lappen
II. Láppen, tr. und intr. (haben): 1) ſchlürfen,
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ſ. labbern 1a und Zſſtzg. — 2) intr.: (vralt.) ſchlaff
hangen, wie ein Lappen, ſchlottern: Es iſt Alles weich
und lodlecht [lottrig] an Einem den der Schlag gerührt, es
lummlet und lappet Alles. Keiſersberg Poſt. 152. — a) auch
übrtr. auf den klangloſen Schall: Thaler klappen [klin-
gen], Worte l. Sprchw., ſ. Schm. 2, 486; Auch noch heute
die Reimenſchmiede l. und klappen in dieſer Art gemeiniglich
immer hin. Schottel 892. — 3) tr.: mit Lappen verſehn,
be-l.: a) im Partic. = lappig (ſ. d.), nam. Natur-
geſch. (ſ. I., 1, 2 und 3): Echte Nautili mit gelappten
Scheidewänden. Burmeiſter Gſch. 514; Großgelappte Blätter.
gB. 2, 191; Ein Kranz röthlicher, vielfach gelappter Ten-
takeln. Vogt Oc. 2, 27: Seine unten etwas gelappten Fang-
arme. 187; Ein rundliches Blatt heißt lappig oder gelappt
(lobatum), wenn es tiefe Einſchnitte hat, nach der Anzahl
der Lappen 3-, 5-, 7-, 9-lappig oder -gelappt ꝛc. — b) einen
Lappen (I. 5) oder Flicken aufſetzen, flicken: Kleider,
Schuhe, Strümpfe ꝛc., Keſſel, Pfannen l.; Biſt du da zerriſſen,
ſo lappe dich der Teufel. Luther SW. 61, 42; In gelappten
Schuhen gehen. Prutz E. 3, 318; Schlegel Sh. 8, 35 ꝛc. —
c) weidm.: Lappen (I. 6) oder das Blendzeug auf-
ſtellen; damit umgeben: Einen Bezirk oder das Wild
darin l., be-, ein-, um-, ver-l. ꝛc.
Zſſtzg. ſ. [1], ferner die von flicken, z. B.: Án-:
1) [³b] Einen Purpurficen a. ꝛ. — 2) [3c] das abge-
haſpelte Blendzeug aufrichten. — 3) (vralt.) = einl.
3. — Āūf-: 1) [3c] aufflicken. — 2) [1] aufſchlür-
fen. — Aūs-: 1) [3c] flickend ausbeſſern. — 2) [1]
ausſchlürfen. — Be- [3], nam.: 1) [3c]. — 2) Ein wohl
belappter Hund, mit hangenden Lefzen ꝛc., ſ. Labbe,
Anm. — Durch-: Wer ſo ihre [der Sprache] Zier mit
Flickerei durchlappet. Schottel. — Eīn-: 1) [1] ein-
ſchlürfen. — 2) [3c] Laube Brev. 271 ꝛc. — 3) (veraltend)
verleumden, gleichſam in Fetzen hauen, vgl.: zur Bank
(ſ. d. II. 2f) hauen: Etlich trugen ihn gen Hof und lapp-
ten ihn ein. Mattheſius Lthr. 128a; Da der böſe Haman ihre
Vettern und Volk zu Hof einlappet. Prof. 33 ꝛc. — 4) [3b]
einflicken: In einer Kunſtrede ein griechiſch Wort eingelap-
pet. Spate 1, XVIII. — 5) intr. (ſein): (Uhrmach.)
Die Uhr iſt eingelappt, hat aufgeſtoßen, die Spindellap-
pen ſind im Steigrad hängen geblieben. — Um-:
rings mit Lappen umgeben, z. B.: Ein von ſeltſamen
Fetzen Umlappter. Rückert Mak. 1, 92 ꝛc., nam. auch [3c].
— Ver-: 1) [3c] Laube Brev. 271 ꝛc. — 2) mit Lap-
pen be- oder verkleiden: Der Deutſche habe nichts Eigenes
und verlappe und verpuppe ſich mit den Beiſeitfleckchen aller
übrigen Völker. Jahn Merke XIV. — 3) (ſ. 2) Die Mut-
terſchafe v., ſie unterm Schwanz mit einem Lappen ver-
ſehn, ſolang der Bock ſie noch nicht beſpringen ſoll. —
4) zer-l. — Zer-: tr.: in Lappen zerreißen, z. B.:
Einen Rock. Olearius Reiſ. 223a und intr. (ſein): in
Lappen zerfallen ꝛc. [2]: In zerriſſen und zerlappeten Klei-
dern. Roſ. 35b; Zerlappte Hemden. Stilling 2, 188, ebenſo
ver-l. — Zū-: mit Lappen ſchließen, z. B.: Ein
Loch z. [3b]; Hinter dem Wilde vollends z. [3c]. Döbel
2, 73. — Zuſámmen- [3b]: Aus den kunterbunten
Centonen dieſes und jenes Autors mit unverantwortlichem
Zeitverluſte zuſammengelappt. Wurm Spr. 39.
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