Kapsel
Kápsel, f.; –n; –chen, Käpselchen; -:
ein Etwas umschließendes Behältnis oder Gehäuse, doch meist nur in bestimmten Anwendungen, namentl.:
1) K. einer (doppelgehäusigen) Taschenuhr, das äußre Gehäuse; ähnl.: K. eines Medaillons; K. an einer Urkunde, für das daran gehängte Siegel. — 2) die blecherne Büchse der Botaniker zum Pflanzensammeln: In des Botanikers blecherner K. Lied. 344; W. 5 etc.; Blech-, Botanisier-K. — 3) Anat.: ein häutiger Überzug innrer Körpertheile, der sie locker umgiebt, z. B.: K. der Krystall-Linse; Gelenk-K. — 4) Apothek.: der briefförmig zusammengelegte Umschlag für ein Pulver, Papier-K., wie auch das mit einem Rand umgebne Geräth aus Messing oder Horn, aus welchem je ein Pulver in eine Papier-K. geschüttet wird, Pulver-K. — 5) Botan.: ein zur Zeit der Reife aufspringendes Samenbehältnis (s. K.-Frucht): Balg-K., Folliculus, nur aus einem Klappenstück bestehend, dessen Ränder in einer Naht zusammentreffen; Hülsen-K., Cyamium, aus 2 Klappenstücken bestehend, aber nur an der innern Naht aufspringend; Spring-K., Elaterium, aus mehrern Knöpfen bestehend und in eben soviel Stücke zerspringend etc. (vgl. Schote); Die Samen- K–n. 36, 44; Die Kastanien hatten ihre fetten K–n aufgethan. Gs. N. 1, 101 etc. — 6) Hydraulik: s. K.-Kunst. — 7) Töpfer.: die cylindrischen Gefäße aus feuerfestem Thon und Schamotte, die das zu brennende Steingut oder Porzellan etc. umschließen, damit es nicht mit dem Rauch und der Flugasche in Berührung kommt. 3, 498 ss.; 520 etc., auch „Kasten“. — 8) zuw. auch sonst für etwas Umschließendes etc., z. B.: Die Baute einer neuen Dachung und K. für die Gruft. 21, 151.
Anm. Aus lat. capsula, Verkl. von capsa (In dieser Kapsen. 341b), daher veralt. oder alterthümelnd, z. B. Königsl. 12 Kapsul, vergl. Inful etc. — Ahd. chapselin neben chafse, chefse, mhd. kefse, Reliquienkästchen.
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