter diesen Säulen-L–n angelegt ist. 23, 43 = Portikus (s. 4, 218), Säulenhalle, s. Bogen-, Spazier-L. und Kolonnade; Sommer-L. (s. o. und vgl. 1); Galerie ..: in großen Gebäuden die Zimmer, die in Absicht auf ihre Breite oder Tiefe sehr lang sind und als Spazier-L–n . . . gebraucht werden. In großen Palästen vertreten solche Galerien einigermaßen die Stellen der Säulen-L–n, welche die reichen Römer neben ihren Palästen und Lusthäusern zum Spazieren anzulegen pflegten und die sie Porticos nennten. 2, 286; Vor-L. (s. o.) etc.
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