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langsam
Lángſam (ſpr. lank–), a.: 1) Ggſtz. von ge-
ſchwind ꝛc., vgl. träge, ſacht: L. ſchiffen. Ap. 27, 7; Sei
ſchnell zu hören, l. zu reden und l. zum Zorn. Jak. 1,
19; Hebet die Geſtalt | lang und l. ſich im Bett empor. G.
1, 193; Die langen l–en Qualen. 10, 50; Gewiſſe [Körper-]
Theile . . l. [mit Behagen dabei verweilend] mit dem
Reiz der alten Künſtler bilden. Heinſe A. 2, 86; L. kommt
auch zum Ziel. Kohl E. 1, 60; L. in dem Lauf der Horen, |
füget ſich der Stein zum Stein; | ſchnell, wie es der Geiſt
geboren, | will das Werk empfunden ſein. Sch. 49b; Bei
l–em Feuer lebendig verbrannt. 822a; Der ohne Schalkheit
prüft, zum Tadel l. iſt. W. 12, 160 ꝛc. a) Zſſtzg., die
einen Vergleich ausdrücken, z. B.: Mein Blut ſo
leichen-l. zu machen. IP. 2, 139; Zwei unerträgliche
Stunden verſchlichen ſchnecken-l. Koſegarten Rh. 2, 65 ꝛc.
b) Dazu: Die L–keit. Ugw. aber: Verlangſam-
keit. Schücking Sph. 21, das Streben Etwas zu ver-
langſamen. 2) (mundartl., veralt.) adv. = ſpät.
Lohenſtein Roſ. 108; Luther SW. 56, 13; Drei Wochen
l–er. Reichart Gart. 3, 4; 3; HSachs G. 1, 81; Weiſe
Jak. 8; 109; 230.
Anm. Ahd., mhd. lancsam, ſich vermiſchend mit der
Zſſtzg. ahd. langseime, mhd. lancseime, deſſen letztre Hälfte
wohl dem goth. sains (zögernd, vgl. lat. segnis, träge) ent-
ſpricht. S. auch ſäumen.