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Klei Kleie
II. Klēī(e), f.; –en; –en-: die beim Mahlen der
Getreidekörner von dem Mehl abgebeutelten zerrißnen
Hülſen, vgl. Schrot und Gries II. 4: Wer ſich unter
die K–e mengt, Den freſſen die Schweine. Sprchw., vgl.:
Wer ſich grün macht, Den freſſen die Ziegen; Die Pferde
füttern ſie mit Gerſte, Häckerling und K–en. G. 23, 290;
Es findet die K–e ſehr bedeutende Anwendung in der Färberei
und Kattundruckerei. Karmarſch 2, 436; Mehl hat und K–e,
Huld und Schmach Natur. Tieck Cymb. 4, 2; Futterte mit
Gerſtenſchrot, K. und Kräutern. V. Georg. 188; Ich hab
mein reineſt und feineſt Mehl verſtaubt in der Welt; nun das
verzehret und auf iſt, geb’ ich die K–en [als Mönch] meinem
Gott. Weidner 92; Seinen Spreuern und K–en. W. Att. 2,
1, 27 ꝛc., ſ. I., Anm.
Anm. Ahd. chlî(w)a, mhd. klī(w)e. Dazu: klei-icht,
-ig, a.: Kleie enthaltend oder (wie) mit K. beſtreut: Kleien-
artig, kleiig (furfuraceus), mit zarten, dünnen, in verſchie-
dener Richtung. liegenden Blättchen beſtreut. Biſchoff Bot. 1,
100. –– -en, a.: aus Kleie beſtehend ꝛc.
Zſſtzg. z. B.: Weizen-, Roggen-K. ꝛc., ferner: Schrot-
K., die vom Gries abgeſiebte ꝛc.