Faksimile 1022 | Seite 1014
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kranken
Kránken, intr. (haben):
(andauernd) krank oder krankhaft sein, siechen, vgl. kränkeln, das mehr das „Kränklichsein“ bez.: Ich würde bis zum K. mich zergrämen. B. 55b; Er krankt und kränkelt nimmer. Claudius 4, 87; Das Klima .. so gesund, daß die Einwohner selten k. Forster R. 1, 59; Daß Sie immer k. Br. 1, 281; 319; Vom schleichenden Gift kranket auf Jahre das Herz. G. 1, 225; Der .. Körper krankt an irgend einem Theile. 3, 345; 4, 96; 8, 342; An diesem Fehler kranket unser Adel ganz besonders. 22, 327; Selbst das noch frisch im Leben Erhaltene schien an einem heimlichen Wurm zu k. 24, 175; Schmachtet und siechet und krankt. H. 15, 94; Ungeziefer, welches die k–de [Baum-]Krone ausbrütet. Immermann M. 1, 45; Daran krankte ihre Seele. Lewald Ferd. 1, 177; Was dich am Gram macht k. Rückert Mak. 2, 216; BE. 202; In k–der [krankhafter, schädlicher] Luft verschmachten die Kräuter. V. Ländl. 2, 372 etc.
Zsstzg., s. die von kränkeln, z. B.: Āūs-: auch tr.: Etwas durch Krankheit büßen: Den zu viel getrunknen Wein an den Füßen [durchs Podagra] a. Frisch. Dahín-. Dúrch-. Er-: intr. (sein): krank werden: Das Fieberbild einer erkrankten Einbildungskraft. Börne 1, 27; Den pest-erkrankten Vater. Chamisso 4, 111; Aus zorn-erkrankter Brust. 3, 366; Du gesundetest e–d| und erkranktetest gesundend. G. 4, 79; 6, 25; So wendet .. zum Arzte sich | der Tief-Erkrankte. 13, 315; Auch an innern Kriegen erkrankte die Stadt mehr als einmal. 25, 134; Zu Tode erkrankt. Heine Lut. 1, 131; Erkrankte davon unser ganzer Reitstall. Musäus Ph. 1, 59; Gebt mir vollauf davon, daß übersatt | mir mein Gelust erkrank’ und sterbe so. V. Sh. 2, 273 etc. Zuw. auch (dichterisch) in dem ältern, allgm. Sinn v. „krank“ (s. d. 1h u. Anm.): Nun treib’ auf einmal | dein sturm-erkranktes Schiff in Felsenbrandung. Schlegel Rom. 5, 3; Der Heiden Herz erkrankt [ihr Muth sinkt etc.], | sie taumeln. W. 20, 129; Wirft ihn .., | daß alle Rippen ihm von seinem Fall e. [vgl. erkrachen]. 338 etc. Fórt-. Hín-.
Mít-: Unausheilbaren Schaden | müsse der Stahl abschneiden, daß nicht mitkranke Gesundes. V. Ov. 1, 17 etc.
Ver-: krankend hinschwinden, vergehn: Mein Bruder verkranket im Gefängniß. G. 9, 129. u. ä. m.