Konterfei
* Kónterfei (–⏑), n., –s; –e (Tieck 16, 372), –s (Claudius 3, 51; Rahel 1, 336; Stahr Rep. 2, 111):
das Gemälde, die Abbildung, Schilderung: Ich habe versucht von einem Mitmenschen dieser Art ein treffendes, lebendiges K. hinzuwerfen. 102a; 584b; 9, 101; M. 5, 146 etc.; Wenn wir hier als ihre K–s [ihre Stellvertreter etc.] die Sache des Thrones durch einen tüchtigen Aufstand fördern. Rep. 2, 111 etc.
Anm. Frz. contrefait (kongtrefä) aus mlat. contrafactura, in der (veralt.) Bed. eines nachgemachten, unechten Metalls: K. ist ein schön Messing oder vergult und koloriert Kupfer. Sar. 59b; 56a; 101a; „Conterfeit“ ist ein geringes Metall, das man mit Zusätzen und Farben zurichtet. 55b; Sprchw. 1, 123b; Wie leucht dieser Saale von Gold, Silber, „kunterfey“ und Märmel geziert. 14a etc. Auch in der heute gw. Bed. veralt. Nbnf.: [Reineke Fuchs eine] lebendige Kontrafaktur des Hoflebens. Lthr. 133b; Merck 2, 130 etc.; Controfekt. 6, 543a; Ein Conterfait. 9, 389; Im treusten Conterfeit [Reim: Schläfrigkeit]. Gd. 1, 2 und Anm.; Maler und Conterfeiter [„Conterfeyer“. Reis. 325a] (s. u.) ausgeschickt und vieler .. Helden Conterfeite an sich gebracht. 3, 1, 692); 1, 188; 228; Schöne Contrafeyten. 3, 325 etc.; Contrafey. Leich. 189; Abkontrafey. RH. 197; Das rechte Konterfee [Reim: steh]. 2, 26 etc. — Ableit.: konterfēīen, tr.: malen, schildern. Pr. 1, 136; 16, 17 etc.; nachahmen: „Er konterfeit den Vetter.“ | Er äfft ihm elend nach. 6, 47; im Partic. ohne „ge“, z. B. Rom. 98; Verm. 1, 263; 1, 286, doch auch: Gekonterfeit. 4, 109, s. benedeien und vgl.: Also sollt er contrafeiet worden sein. SW. 46, 179; Das „Contrafeyn“. Corr. 39 etc. und Zsstzg.: Dort wurde ich in ein Buch eingezeichnet und abkonterfeit, wie es in einem Passe zu geschehen pflegt. 2, 232; Verm. 1, 12; 263; Reis. 4, 322; Meine Berichte sind ein daguerrotypisches Geschichtsbuch, worin jeder Tag sich selbst abkonterfeite. Lut. 1, XIV; Ohne Miene und Gebärde, Punkt für Punkt von der Natur selbst abzukonterfeien. A. 1, 297; 80; K. 1, 320; Die Abkonterfeiung [das Abbild]. M. 5, 146; Bei diesen Abkonterfeiungen und Nachkonterfeiungen des feinen und vornehmen Lebens. E. 17; Daß es kein Gaukler .. besser könnte nachkontrafeiten. B. 163betc. Ferner vralt.: Malern und Konterfeitern. 763a etc. (s. o.).
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