Faksimile 0005 | Seite 3
Faksimile 0005 | Seite 3
Faksimile 0005 | Seite 3
Faksimile 0005 | Seite 3
lächeln
Lä́cheln: 1) intr. (haben): leicht, leiſe und ſanft
lachen (ſ. d.), zunächſt von Perſ. (doch ſ. e), oft im
Ggſtz. zum lauten Lachen: Ein Narr lacht überlaut, ein
Weiſer lächelt ein wenig. Sir. 21, 29; Nur attiſch zu lächeln,
wo Jener ſardoniſch lacht. Gervinus Lit. 5, 20; Es lacht aber
kein Menſch, nur ſelten lächelt das Auditorium. G. 23, 82;
365; Und, ſieh! der Mund, der trübe lächelt, | er lacht zu-
letzt aus innrer Luſt. KGroth 61 ꝛc., vgl.: Statt l., grinſen.
Rückert W. 3, 99. Auch: Sie drückt’ ihn an ihren duften-
den Buſen, | l–d mit Thränen im Blick. V. Il. 6, 484;
Wehmüthig l.; Bitter, ſpöttiſch, höhniſch l. ꝛc. Ferner als
Zeichen frohen Behagens im Ggſtz. zum Gähnen (ſ. d.)
als Zeichen der Langweile: [Der Leſer] lächl’ oft und gähn’,
iſts möglich, nie. W. 12, 158ꝛc. Abhängige Vh. z. B.:
Bedeutend l., | wie in den Spiegel [hinein ꝛc.]. Tieck Win-
term. 1, 1 ꝛc., ferner: a) Über Etwas (gew. Accuſ.) l.,
was L. erregt, z. B.: Wenn die Freunde über den ambu-
lanten Wetterbeobachter und Deſſen ſeltſame Theorien ge-
lächelt haben, ſo gebe ich ihnen vielleicht durch einige andere
Betrachtungen Gelegenheit zum Lachen [ſ. o.]. G. 23, 13
u. v.; ſelten: über (ſ. d. †) mit Dat. etwa = bei Et-
was l., z. B.: Wir lächelten über dem Worte, wiewohl das
Trauern uns näher war. Hölderlin H. 2, 5, vgl.: L–d ob
dem ſchlechten Schwank. Grün Sch. VI; Nur die Eingeweih-
ten lächelten ob ſolchem Irrthum. Heine Lut. 2, 211 ꝛc.
b) zu Etwas l., in Nichts als Lächeln ſeine Meinung
darüber äußern: Beifällig, mitleidig, höhniſch zu Etwas
l.; Ich kann über (ſ. a) gutmüthige Einfalt l., aber ich mag
nicht dazu l., wenn ſchlaue Bosheit ſie überliſtet; Egon
lächelte zu dem Humor der Fürſtin. Gutzkow R. 9, 420;
Bosheit habe ich dulden gelernt, kann dazu l., wenn mein er-
boſter Feind mir mein eigen Herzblut zutrinkt. Sch. 110a ꝛc.
c) mit Genit.: [Du] lächelſt, wenn dein Glück zerfällt, |
ruhig ſeines wilden Falles. Mahlmann 103 = darüber;
Sie l. der Grille? W. 15, 210, ſ. a (und vgl. b), häu-
figer ſo „,lachen“ (ſ. d.). d) Einem l., ſich ihm l–d
zuwenden, zu-l.: Sie werden ihm l., wie einem Kinde.
Börne 2, 218; Rubens lächelte dem Affen, | das Äffchen
nahm’s für Beifall auf. Gleim 3, 300; Willſt du unſer
Feind ſein und wir ſollen dir l.? G. 9, 55; Noch ahnen Sie
den Teufel nicht, dem Sie | ſo liebevoll gelächelt. Sch. 293a;
Der Muth . ., der ſie fähig macht, dem Tod | in jeder
Schreckgeſtalt zu l. W. 28, 20 ꝛc., auch mit perſonif.
Subj., vgl.: Fortuna, das Glück lächelt ihm, zeigt ſich
ihm gewogen ꝛc. (ſ. e). Ferner mit ſachl. Dat.: O
lächle dem Vertrag, der ſie zuſammengab. Gotter 2, 243,
zeig dich ihm geneigt ꝛc. (es ſteht ,,den Vertrag“, vergl.
2b); auch: Du . . pflückeſt junge Roſen, lächelſt [zu] leich-
tem Stich. G. 6, 79 ꝛc. e) von Sachen (mehr oder
minder perſonif.): ſich freundlich, huldvoll, anmuthig,
lieblich, angenehm zeigen: Anmuth und Freude lächelten
ſanft auf ſeinen Wangen. Geßner 2, 141; Dir lacht in der
Natur | Nichts als das Gefd, ſonſt Alles lächelt nur. Hage-
dorn 2, 294; Durch alle Zweige lächelte die heilige Sonne ..,
die oft in tiefem Leide mit einem Blicke mich geheilt. Hölderlin
H. 2, 3; Alles Freudige lächelt, alles Harte iſt eiſern [bei
Klopſtock]. FNicolai (L. 13, 76); Es lächelt der See, er ladet
zum Bade. Sch. 516a; Alles lächelt auf einmal, von trunk-
ner Freude verſchönert [beim Aufgang der Sonne]. Zachariä
Tag. 9 ꝛc., auch mit perſönl. Dat. (vgl. d): Wie Dem,
der glücklich iſt, die ganze Schöpfung lächelt [l–d erſcheint], |
ſeufzt Jenem Zephyr ſelbſt. W. 12, 230 ꝛc. und: Mir
lächelt kein Glück, keine Hoffnung mehr; Dir l. Ruhm und
Sieg. Weiße ꝛc., ſ. f. f) oft im adjekt. Partic., von
Perſ. und Sachen (ſ. e): Der l–de Knabe; Ein ewig
l–des Geſicht; L–de Miene; Die l–de Unſchuld; L–de Son-
nenblicke; Mit der l–dſten Freundlichkeit; Sie aber ſtand vor
mir in wandelloſer Schönheit, mühelos, in l–der Vollendung
da. Hölderlin H. 1, 103; Nicht „ſchöne Natur“, wenn dieſer
neumodiſche Ausdruck von anmuthigen und lachenden, oft auch
geziert l–den Gegenſtänden gelten ſoll. V. Georg. 224; Da
Alles noch ſo l–de Anſcheinungen hat [ſo froh ſich zu ge-
ſtalten ſcheint]. W. 23, 252; Mit l–den Früchten und
ſchwellenden Trauben geſchwellt. Zachariä Tag. 11 ꝛc. Zſſtzg.
ſ. 2b. g) oft im ſubſtant. Infin.: Hab ich oft . .|
der Erde Thränen ſich in göttlich L. | verwandeln ſehn. G.
13, 337; Uns in einem fortwährenden genugſamen L. er-
halten, welches vielleicht nie in ein Lachen, wohl aber oft
in einen entſchiedenen Beifall ausbricht. 33, 110; Quodli-
bets, über die man ſich des L–s, ja des Lachens nicht ent-
halten kann. 39, 227; Ein hölzernes L. in dem frierenden
Geſicht. Heine Reiſ. 4, 292; Ein gewiſſes beinah verachtendes
L., das ihm um den Mund ſpielt. FSchlegel Flor. 1, 69;
Wie lieblich paart er | ein L. mit dem Seufzer, als wenn
ſeufzte | der Seufzer, daß er nicht ſolch L. war. Tieck Cymb.
4, 2; Mit dem lieblichſten L., wie es nur in einem ſechzehn-
jährigen Mädchen aufblühen kann. Voigts H. 253; Ein
ſchläfriges Geſicht .., das mitten im erzwungnen L. gähnt.
W. 12, 37; Das Lachen in ein holdes L. zu verſchmelzen.
23, 231; Ein fades, ſüßliches, überfreundliches, widerliches
L. ꝛc. und perſonif.: Eil’, o Nymph’, und bring herbei | ..
holdes L. ꝛc. V. 4, 148 ꝛc. Auch in Zſſtzg. z. B.: Mit
heuchleriſcher Kälte und ehrbarem Buſen-L. [innerlichem].
H. R. 7, 98; Ein heiliges Frühlings-L. | füllte ſein
Antlitz. Kl. M. 2, 81; So ſagte ſie mit ſchwacher Stimme,
aber mit dem alten aufgehenden Sonnen-L. IP.; Ek-
ſtaſie, | die ihr .. Geſichte | mit Wonne-L. übergießt. W.
10, 108 ꝛc., ſ. 2b. h) ugw.: Läch(e)lung, ſ. g; da-
gegen: Des ſeichten Glykon’s Bild, des Lächlers ohne
Geiſt. Hagedorn 2, 186 ꝛc. (ſ. 2b). 2) tr. (vgl.
blicken 2): a) Er lächelt auf die Römer | ein L. hoch und
klar. Freiligrath SW. 4, 129 ꝛc. b) Etwas l–d aus-
ſprechen oder ausdrücken: Der Pfaffe .. fragte: wollt ihr
einander? | Wir aber lächelten: „Ja.“ G. 1, 76; Beiden
das Gegentheil lächelt der ſchelmiſche Gott. 290 [beſtimmt,
theilt es ihnen l–d zu]; Deine Blicke, wenn ſie Liebe l.
Sch. 3a; Die Mutter lächelte ihre Einwilligung mit weinen-
den Augen. W. 9, 79; Lächle der Kühnheit Ermuntrung!
Zachariä Tag. 4; Vergebens lächelt ihr im angenehmen Gar-
ten | die blühende Natur Zufriedenheit und Ruh (ſ. 1e).
Derſ. Oft mit dem Obj. zur untrennbaren Zſſtzg.
verſchmelzend, z. B.: Othello wüthet, weint, hohnlächelt.
Engel 7, 269; „Die Schuldverſchreibung lautet an die Tod-
ten“, | hohnlächelte die Welt. Sch. 21a ꝛc. = höhniſch l.,
zumal (ſ. 1f; g und h): Das Hohn-L.; Dieſen hohn-l–den
Kobold. Cham. 4, 282; Der leichtfertige Hohnlächler und
Spötter. Arndt Stein 227 ꝛc.; Das Huld-L. Satans ver-
ſüße mir euren Spott. Klinger F. 57; Mit einem ſublimen
höchſt raſchen Spott-L. Klencke Gſp. 2, 183; Gafft mir
ſpott-l–d ins Geſicht. Muſäus Ph. 1, 37 ꝛc. Vgl.: Ma-
riannens thränen-l–der [durch Thränen l–der] Aufblick.
König Mar. 1, 191 ꝛc. und mehr mundartl.: ſchmunz-
l. = ſchmunzelnd lächeln, z. B.: „Dieſe Blume,“
ſchmunzlächelte Gumpelino, ꝛc. Heine Reiſ. 3, 231 ꝛc.
c) durch L. bewirken: Auch das Herbe lächle | ſteter Froh-
ſinn mild! V., nam. mit ,,in“, „aus“ ꝛc., z. B.: Ihm
Zufriedenheit ins Herz zu l. Gleim 6, 90; Gleich dem ſchön-
ſten Sohn des Maien | lächelte ſie Blumen dir ums Haar.
Matthiſſon A. 8, 65; Preis dich beglückt, wenn deine blauen
Augen | dich nicht zu früh in Charon’s Nachen l. Sch. 15b;
Er wird euch die Schmerzen aus der Seele l. 116b; Jedes
Leiden lächelte ſie tröſtend aus des Menſchen Bruſt. FSchlegel
Flor. 1, 24; Freundliche, hehre Natur, mild lächelſt du
ahnende Weisheit, | edleren Sinn, Einfalt, Kraft und Ent-
ſchluß in das Herz. V. 3, 27; Lächle der Muſe | würdige
Kühnheit ins Herz. Zachariä 1, 279 ꝛc. d) Er ſpielte und
lächelte dieſen phlegmatiſchen Vormund vortrefflich. Schütze
HambTh. 537, inſofern das L. zu der Rolle gehört.
3) unperſ.: Etwas lächelt, gw. lächert (ſ. d.) mich,
macht mich lachen, z. B.: Daß Buonaparte ein ſo gewal-
tiges Ungeheuer geworden, hat mich wirklich gelächelt. Knebel
3, 67 ꝛc., auch: Noch lächelt mir’s im Herzen. Arndt E. 16.
Anm. Ohne Uml. Olearius Roſ. 74b ꝛc.
Zſſtzg. ſ. 2b, ferner die von lachen, z. B.: Áb-:
Einem das Herz a. [2c], durch Lächeln abgewinnen; auch
= hinab-l.: Lächelt der Jungfrau Blick tief ab in den
ſchaurigen Abgrund. Baggeſen 1, 105 ꝛc. An-, tr.:
lächelnd anblicken ꝛc.: Sir. 13, 7; Nun aber ſchien zum
erſten Mal eine Theorie mich anzulächeln. G. 40, 421; 33,
225; Die hold a–de Kypris. Platen 4, 248 (V. Od. 8,
362); Aus der Wahrheit Feuerſpiegel | lächelt ſie [die
Freude] den Forſcher an. Sch. 19a; V. 3, 73; O, wie mich
vor allem Bezirk des Erdreichs | jener Ort anlacht. H. 1, 112
ꝛc. Bei L. 10, 199 auch: Einem a., vgl. zu-l.
Āūf-: 1) intr.: Schmiegten ſich a–den Auges an meine
Bruſt. König Leb. 2, 51; Mitten in ſeinem [des Säuglings]
A. B. 293a ꝛc. 2) tr. [2c]: Den Morgen .., der todte
Welten vom Schlummer lächelt auf [auferſtehn macht]. H.
15, 174; Roſenknoſpe, aufgelächelt [geöffnet] von der
Sonne Schmeichelblick. Āūs-: 1) intr.: zu Ende
lächeln. 2) tr.: (ſelten) ſanft auslachen: Ich ward
.ſehr holdſelig ausgelächelt. LSchefet Rom. 5, 7. Be-,
tr.: Etwas b., darüber lächeln; Was der Neid der Mit-
lebenden belächelt, darüber lachen froh die Erben. Börne 2,
269; Belächelteſt du | die anmaßlichen Blätter. G. 4, 86;
Die traurigen Spiegel, worin ſich die Hoheit eines Herrſchers
belächelt [lächelnd beſchaut]. Sch. 187a ꝛc. I. Durch-:
lächelnd durchdringen ꝛc., z. B.: Die den Geſang d–de
Anmuth. Nation.–Ztg. 13, 193. II. Dúrch-: lächelnd
durchmachen: Wenn er vor dem Spiegel die feinern Weiſen
zu lächeln durchlächelte. IP. 23, 87. Ent-: 1) intr.
(ſein): lächelnd entſtrahlen ꝛc.: Deinem Blick entlächelt |
noch ſchöner mir die Welt. Neuffer (Sch. Muſ. 87). 2)
tr.: lächelnd entnehmen. Entgêgen-: Daß wir
Eins ſind, daß aus dieſer lebendigen Verbindung ein Drittes
entſtehen und uns e. ſoll. G. 17, 371; Keller gH. 4, 15 ꝛc.;
Der ihr das erwartete Einverſtändnis entgegenlächelte [durch
Lächeln zu erkennen gab]. König Mar. 1, 169. Er-:
1) tr.: durch Lächeln erlangen: Süßfreundlich willſt du
Aller Gunſt e. ꝛc. 2) refl. [ſ. 3]: Ich weiß, wie ich
mich in mir erlächelte, als ꝛc. Arndt E. 17 = wie ich
lächelte, es lächerlich fand (ſelten). Fórt-: 1)
intr.: fortfahren zu lächeln. 2) tr.: durch Lächeln
verſcheuchen ꝛc., hinweg-l. Gêgen-: mit oder durch
Lächeln erwidern: Daß ich nur duldend g. [dazu lächeln]
ſoll. G. 13, 182; Das Lächeln der Mutter . . . das G. des
Kindes. V. Ländl. 1, 216. Hêr-, Hín- ꝛc., intr.
und tr.: Her-l–d ſieht ſie mich an ꝛc.; Eva .. lächelte zu
Adam hin. Geßner 1, 47; Lieblich lächelt itzt die Sonne ..
über die ſchneebedeckten Hügel hin. 3, 13; Wie .. die Gra-
zien auf das Gewebe [der Parcen] hin-l., damit es ſanfter
und roſenfarb werde. IGJacobi Jr. 1, 1, 2; Die Schönheit
lächelt hin und widerlegt mit Küſſen. Uz 1, 186 ꝛc.; Ob-
wohl ein herrlicher Maitag von allen Bergen herablächelte.
Kohl A. 1, 354; Ein ſo erhabenes Genie, das gewiß auf
den Profeſſor in ſtolzer Ruhe würde herabgelächelt haben.
Lichtenberg 3, 554 ꝛc.; In das fluthende Grab lächelſt du
ſchuldlos hinab. Sch. 85a ꝛc.; Der Abend lächelt ihm gol-
den herauf. FMüller F. 126 ꝛc.; Der ſo weltvergeſſen ſelig
in den blauen Himmel hineinlächelte. Heine Reiſ. 3, 99;
Er lächelt mehr Linien in ſein Geſicht hinein [bringt ſie
durch ſein Lächeln darin hervor], als auf der neuen Welt-
karte ſtehen. Schlegel Sh. 2, 246; Unter Thränen hervor-
l–d, wie die Sonne an einem Apriltage. Hackländer Hdl. 1,
11; Als ob ſich der Himmel aufthue und aus jeder Grube
ihres Geſichts ein Engelsköpfchen hervorlächle. W. 19, 244;
Sie iſt dazu gemacht, des Mannes Kummer | hinweg-zu-l.
26, 284 ꝛc. Mít-: mit Andern lächeln. Nāch-:
Einem n., ihm lächelnd nachblicken oder ſein Lächeln
nachahmen ꝛc. Nīēder-: hernieder-, herab-l.: Die
Pyramiden .. lächeln mitleidig darauf nieder. Alexis H. 2,
3, 281, auch tr.: durch Lächeln bezwingen, zu Boden
werfen: Sie lächelte anmuthig jeden Widerſpruch nieder ꝛc.
Um-, tr.: lächelnd umgeben ꝛc.: Von Grazien um-
lächelt. Baggeſen 2, 12; Wo eine ſchönre Sonne dich um-
lächelt. Koſegarten Rh. 2, 173; 149; Umlächelt von jeder |
Lockung. Kl. Od. 2, 247; M. 2, 383; Als das Glück ſie
noch umlächelte. Sch. 860b; Weil man euch umlächelt und
umarmt. Sturz 1, 134; Als lauter Wonne, lauter Hoffnung
mich | umlächelte. W. 28, 53; Dieſe edle Unſchuld, | die
dein Geſicht umlächelt. 62 ꝛc. Umhêr-: Das Milch-
geſichtlein, das ſelbſtklug umherlächelt. Claudius 3, 9 ꝛc.
Ver-, tr.: (ſelten) z. B.: Kummer-v–d. B. 89a, durch
Lächeln verſcheuchen, fort-l. Vōr-: hervor-l. ꝛc.:
Die mit v–dem Mund anredende | Damajanti. Rückert Nal
29, ſelten tr.: Sie lächelte ihm ihre ſchönen Zähne vor
[ließ ſie lächelnd zum Vorſchein kommen]. W.
Wég-: hinweg-l.: Lächeln Sie Sich Ihre eigene Luſt nicht
ironiſch weg. MBeer Br. 64; Alles wegſpötteln, w. Gutzkow
R. 7, 244; Sind alle Thränen der Freude | weggelächelt,
1*
entflohn. Kl. Od. 1, 23; Koſegarten Rh. 1, 161 ꝛc.
Zū-: zu Einem gewendet lächeln, vgl. an-l., auch tr.:
Sie lächelte dem .. Meiſter bald Hochachtung und dann Be-
wundrung zu. Heinſe H. 1, 180; Und machteſt dann mit
einem Andern wahr, | was dein Sirenenmund mir zuge-
lächelt. W. 3, 11 ꝛc. Zurück-: 1) intr.: lächelnd
zurückblicken: Lächle noch mit dem letzten Blick | in die
Freuden zurück, die du jüngeren Thoren nun läſſeſt. W. 26,
73. 2) tr.: z. B. lächelnd zurückſcheuchen: Gleich
des Mondes Silberblick, | lächelt ſie den Gram zurück. Stol-
berg Gd. 32, auch: durch Lächeln zurückrufen, lächelnd
zurückſtrahlen ꝛc.