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kokett Koketterie kokettieren kokettisch
* Kokétt (frz.), a.: gefallſüchtig, ſ. auch anläſſig
u. fänger, Anm., als Hw. gw. von Frauenzimmern:
Eine ſtadtkundige K–e! Sch. 145a ꝛc., auch: Selvar iſt eine
männliche K–e. Kinkel E. 315 ꝛc. ~erīē, f.; –en: Ge-
fallſucht; Eroberungsſucht und darauf ausgehendes
Treiben: Buhleriſche Neigung (K.) im feinen Verſtande,
nämlich eine Gefliſſenheit einzunehmen und zu reizen. Kant
SchE. 13 ꝛc. ~īēren, intr. (haben): ſich kokett zei-
gen: Mit Einem oder gegen Einen k., auch: Mit Etwas k.,
z. B.: Er würde mit der Form des ältern deutſchen Drama’s
geliebelt und kokettiert haben. Danzel 457; Heine Lied. 96
ꝛc., zuw. auch refl.: Eitelkeit, die Schoßſünde aller Künſt-
ler, die ſich in ihrem Werk k. [ſich ſelbſtgefällig betrach-
ten ꝛc.], wär’ es auch noch ſo häßlich. Sch. 106b und in
Zſſtzg. z. B.: Daß er mit Haut und Haar in jede fremde
Natur hineinſpringt und aus ihr, ſie lobpreiſend, hervorkoket-
tiert. Gutzkow R. 6, 228 ꝛc. ~iſch, a.: kokett. W. 15,
163, vgl. barockiſch ꝛc.