kleiben
Klēīben: 1) tr.:
kleben (s. d. 2):
a) nur noch zuw. allgm.: Niemals hab’ ich noch gehört, | daß man mit Blut zerbrochne Fenster kleibe. Pol. 1, 11; Kleib auf die Ohren der Freunde | wohlgeknetetes Wachs. Od. 12, 47; Blase .. in das gekleibete Rohr. Th. Ep. 5, 4. —
b) aber gw.: K.; eine Wand k., das Fachwerk der hölzernen mit Lehm und Stroh ausfüllen, „wellern“. Dazu: Kleiber, m., –s; uv.: So kann der Biber auch mit seinen Füßen die Erde oder den Lehmen so gut als ein Kleiber oder Lehmarbeiter zurichten. Ök. 1, 313 etc.; auch als Name eines Vogels, Sitta (s. Kleber). Plattd.: kle(h)men: Da es der Insel an Lehm fehlt, um die Wände aufzukleemen. Rh. 2, 127, und dazu: Le(h)mentieren oder Kle(h)mern u. dgl. § 259. — 2) intr. (klieb, geklieben): selten st. kleben: Empfah .. die Waldsyring im k–den Wachs. Th. 1, 128; Unter dem Treiben und K., das uns rückgängig und werkfaul macht. 1, 398, s. be-k. u. 2, 349 u. 351 etc.
Zsstzg. s. die von kleben, z. B.: Án-: Vom a–den [2] und schnell gefrierenden Kothe. Niebuhr Nachgel. 1, 6. —
Be-:
1) [1] Wenn es sich nun vielfachtig bekleibt hat [mit Koth beschmiert]. 60. —
2) [2] intr. (sein): B., B. bleiben, haften, beharren, nam. auch von etwas Eingepflanztem, das Wurzel fasst und so fortgeht etc.: Große Einfalt, allein an Diesem behängen und b. wollen. B. 26b; Vom eigensinnigen B. an bedeutungsleer gewordenen Ceremonien. Ans. 1, 323; Die unverbrüchliche Treue, womit sie [die Natur] an ihrem Gesetze bekleibt. 2, 10; So mögt Ihr denn im Dreck b. 7, 204; Ob sie [die Baumstämmchen] alle .. frisch b. 6, 154; Auf den pflanzte der ewige Gärtner das edle Reis Jesum Christum, daß es, darauf b–d, des Stammes Natur veredelte. 14, 265; Daß Huld und Majestät zwar dann und wann bekleibe, | doch niemals lange Zeit allhier beisammen bleibe. 1, 436; deutsches Wörterb. I. Mein Gebeine ist beklieben an meinem Fleisch. 1, 35a 102, 6); Wenn die Lehre der Vernunft in uns b. soll. 7, 356; Die Masonei, welche so tiefe Wurzel .. schlug, daß sie .. beklieb und sich .. in der herrlichsten Blüthe zeigte. 10, 205; Ihr Segen . ., hoffe ich, soll „begleiben“. 12, 476 etc., s. nam. 8, 275 zu „Die Tage sind beklieben | und aller Ewigkeit zum Denkmal aufgeschrieben“; Mariä Bekleibung für „Mariä Empfängnis“. ebd.; Wir müssen die zarte Pflanze warten . ., wenn sie b. und in die Blüthe aufschießen soll. 4, 1, 255; 65, 10; Es müsse ein Blumenstock beklieben sein, an dessen Fortkommen sie gezweifelt. M. 5, 53; 1, 287; 343; 2, 447; A. 1, 138); 2, 480 Z. 5; 529 Z. 25 etc.; Ihr Lehr soll nit b. Ps. 1, 3; Wo Disteln kaum b. 20, 199 etc. — Eīn- [1]: Den Hafer soll man e., | die Gerste aber einstäuben. Ök. 1, 1077, jener soll bei nassem, dieser bei trocknem Wetter gesäet werden. — Unter-: mit etwas darunter Gekleibtem [Untergekleibtem] versehn: Wie eine Bien’ und Hummel wandelt er einher, | mit Klumpen Wachs die krummen Klauen unterkleibt. Ar. 1, 322. — Ver- [1]: Gott lässt sich nicht täuschen, man kann ihm auch kein Aug v. Luther 137a; Weißes Wachs verkleibet die Öffnung. 214; Verkleibt damit meiner Gesellen Ohren. 52a; Verkleibt’ ich die Ohren der Freunde. Od. 12, 177; Mit Wachs die luftigen Spalten | ihrer Burg zu v. Georg. 4, 38 etc.; So verkleibet er ihm selber das Angesicht und die Augen zu. Th. 84. — Zusámmen-: Kleibte [1] mit Wachs sie [die Rohre] zusammen. 3, 44 u. ä. m.
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