Faksimile 0932 | Seite 924
Klatsche
Klátſche, f.; –n: 1) K., Fliegen-K., Fliegenklappe
(ſ. d.): So oft er eine Fliege mit der K. erlegt. Immermann
M. 1, 62; Zwei Fliegen mit einer K. ſchlagen ꝛc.; Jhr zu-
dringliches Geſumſe kann den Geduldigſten am Ende dazu
bringen, daß er zur Fliegen-K. greift. Heine Lut. 2, 104;
Ruge Rev. 1, 25; (Marat): „Was bringſt du?“ (Danton):
Dieſe F–n, wie gewöhnlich. (Marat): „Du meinſt die Todes-
urtheile.“ Platen 6, 49; Da Er meinen Sohn bei dem
Mädchen auszuſtechen Mühe haben möchte, ſoll Ihm der
Vater zur Fliegen-K. dienen. Sch. 185a ꝛc. 2) eine
klatſchhafte Perſ., nam. von Weibern, ſtärker verächtl.
als ,,Klätſcher(in)“: Gab es .. je eine ärgere K. als den
Verfaſſer? Fichte 8, 31; Die Eiferſucht .. dieſe K., dieſe
Späherin, | die, wie ein Krebs, der Liebe Lenz verſchlingt.
Freiligrath Ver. 43; Gotter Sch. 289; Wenn eine eben ſo
dumme als boshafte K. (Klätſcher wäre hier viel zu gut)
die Unverſchämtheit hat, ſich auf ihn zu berufen ꝛc. L. 10,
224 ff.; Sternberg BrM. 247; Wohlan nun, K. [Verleum-
der ꝛc.], zähl auf dem Finger, wie viele Unwahrheiten. V.
Ant. 2, 308; Erz-K.; Die Sonne, die eben keine Stadt-
oder Welt-K. iſt. LSchefer Rom. 5, 22 ꝛc. 3) zuw. auch
ſonſt Name eines klatſchenden Weſens, z. B.: Stein-
K. = Steinſchmatzer (ſ. d.), Name mehrerer Vögel.
4) Hüttenw.: Bez. kleiner, armſeliger Poch-
werke, Klatze, ſo nam. Sommer-K. ein derartiges, an
einem kleinen Bach, das nur des Sommers über im
Gang iſt. Zſſtzg. ſ. o.: Erz- [2, 4]; Flīēgen [1];
Sömmer- [4]; Städt- [2]; Stemn- [3]; Wélt-K. [2] ꝛc.