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Kankan kankanieren Kanker
* Kank~an (frz. kangkáng), m., –s; –s: Frau-
baſerei, mediſierendes Geſchwätz, z. B. Heine Lut. 2,
125; ein ausgelaſſen wilder und unanſtändiger Tanz.
~anīēren, intr. (haben): den Kankan tanzen. Tr. 2.
~er (lat.), m., –s; uv.; -: 1) Spinne (ſchon mhd.,
wohl nach der Ahnlichkeit mit dem Krebs, lat. cancer,
doch ſ. 2): Der K. hat ſie eingeſponnen. Immermann M. 3,
165; 168 (vgl. Werwolf, Anm.) ꝛc.; Dank für Euren
Ariſtophanes. Dieſer Vogel-K. umſpinnt mich eben mit ſei-
nen glänzenden Seidenfäden .., nicht aber um mich auszu-
ſaugen. JP. HVoß 124; Kreuz-K., Kreuzſpinne ꝛc. Ver-
alt. auch = Eidechſe, Molch ꝛc.: Alſo möchte man M.
Eisleben billig einen bunten Molch heißen und einen K., der
viel Sterne hat. Luther SW. 61, 51, vgl. 54 „Stellio.“
2) der Krebs, die freſſende Krankheit in Blumen
(im Volksglauben von den Spinnen oder ähnlichen
Thieren herrührend): So ſind die K., Goldhähner, Regen-
und andre Würmer ſo ſchlimm, daß ſie die jungen Früchte
hinwegfreſſen. Reichard Gart. 1, 130; Die Roſe, die bereits
durch ihre Knoſpe bricht, | zu hüten, daß ſie im Entfalten |
kein böſer Hauch verſengt, kein K. ſticht. W. 11, 180; Der
K. in den Nelken ꝛc.