Faksimile 0941 | Seite 933
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kleinern
Klēīnern, tr.: kleiner machen, z. B.: Daß große
fließende Waſſer .. die See .. an vielen Orten eintragen,
kleinern und etwan gar ausfüllen mögen. Stumpf 390a;
Kleinerung. ebd., gw. ver-k., doch Rechenk.: Einen
Bruch k., ihn in kleinern Zahlen darſtellen, wofür je-
doch um dem Mißverſtändnis vorzubeugen, als ob
der Bruch dem Werthe nach kleiner würde, Viele die
Ausdrücke „heben, kürzen“ ꝛc. vorziehn: ē, läſſt ſich
mit oder durch 5 k. (heben, kürzen), der Bruch iſt = ⁷g.
Zſſtzg. ſ. die von kleinen, z. B.: Eīn-: kleinernd
einſchrumpfen machen und refl.: ſo einſchrumpfen ꝛc.:
Daß die Völker ſich e. IP. 33, 25. Ver-: ſtatt des
ſeltnern Grundw. und verkleinen (ſ. d. 1 und nam. 2):
18 Taſſen trinken .., ohne ſich im mindeſten den Appetit zu
ver-k. [verringern]. Börne Frzfr. 11; Den Gedanken des
Schriftſtellers .. vergrößert, nicht verkleinert. B. 137b; Alles,
was zum Vortheil der Gegner angeführt werden konnte, wurde
geleugnet oder verkleinert. G. 20, 52; 53; Laube DW. 5,
XXI; Nach dem Storchſchnabel zu ver-k. Jahn M. 146 (ſ.
verjüngen); Das Milzkraut ſoll ich ſein, | ver-k. ſoll ich
ſtets ꝛc. Logau 2, 3, 13 [der in der fruchtbringenden Ge-
ſellſchaft den Namen des V–den und das Symbol des
Milzkrauts hatte] ꝛc. Nam. auch (Sprachl.): Haupt-
wörter werden durch „chen“ und „lein“ verkleinert ꝛc.
Dazu: Der wahrhaftige Verkleinerer | des großen Got-
tes. Gleim 6, 181; Die Verkleinerer dieſes Kunſtrichters.
W. HB. 2, 241 ꝛc. Zu Verachtung und Verkleine-
rung des ehrlichen Stands. Luther 6, 357b; Was zum
Nachtheil und zur Verkleinerung vorzüglicher Perſonen erzählt
wird. W. 32, 318 ꝛc.; Die litthauiſche Sprache iſt ganz be-
ſonders reich an Verkleinerungen ꝛc. Zer-: ſ. kleinen
und zerkleinen.