Faksimile 0030 | Seite 28
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Lapper Lapperei Lappern pern)
Lápper, m., –s; uv.: Flicker (ſ. d. und lappen
3b), nam. in Zſſtzg., wie: Alt-, Keſſel-, Pfan-
nen-, Schuh-, Strumpf-L., z. B.: Ihr jöhlt wie
Keſſelflicker. .. Eure Altlapper-Stückchen. V. Sh. 2, 313 ꝛc.
~ēī, f.; –en: 1) Flickerei, Flickwerk: Der L. ge-
wehrt, das reine Deutſch erzwungen, | das Nichts erbetteln
darf von fremder Sprach’ und Zungen. Rachel 8, 341; Jahn
M. 180; Zſſtzg. (ſ. Flickerei und Lapper) z. B.: Alt-
L. ꝛc. 2) Lappalie (ſ. d. und lappern): Weil dir
deine L–en mißglückten. Sch. 126b; Unachtſamkeit in bei-
läufigen L. V. Ant. 2, 356 ꝛc. Auch mit Uml.: Kindiſche
Läppereien. H. 13, 245; ETAHoffmann Ausgw. 7, 395;
Natur 4, 223b; Pfeffel Pr. 8, 83 ꝛc. ~n (läp~
pern), tr. und intr. (haben): 1) labbern (ſ. d.).
2) Etwas in der Weiſe eines Lappers oder Flickers
(,,lapper- und klapperweiſe“), alſo in einzelnen Fetzen
und Stücken, ſtatt im Großen und Ganzen, in Lappe-
reien verbrauchen, anwenden, zuſammenbringen ꝛc.
(vgl. verklappern und das dort Angeführte und z. B.:
Läppchenweiſe in den Gehirnchen der Welſchen aller
Völker auftapeziert. G. 31, 23): Er bezahlt nie rein aus,
ſondern bringt das Geld l–d zuſammen ꝛc., und nam. in
Zſſtzg.: Einem im Spiel Geld ab-l.; Ihm Geld zu-l.;
Die Summe lappert ſich allmählich zuſammen; Sein Geld
verlappern und verklappern (ſ. d.), in Lappereien aus-
geben; Sie verläpperten [verloren] damals die ſchönſte Zeit,
bis Radetzky erſtarkt war. Hackländer SoldKr. 196 ꝛc., bei
Spate: Lippern ꝛc.