Kömmling
Kö́mmling, m., –(e)s; –e:
(selten) Einer, der kommt (s. kommen 11): Lieber K. 12, 268; häufiger in Zsstzg., und zwar zuw. mit Adv.: Spät-K–e fanden kaum ein kümmerliches Obdach. Lut. 2, 252; Neu- K., s. Anm.; gw. aber mit Vors., den Zsstzg. von kommen entsprechend, von männl. und weibl. Pers., zuw. auch von Sachen, so: Āb-: der Abkomme, Sprößling: Ohne daß der Ahnherr eine Forderung von Verdienst an seinen A. macht. 29, 305; Einer Reihe von A–en. 31, 304; Von dem .. Baume lebendige A–e [Ableger]. 27, 193; Die .. Römerin, ein A. | der Scipionen. 13, 336; Wenn ein Wort viele . . A–e hat. 12, 294; A–e aus dem Feenadel. M. 3, 91; Von den A–en des weltberühmten Amadis. 19, 171; 9, 23; Podagra und Wassersucht sind die natürlichen A–e jener üppigen Gastmahle. Luc. 1, 135; Hor. Sat. 1, 307 etc. — Án-: Meine Familie hat sich .. um eine Tochter vermehrt. Das stillgewordne Haus hat in dem A. Ersatz gefunden. 6, 151; Charlotte gab dem neuen A. [Ottilie] nur wenig Winke. 15, 52; Insckten [Flöhe], die den neuen A. [im Wirthshaus] blutdürstig überfielen. 14, 215; Mit noch einem A., Franciska Heunisch. R. 9, 504; Ihre Gunst | droht mir der neue A. zu rauben. 422b etc.; auch Doppelzsstzg. z. B. von Neugebornen: Den Neu-A. 2, 292; Du Welt-A. 15, 48 etc. — Āūf-: selten st. Empor- K. 714a. — Eīn-:
1) im Ggstz. der eingesessenen Bürger etc. ein in den Ort Gekommener: Fremden E–en. 2, 265b; Daß Keiner als ein wahrer Erbmann in der Mark Etwas zu sagen hat. .. Jetzt aber wollen alle E–e mitsprechen. Ph. 1, 215; In Berlin bin ich ein E. gewesen, den die Policei nachher auf den Schub gesetzt. J. 253 etc. —
2) (veralt.) Wenn sich aber zween Monschein in einem Monat enden, alsdann nennt man den ersten Lunam embolismalen oder den E. 122a. — Emvōr-: Parvenü, ein aus niederm Stande Emporgekommener, s. Emporschößling: Das Gebieterische der Vornehmen als ein angebornes Recht unbefangen auszuüben verstehen und nicht gleich E–en Eilfertigkeit aus Furcht, Arroganz aus Mißtrauen und barsches Wesen aus Schwäche damit verbinden. 1, 216; Geldstolze E–e. Lut. 2, 224 etc. Als Gegensatz zuw. Herab-, Herunter-K. — Heráb-: ein Herab- oder Heruntergekommner, Ggstz. Empor-K. (s. d.): Jene Emporkömmlinge. .. Unser gräflicher H. dagegen. 1, 536b). — Herán-: ein Herankommender, sich Heranbildender (selten): Es hängt ein Pennal an seiner Seite, anzudeuten, daß er auf dem Bildungswege sei, wo dem H. manches Unangenehmes begegnet. 31, 102; Dr. Eckermann, ein junger wahrhaft bedeutender H. Reinh. 242. — Herúnter-: Herab-K.: Nur die „kleinen Großen“, die Empor- und H–e sind anspruchsvoll. Zaubr. 4, 74. — Nāch-:
1) Nachkomme: Hagedorn und Kleist. . . Auf sie ist der Blick jüngerer N–e gerichtet. 32, 122; Ein ewig Gedächtnis bei den N–en. 1, 76. —
2) Spät-K., Nachzügler (selten). — Zū-: Einer der hinzu kommt: Um den Z–en und vorüber nach dem Fuldaischen Ziehenden den Platz zu räumen. 5, 108; Der Z. [der hinzugeflogene Sperling]. 466b u. ä. m.
Anm. Zuw. (s. † Ling) auch mit bes. Form für das weibliche: Eine Emporkömmlingin. Musik. 2, 167. — Veralt. Nbnf.: Wiewohl die Nachkömliche Solches schmücken mit schönen Glossen. 8, 14b; Es war aber auch einer unter denselbigen Neukommlichen mitkommen. 2, 67. — Fortbild. z. B.: Ab-, Nachkömmlingsschaft etc., s. Kommenschaft, Zsstzg.
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