Faksimile 1002 | Seite 994
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koppeln
Kóppeln, tr.: 1) als zuſammengehörig verbinden
(ſ. Koppel 1 ꝛc.), kuppeln, nam.: a) Hunde k., an ein-
ander k., ſie an die Koppel hängen. b) Pferde k., ſie
reihenweis an einander binden oder ſchirren. B. 152a
(ſ. an-k.), nam.: ſie hinter einander in eine Reihe
binden, indem man das eine Ende eines Klöppels an
den Schweif des voraufgehnden und das andre an die
Halfter des folgenden Pferds bindet. c) Bauk.:
zwei Säulen ſo dicht neben einander ſtellen, daß die
Kapitäle ſich berühren; zwei Figuren auf ein Fußge-
ſtell ſtellen ꝛc. d) Orgelb.: Die Griffbretter k., in
Verbindung ſetzen, ſo daß das auf dem einen Griff-
brett Geſpielte auf dem andern mitgeſpielt wird.
e) Weinb.: den Weinſtock doppelt (oben und in der
Mitte) an den Pfahl binden ꝛc. f) Gebläſe k., ſ.
kuppeln 1c. g) übertr., z. B.: Auf Galeren .. mit
Mördern eng an einander gekoppelt. Platen 2, 196 ꝛc., vgl.
jochen und ſ. kuppeln. 2) (ſ. Koppel 5) Ein Feld k.,
ein-k., einfriedigend zurKoppel machen; behufs der Kop-
pelwirthſchaft in Koppeln oder Schläge theilen.
Zſſtzg. vgl. jochen und kuppeln, z. B.: Áb- [1]:
von der Koppel los machen, ent-, los-k. An- [1]:
koppelnd an Etwas befeſtigen: Die altdeutſchen Rüden,
die ſchon das freudigſte Jagdgeheul erhoben, werden wieder
ruhig angekoppelt. Heine Lut. 1, 208, ſ. Laube Brev. 236;
Ein Reſerve- oder Handpferd, welches, ohne zu ziehen, an
eines der Zugpferde angekoppelt iſt. Rüſtow gK. 24 ꝛc.
Āūf-: an-k.: Die übergelaufene[n] Jagdhunde von des
Benachbarten Grund und Boden wieder zu holen und aufzu-
koppeln. Erbvgl. Beil. 20. Eīn-: 1) [2] Aufhebung der
Gemeinheiten und der Einkoppelungen. Dahlmann Dän. 1,
133 ꝛc. 2) [1] „Die Jagd iſt aus.“ Die Hunde einge-
koppelt! | Blaſt ab! Körner 163b. Ent-: ab-k.:
Dann friſch Gebell, vom Widerhall verdoppelt, | als wär’
am Himmel noch ’ne Jagd entkoppelt. Freiligrath Ven. 45.
Lōs-: ab-k.: Die Jagdmuſik | der Hunde. .. Koppelt
ſie im Thal | .. los. Schlegel Somm. 4, 1. Ver- [1]:
koppelnd verbinden: Heldenſchickſals letzte Tücke. | Unſer
Name wird verkoppelt | mit dem Namen eines Schächers | in
der Menſchen Angedenken. Heine Rom. 90; Welche ſeltſame
Verkoppelungen die neue Freiheit zuwege bringt! Dort im
paarweiſen Zuge der Klubbiſten. König Kl. 3, 38. Zu-
ſámmen- [1]: an einander koppeln: Die Hunde z.;
Weh Denen, die ſich z. mit loſen Stricken, Unrecht zu thun,
und mit Wagenſeilen, zu ſündigen. Jeſ. 5, 18; In einem
Siele z. Teutſche Sprchw. 95b; Es beſtand aus zween Trögen,
die mit Stricken zuſammengekoppelt waren. Forſter R. 1, 100.