keltern
Kéltern, tr.: mittels der Kelter auspreſſen: Öl k.
.. und Moſt k. Mich. 6, 15; Wer Wein verlangt, der keltre
reife Trauben. G. 12, 20; Wein k. Jeſ. 16, 10; Platen 2,
185; 3, 11 ꝛc. und ſo auch ohne Obj.: K. Am. 9, 13
ꝛc. Seltner: Die Kelter ward außer der Stadt gekeltert
[getreten]. Ofenb. 14, 20; H. Rel. 7, 320. — Auch
übertr. ſ. Kelter b und z. B.: Und ſchmeck’ ich auch wie
ein Holzapfel dir zuweilen, ſo keltre mich, ſo lange bis ich
trinkbar bin. Hölderlin H. 1, 53. — Dazu: Nach der großen
Kufe zu der Keltrer kräft’gem Tanz. G. 12, 225, vgl.
Kelter-Treter, -Knecht.
Zſſtzg. z. B.: Ab-: die Trauben zum Keltern ab-
nehmen: Grauſende Vorſtellung, daß ein ganzes Land ein
abzukelternder Weinſtock ſei! H. Rel. 7, 320, zu Ofenb. 14,
19, ſ. Kelter b. — Aūs-: 1) tr.: Moſt, Wein, Trau-
ben a., auch übertr.: Uns bis auf den letzten Blutstropfen
a. [vgl. ausſaugen]. G. 34, 6; Ausgekelterte Wangen.
JP. 8, 14 ꝛc. — 2) intr., zu Ende k. — Eīn-: in
die Kelter bringen; dann auch: das Gekelterte in Fäſſer
ꝛc. bringen, vgl. Einſcheuern: Um unſere Freiheit einzu-
keltern, ſind uns zuvörderſt leere Fäſſer nöthig. Börne 3, 132.
— Zer-: Dein Weinberg iſt zerkeltert [zertreten]. Waldis
Pſ. 80, 8 — u. ä. m.
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