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lachen
I. Láchen: 1) intr. (haben):
zunächst von Pers.: in die bekannte konvulsivische Erregung gerathen, wie sie z. B. Folge des Kitzelns oder einer dem Geist komisch erscheinenden Vorstellung ist und die sich, wenn vollständig und ununterdrückt, in dem Verziehn des Mundes und der untern Gesichtstheile (s. Lachmuskel) und in schnell auf einander folgenden, kurz abgebrochnen, stoßartigen Ausathmungen (s. Ha 1) kund giebt, s. (auch für das Folgende) lächeln womit es oft zusammengestellt wird, ferner kichern, schmunzeln, greinen, grinsen etc. und das oft als Ggstz. erscheinende weinen: Laut, hellauf, schallend, wiehernd, schütternd, aus voller Brust, aus vollem Halse, was man aus dem Halse vermag (Pestalozzi 1, 302), auf den Stockzähnen (Kurz Weihn. 57; Vogt Oc. 1, 27) oder mit aufgerißnem Munde, krampfhaft, konvulsivisch, sardonisch l.; So l., daß man sich die Seiten, den Bauch halten muß; daß es Einen schüttelt über und über (Gotthelf U. 2, 49); daß die Thränen in die Augen treten (L. 12, 53); daß man zu sticken glaubt, fast stickt, berstet, sich wälzen muß (s. l); Da lachten alle Anwesende, daß man fast das Haus unterstützen mußte. Hebel 3, 291 etc.; Innerlich, in sich (– ⏑) hinein, in sein Herz (Luther SW. 46, 7), heimlich, verbissen, versteckt, ins Fäustchen, in die Faust, heimlich in die Hände (Günther 187), in den Bart, heimtückisch, höhnisch, spöttisch, schadenfroh, boshaft, grinsend l. etc.; Einfältig, albern, dumm l.; Gutmüthig, zutraulich, freundlich, froh l.; Gezwungen, affektiert l. etc.; Einen l. (G. 8, 11; 11, 55 etc.) oder zu l. (29, 217; 14, 5; 7, 2; Lavater 1, X; L. 12, 231; 7, 129; W. 2, 171 etc.) machen, vgl.: Einem zum L. [s. l] machen (Körner 119a etc.) oder bringen (Spindler Stadt 1, 24 etc.); Nur attisch zu lächeln, wo Jener sardonisch lacht. Gervinus Lit. 5, 20; Es wurde gekichert und laut gelacht. Hackländer Stillfr. 1, 101; Sie schmunzeln in Sich hinein, | Herr Ritter? L. Sie immer! W. 15, 81; Sich kitzeln, um zu l.; Er muß sehr gern l., weil er sich selbst so kitzelt. Luther 6, 358b etc.; Eur Gatte lacht aus voller Brust und ruft: | o meine Seiten springen. Tieck Cymb. 1, 7.
a) Ohne Zusatz l. oft, als Zeichen der Freude, des Frohsinns = sich freuen: Wer zuletzt lacht, lacht am besten. Sprchw.; Lach nicht zu früh!; Im Verderben und Hunger wirst du l. Hiob 5, 22; Selig seid ihr, die ihr hier weinet; denn ihr werdet l. Luk. 6, 21; 25 etc., so auch (vgl. i): Da lachten die Hyänen | beim Tode des Hudseiliten. G. 4, 167 (versch. b); ferner: Das Herz im Leibe, das ganze Gesicht lacht ihm bei dem Anblick; Daß er fast laut zu jubeln begann, Alles lachte ja in ihm. Gutzkow R. 2, 253 etc.
b) L. von Thieren mit einer dem menschlichen L. ähnlichen Stimme, wonach sie benannt sind, z. B. Lach-Falke, -Gänse, -Kuckuck, -Mewe, -Taube, -Weihe etc. Ferner abhäng. Vh. (s. 2b und lächeln 1a—e):
c) Über Einen oder eine Sache l., was L. erregt, s.g. Veralt. mit Dat., z.B.: Er hat wohl über 600 Jahre die Welt gespottet und über ihrem Verderben an Leib und Seel’ . . in die Faust gelacht. Luther 8, 212a; Puck . .. lacht noch ins Fäustchen über dem wohlgelungnen Zauberspaß. Mörike N. 354 etc., vgl.: Der Erasmus mußte l. | so gewaltig ob dem Spaß. Heine Rom. 148; Simrock G. 360 etc.
d) Zu Etwas, z. B. zu Jemandes Drohungen, Worten etc. l., vgl. lächeln 1b.
e) Bei Etwas, z. B. bei einer Stelle im Buch, bei dem geringsten Anlaß l. etc.
f) selten, elliptisch: Nach Etwas [verlangend] l., z. B.: Daß .. euer stiller Freund nicht an der Thorheit Brust | nach Phantasieen lacht und weinet. Uz 2, 171 etc.
g) mit Genit. zur Bez. Dessen, wogegen das L. sich richtet, was davon getroffen wird, vgl. „über“ zur Bez. des das L. Veranlassenden, z. B. nur: Über einen guten Witz l., aber: Einer, zu einer, über eine Drohung l. etc.; Du, Herr, wirst ihrer l. und aller Heiden spotten. Ps. 59, 9; Habak. 1, 10; Werden meiner in ihre Faust l. Matthesius Luth. 133a; Sucht Wahres | und lacht des romantischen Quarks. Platen 4, 248; Sch. 327a; Wie? wenn er .. meiner Schwachheit ohne Scheu | an einer Nymphe Busen lachte? W. 10, 18; Ich muß des närr’schen Einfalls l. 12, 36; Die Weibsen l. meines Aberglaubens. Merck 2, 131 u. o.
h) mit Dat., zuw. statt Genit.: Gespottet Dem und Dem gelacht, | der sich nicht wehren kann. Gleim 4, 129; Er sprach und lachte meinem Wort. Rückert 1, 74; Klaus lachte solchen Drohungen. Willkomm Sag. 1, 31 etc., aber auch (s. lächeln 1d) einer Pers. oder einem Ggstd. (zu-)l., sie an-l., froh darüber l., z. B.: Meine Kinder .. sprangen gewöhnlich und spielten | vor dem Glase, beschauten sich gern .. und lachten den eigenen Mäulchen. G. 5, 259; auch: Das Auge (s. i) lacht so heiter | nah und fern der Wunderschau. V. 4, 3 etc., freut sich daran, versch. (s. i).
i) (s. a und das seltnere lächeln 1e) von Sachen (mehr oder minder personif.): einen heitern Anblick darbieten; sich freundlich, Freude erregend, huldvoll, anmuthig, lieblich, angenehm zeigen, strahlen, glänzen, prangen etc. (s. 2b): Bar Geld lacht [Einen an, ist lockend, reizt zum Losschlagen etc.]; Die große Kokosnuß, die fette Dattel lacht. Alxinger D. 181; O daß die Blumen je und je | als Kranz um deine Schläfe lachten! Freiligrath 2, 151; So oft der Mai im Veilchenkranze lacht. Göckingk Lieb. 156; Es lacht der Mai. G. 8, 368; Das Geld lacht [strahlt hervor] aus allen Truhen. Gutzkow R. 5, 110; Die frühe Morgenröthe lacht. Haller 1; Droben [im Baum] l. liebliche Früchte. H. R. 7, 16; Und Anmuth lacht aus dem Ruine wieder. WHumboldt 3, 400; Zwischen den Eichen lacht das hellre Laub der Buchen. Kinkel E. 4; Fröhlicher lacht auf Hügeln .. Bacchus’ liebliche Frucht. Knebel 1, 4; Die Freude lacht aus ihren Mienen. Ramler F. 3, 33; Wenn der Frühling kommen, wenn die Gärten l. Platen 3, 9; Das Abendroth . ., | das seinem Wege noch als letzte Fackel lacht. Rückert Rost. 110; Da lacht ein milder, nie bewölkter Himmel. Sch. 457a; Ein heiterer Himmel lacht jetzt über Germaniens Wäldern. 1004a, vgl. statt des unpersönl. „Himmel“: Aus der Ströme blauem Spiegel | lacht der unbewölkte Zeus. 54a; Eure Tempel lachten gleich Palästen. 22a; Der heiterste Frühlingsmorgen lachte über der Marina von Palermo. Stahr Rep. 2, 159; Es lachten mit silbernem Sporne die Stiefel. V. 2, 113; Es lachte jugendlich umher | im Frühlingsglanz Luft, Erd’ und Meer. 4, 147; Ländl. 2, 347; Die ungeschwächte Jugend lacht | aus seinem schwarzen Aug. W. 12, 166; Lacht Alles, wie zuvor, in goldnem Sonnenschein. 20, 142; Voll blitzender Perlen | lacht sie [die Blume] schöner umher. Zachariä Tag. 3; Alles ist Himmel und Wasser, doch auch die unendliche Wüste | lachet itzt weit aus allen Wogen mit spielendem Glanze. 8 u. o. Auch mit persönl. Dat.: Einem lacht [vgl. blüht, glänzt] das Glück (W. 20, 200), die Hoffnung beßrer Tage (Pfeffel Po. 3, 157), das Leben, die Jugend etc.; Der schöne Frühling lacht ihm nicht, | ihm lacht kein Ährenfeld. Hölty 31; Wie der Tod dem Helden lacht, | der, fürs Vaterland zu bluten, | wandelt durch die Männerschlacht. Platen 6, 16; Der Gedanke .. lachte [gefiel, behagte] ihm. Spindler Stadt 1, 5; 109; Der Jugendgeist, den eine Kleinigkeit, | ein Blumenstrauß, ein Schmetterling erfreut, | dem Alles lacht. W. 12, 240; Lacht Euer Auge mir [blickt es mir freundlich]. 11, 116 etc., versch. h etc. k) oft adjekt. Partic. (s. lächeln 1f), von Pers. sowohl als (s. i) von Sachen = heiter, glänzend, froh etc., z. B. eig.: Der l–de Demokrit; Als L–der reden die Wahrheit. V. H. 2, 9; Mit l–dem Gesicht, mit l–der Miene, mit l–dem Herzen; Mit l–dem Munde (Simrock Gudr. 474), Muthe (N. 1106) etc.; L–de [frohe, s. a] Erben etc., ferner (s. i): Die glücklichen Gestade l–der Eilande. Burmeister gB. 1, VII; Werk einer fruchtbaren, l–den Phantasie. Forster R. 1, 243; Aus l–dem Thal. Knebel 1, 3; Das l–dste Grün der Wiesen. Gutzkow R. 1, 267; Nachricht von der ihm l–den Möglichkeit einer glänzenden Zukunft. 5, 97; Das l–de, morgenhelle Thal. Heine Reis. 3, 247; L–den Regenbogen. H. 9, 366; 48; Munterkeit und Witz im l–den Auge. Kant SchE. 66; Die Stadt . . gehört zu den l–dsten Orten. Niebuhr Nachgel. 90; Hat dieses Herz auch die l–de Gestalt Ihres Standes? Sch. 204b; Da thut sich ein l–d Gelände hervor. 50a; L–d fliehen an mir die reichen Ufer vorüber. 75a; L–de Wiesen. 1b; Die l–de Erde. 9a; L–de Fluren. 8b; L–de Ufer. Stahr Rep. 1, 250; Ihr l–des Aussehen. W. 29, 179; 20, 90; Die l–den Freuden. Zachariä Tag. 1, 4 etc., s. 2b.
1) im substant. Infin., vgl. Gelächter: Ein lautes, frohes, höhnisches, tückisches, hämisches, spöttisches, verächtliches, mitleidiges, ingrimmiges, trotziges L.; Mit wildem, kreischend lautem L. Cham. 4, 23; Ein hohles, baucherschütterndes L. G. 20, 150; Mit seinem bauchschütternden L. 153; Schlägt er ein herzlich L. | ob seinem Einfall auf. W. 12, 9; Ihr Publikum zum wiehernden L. zu bringen. Gutzkow R. 4, 121 etc.; Einen zum L. bringen, machen; In L. ausplatzen (Arndt E. 51), ausbrechen, losbersten; Nicht aus dem L. herauskommen; Vor L. (Seiten-) Stiche bekommen, sich die Seiten halten müssen, sich ausschütten wollen (Tieck N. 4, 40), halb krepieren (Sch. 107b), bald bersten, beinah sticken, sich (auf der Erde) wälzen etc.; (Sich) das L. halten, verhalten (Sealsfield Tr. 1, 86; Tieck N. 2, 112), verbeißen (Immermann M. 3, 68), das L. unterdrücken; Sich des L–s enthalten (V. H. 2, 351) etc.; An vielem L. erkennt man den Narren. Sprchw.; Verlieren ist vor L. gut (Weidner 272), schützt vor L.; Mir war das Weinen näher als das L. (Hackländer Hdl. 2, 25 etc.); Nach dem L. kommt Trauern. Spr. 14, 13; Daß dein Mund voll L–s werde und deine Lippe voll Jauchzens. Hiob 8, 21; Gott hat mir ein L. zugerichtet. 1. Mos. 21, 6 etc., s. 2b und c. Auch personif.: Ich sprach zum L.: „du bist toll“ und zur Freude etc. Pred. 2, 2; Folgen ihm Satyre, Silenen, das L. und Komus. G. 30, 477; Eil’, o Nymph’, und bring’ herbei | holdes Lächeln . .. und L., beide Seiten haltend. V. 4, 148 etc. m) Dazu: Lachung, gw. nur von den transit. Zsstzg. und: Lacher, z.B.: Die Lacher auf seiner Seite haben. L. 11, 465; W. 23, 26 etc.; Ein lauter, grimassierender Lacher. Engel 8, 267; Gervinus Sh. 1, 310; Man hält einen Aal am Schwanze fester als einen Lacher mit Gründen. G. 14, 249; Bald für die Weiner predigend, | bald Lieder singend für die Lacher. Rückert Mak. 1, 110 etc., auch Zsstzg., z. B.: Der Hohnlacher. Kl. Gelehrt. 1, 26; 318 etc., aber auch (vgl. Seufzer etc.) das einmalige Lachen, z. B.: Hernach hab ich genickt und zwei Lacher gethan. OLudwig Thür. 1, 219; Esopus thut einen lauten Lacher. HSachs G. 1, 230; Der Stifter durch den Rümpfer [Nasenrümpfen] und die Gestifteten durch den Lautlacher bestraft. Kl. Gelehrt. 1, 69 etc.
2) tr. (und refl.):
a) Ein lautes L. oder Gelächter l., aufschlagen.
b) lachend sagen, kund thun, ausdrücken, äußern: „Ha,“ lachte der Kaiser, „vortrefflicher Haber!“ B. 67a; Der balzende Birkhahn .. rollt die Melodie | und er lacht (s. 1b) und trommelt sie. Laube Brev. 53 etc. Auch (s. c und 1i): Wer .. sich des Lebens freuet | Dem lacht der Himmel Ruh [bietet l–de Ruhe]. Matthisson A. 7, 130; Die Natur lacht Segen. Platen 2, 217; Mündchen, die Purpur lachten. Rückert 6, 127, dichterisch, etwa = purpurn lachten etc. Ferner zuw. mit dem Obj. mehr oder minder verschmelzend (s. lächeln 2b), z. B.: An der ernte-l–den [ernte-prangenden, fruchtreichen] Stelle. Platen 2, 238; Trotz [trotzig] l–d, wie die Kinder pflegen. Thümmel 7, 29; Um sein Spott-L. zu unterdrücken. Klencke Parn. 2, 166 etc. und nam.: Mit Bitterkeit l., also hohn-l. Engel 8, 367; Beim Verlachen, beim Hohn-L. 7, 160; Hohn-zu-l. dieser tollen Welt. Gutzkow R. 9, 407; „Allerdings“, hohnlachte der Buchhalter. Hackländer Hdl. 2, 235; „So recht! hohnlachte der Meister. Lewald W. 1, 29; Hohnlachend vernimmt’s auch der Enkel Geschlecht noch. V. Od. 21, 255 etc. Im Partic. Präter. gw. aufgelöst: Höhnisch gelacht etc. Vergl. niederd.: Grief-l., heimlich, hämisch lachen: Verwies ihm sein unpassendes Grief-L. Gutzkow Bl. 1, 81, s. Brem. Wörterb. 3, 2.
c) mit Angabe der Wirkung, z. B.: Sich krank, halb krank, todt (Wall Stammb. 49), halb todt (G. 6, 68), sich zu Tode, sich bald bucklig (Börne 1, XXXIII; W. 13, 54), sich scheckig (Burmann F. 37; Cham. 5, 66 etc.), sich außer Athem, sich athemlos (V. Od. 18, 100), sich froh (Platen 4, 254) l. etc.; Es ist zum Todt- (Immermann M. 1, 59), zum Krank-L. etc.; Thränen l.; Sich einen Buckel oder Ast, sich einen Bruch, sich Seitenstechen (Schlegel Sh. 2, 245), sich den Bauch rund (Cham. 3, 112; 207), sich die Kleidung naß (5, 103) l. [insofern heftiges Lachen den Urin treibt]; Ihr lachtet über solchen Thieren (s. 1c) | den allerletzten Backzahn krumm. Günther 165 u. ä. m., zur Bez. eines sehr starken, heftigen L–s; ferner z. B.: Lacht, Freunde, aber lacht euch nicht arm, verwahrt eures Spottes gute Hälfte für die weisen Narren. Börne 4, 232; Schön ist mein Lieb, ... wenn die Wolke sie von dannen [fort-] lacht | des Stolzes. Freiligrath SW. 3, 94; Zu Boden [nieder-] wird mich l. deiner Kinder helle Lust. 4, 191; Sie können dich doch nicht um dein Ansehn l. [durch ihr L. darum bringen]. L. 8, 39; Nachdem ich mir das Herz um Vieles leichter gelacht hatte [durch L. erleichtert]. OMüller Bürg. 98; Hungrig blieb er, doch er lachte satt sich. Rückert 6, 127; Die, gleich dem heitern Sonnenbilde, | in alle Herzen Wonne lacht. Sch. 100b; Wollt ihr mich in Schlaf l.? denn ich bin sehr müde. Schlegel Sh. 3, 54; Jene Zeit | .. lacht’ ich ihn aus der Ruh und jene Nacht | lacht’ ich ihn in die Ruh. Anton. 2, 5; Ich müßte an ihrem Spott vergehn, sie lachte | mich aus mir selbst. Tieck Viel Lärm 3, 1; Einen aus dem Schlaf [oder auf-] l., ihn durch Gelächter wecken u. ä. m., s. Zsstzg.
Anm. Goth. hlahjan, ahd. (h)lahhan, lachên, mhd. lachen, dazu verkl.: Lächeln, vgl. Lacheltäubchen. V. 2, 73.
Zsstzg. s. 2b, ferner die von lächeln, z. B.: Áb- [2c]: [Einem] das Herz a. . . ., daß man mit Lachen Einem das Herz abgewinnt. Schottel 1125b; Sich a., der Lachlust Genüge thun; sich matt lachen etc. An- [vgl. lachen II 2]: Einen a., lachend anblicken, z. B.: Mit triumphierendem Gesicht | lacht sie die Schwester an. Ramler F. 1, 4; zumeist: (Freundlich) a., auch mit sachl. Subj., s. [1i]: Ich fand . . . | vom Strahle mich des Morgens angelacht. Cham. 4, 27; Nach Zabern, wo uns, bei schönem Wetter, der kleine freundliche Ort gar anmuthig anlachte. G. 21, 248 (Opitz 1, 88); Die glänzende Sonne lachte freundlich die erschrockene Erde an, der noch die hellen Thränen in allen ihren Blumenaugen zitterten. IP. 21, 144; 22, 50; Schenktisch, | welcher mit Obst anlacht. V. 1, 114.
Āūf-:
1) intr.: laut lachen, ein Lachen aufschlagen: Hell, laut, groß (Sch. 150a), boshaft (153b), hämisch (171b), höhnisch a.; Es bietet der Lenz | a–der Freude Strauß. Daumer 1, 63 etc., auch s. [1i] aufleuchten etc.; In Myriaden Rosen | auflachte die Natur. 296.
2) tr. [2c]:
a) z. B.: Ein Geschwür a. Wackernagel 3, 1, 480 Z. 3, durch Lachen öffnen.
b) Einen Schlafenden a., durch Lachen wecken etc., vgl. lachen II 2.
Āūs-:
1) intr.: zu Ende lachen. V. Luis. 3, 381 (vgl. 2).
2) refl.: seine Lachlust befriedigen, sich satt lachen: Ach, ich kann’s vor Jubel nicht erzählen, ich muß mich erst a. Ich ersticke. Ich platze. Ich lache mich todt. Gotter Sch. 273.
3) tr.: Einen a., lachend aushöhnen: Einen unter die Nase a. Spindler Stadt 1, 39 etc.; Da lacht ich ob dem tollen Traum mich aus. Cham. 4, 38 etc.; Er lacht sie Alle aus, übertrifft sie bei Weitem; Auslacher. W. 15, 311. Be-, tr.: Einen, Etwas b., darüber lachen; Die mich zugleich beweinte und belachte [über mich trauerte und sich freute]. G. 28, 191; Solch ein Rath ist zu b. [verdient Spott]. Ramler F. 1, 81; Eure .. geharn’schte Mummerei .. belacht der König. Schlegel Joh. 5, 2; B–s-würdig. Platen 3, 4 etc.; Sollte der Belacher nicht fähig sein, Gründe anzugeben. L. 13, 612 etc. I. Durch-, tr.: lachend durchmachen, mit Lachen erfüllen: Nach der durchlachten Komödie und durchtrotzten Tragödie. Arndt Ber. 103; Der Rest eines durchlachten und durchscherzten Tages. Gutzkow 3, 77; Als er den Wald .. laut durchlachte. Kl. 1, 17; Aus ihren durchlachten Jahren. IP. 1, 185; So fing er die nämliche Tonleiter, eine Terze höher, noch einmal zu d. an. W. 13, 44 etc. II. Dúrch-: zuw. statt I. Eīn-: s. hinein-l. Ent- [2c]: Spötter .. werden mich kein Haarbreit von der Wahrheit e. [durch Lachen davon abbringen]. Lavater 4, VIII, s. ferner entlächeln. Entgêgen-: Einem e., auch mit sachl. Subj. [1i]: Jede Rose will die erste . . dir [o Lenz] e. Geßner 3, 132; Indessen lacht mir ja eine frohe Zukunft entgegen. ETAHoffmann (Dorow 3, 22); Die hellsten Augen .. lachen dem Maler entgegen. Mörike N. 369 etc. Er-:
1) intr.: anfangen zu lachen (selten): Darüber laut erlachte die minnigliche Maid. Simrock Gudr. 341.
2) tr.: durch Lachen erlangen. Fórt-:
1) intr.: fortfahren zu lachen.
2) tr.: weg-l. Ge-: (veralt.) lachen. Stumpf 268b etc. Gêgen-: mit oder durch Lachen erwidern. Hêr-, Hín- etc.: Als .. die Sonne vom Himmel herablachte [1i]. Heine Reis. 4, 52; Du lachtest Hohn für Lieb’ und Treue | auf mich herab [2b]. B. 7b; „Ehrlich gestanden,“ lachte er heraus etc. [2b]. Waldau N. 1, 287; Armselige Eitelkeit, wenn man sich durch hämische Spötter heraus-l. [2c] lässt [aus dem Posten]. L. 10, 15; Als ein windiger Prahler von mehr als 100000 Zuschauern mit Schimpf und Spott aus der Rennbahn hinausgelacht. W. 19, 186; Er lachte mit einem eigenen fast schwermüthigen Ausdrucke in sich hinein. Gutzkow R. 1, 149; Der sein eigenes Wohlwollen in die ganze Welt hinein-l. [es ihr lachend einflößen, ein-l.] möchte. König Kl. 3, 193; Indeß der lose Cypripor | auf einer Wolke saß und laut her- unterlachte. W. 10, 11; Über uns hinwegtändeln, über uns hinweg-l. Gutzkow R. 6, 185; Die Sorgen hinwegl. [2c] etc. Míß-: ungehörig oder widerwärtig lachen: M–d meint Unsereins den marktschreierischen Dünkel. V. Ant. 2, 81. Mít-: mit Andern gemeinsam. Rachel 1, 22. Nāch-: Einem n., hinter ihm drein lachen; auch: sein Lachen nachahmen etc.: Wo der Widerhall uns nachlachte. Geßner 3, 133; Günther 506; Das Lachen wurde allgemein; Alle lachten mir nach [wiederholten lachend]: „Der Herr“ etc. Holtei Jahr 2, 83. Nīēder-:
1) intr.: hernieder-l.: Zum Himmel . ., der selig niederlacht [1i]. Beck Fahr. 4, 37 etc.
2) tr.: zu Boden lachen [2c]: Diese Ausrede wurde mit höllischem Jubel niedergelacht. Holtei Jahr. 2, 290 etc. Um-, tr.: lachend [nam. 1i] umgeben: Es umlachten den Bord urstracks aufkeimende Blümlein. Baggesen 1, 87; Umlacht von Blüthenscherzen | und umspielt von Zephyrs Kosen. Grün Sch. 190; Als noch der Glanz der Hoheit sie umlachte. Sch. 422a; Jmmer umduftet und umlacht sie ein heiterer Frühling. Tieck 16, 256; V. 3, 35 etc. Ver-, tr.: 1) mit Lachen verspotten, verhöhnen: Wie fingen Sie es denn an, daß ich Sie ver-l. könnte? Mit Einem lachen, mit Einem zugleich über eine Verlegenheit lachen, aus der er sich selbst nicht geschwind genug helfen kann, Das ist ja nicht Das, was das häßliche Ver-l. sagen will, sondern ist eine unschuldige Lust. L. 12, 284; 7, 129; Er verlachte mich mit meinen Träumereien. W. 12, 230; Die guten Witze wurden belacht, die schlechten verlacht; Der Verlachung aller Völker übergeben. Zimmermann Nat. 52. 2) lachend verbringen; fort-l. etc.: Besser, das Leben ver-l. als verweinen etc. Wég-, tr. [2c]: Die Spötter, die mit seichtem Pragmatismus das Tiefe aus der Geschichte w. wollen. Danzel 231; Ihm die Grillen w. Gerstäcker BlW. 97; Wenn ich nach Hause kam, Berge auf meinem Herzen, meine Bertha lachte sie weg. Sch. 150b; Seinen Ärger (Klinger 1, 100), Unmuth (Sturz 1, 176), einige Stunden (W. 34, 21) w. etc. Zer-, tr., refl. [2c]: zu Schanden lachen: Wollt fast sich z. | bei solchem Spaß. H. 8, 373; Als nun die Thiere sich des Sprungs wohl zulacht hatten [ungemein darüber gelacht]. Luther SW. 64, 332. Zu-, intr.: Einem z., sich mit (freundlichem) Lachen zu ihm wenden: Ihnen [den Zeichen] z. aufs allerfröhlichste. Luther 5, 532b; Uns nicht sauer sehen, sondern freundlich z. 535b etc. Zurück-: s. zurücklächeln etc., z. B.: Sie lachte spöttisch zurück. Klencke Swamm. 1, 210.