Klei
Kleie
I. Klēī, m., –(e)s; –e; - (~e, f.; –n):
fette, zähe Thonerde; Schlamm, Marsch-Boden: Ihr Leilach ist der blutige K. 1, 435; Ein eigenthümlicher durch Anschwemmung gebildeter schwerer Torfboden, K. genannt, verleiht der Marsch die außerordentliche Fruchtbarkeit. 3, 23; Auf magerem Boden, der wenig k.- und lehmartige Bestandtheile hat. Sch. 4, 63; Wo also K., schwerer rother Lehm .. im Untergrund ist. (55) 589a; Unter der Düne schweren K. gefunden. Nachg. 144; Die sogenannte Marsch-K–e, der fruchtbare Boden, welchen die Flüsse in ihrem unterem Laufe und an ihren Mündungen und welchen auch das Meer in der Umgebung mancher Küsten absetzt. EE. 387; Felder, die vom fettesten K. breiter und tiefer Graben abschüssig erhöht. Br. 275 etc.
Anm. Ags. cläg, engl. clay (daher die Schreibart „Klai“), vgl. „klicken“ und „kleiben“. S. 2, 273; 2, 798 ff. In manchen Fällen können Zweifel obwalten, ob K. zu I. oder II. zu ziehn. So möchte ich in der sprchw. Redensart: „Das soll nicht von K. gebacken sein“ = nicht werthlos sein, — nicht mit dem terb. die Bed. „Thon“ annehmen, sondern die von II., vgl. Hundebrot. Dagegen: Wer sich mit solcher K–en | vermengt, Der sudelt sich. 7, 67, wohl in der Bed. Schlamm, Schmutz, doch s. II. — Hierzu auch: Kleien, tr.: 1) eine Grube, einen Graben durch Auswerfen des Kleis od. Schlamms reinigen. — 2) auf einem Marschacker den Kleigrund, die untre fette Erde nach oben bringen: Daß man wenig mit Dünger sondern durch Kleien (1) aus den Gräben die große Fruchtbarkeit des Bodens erhält. Nachgel. 189; Daß man hier gar Nichts von Tiefkleien (2) zu wissen scheint. 223 = winterkleien. (Dazu in beiden Bed. Kleier, m., –s; uv.) Ferner: kleien = schmutzen, sudeln, schmieren (vgl. klauen) u. Zsstzg.: Einen oder sich an-, be-, ein-kleien etc., auch z. B.: Der moralische Puder, mit welchem Frankreich deutschen Sinn und deutsche Sitte überkleit hatte, wurde wacker ausgeklopft. Bürg. 20 etc. — Ferner: Kleiig, kleiicht, a.: kleihaltig, letticht, schlammig: Das fett und kleiicht Erdreich. Reis. 366b; Derben kleiichten Boden. Georg. 182; Ankleiig, a.: von einem etwas lettigem Boden, der nicht ganz Sand- oder Moorland ist. etc.
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