Faksimile 0851 | Seite 843
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juden Judenheit Judenschaft Judenthum judenthümlich judenzen
Jūden, intr. (haben): die Weiſe eines Juden ha-
ben oder zeigen, ſtärker als das verkl. „jüdeln“, z. B.:
Er judet [wuchert] ärgert als ein Jude. Adelung; Markten
und j. thut der Staat allerdings nicht, weil er hier doch kei-
nen Nutzen davon hätte. Höfer V. 238; Durch J. und Scha-
chern . .. reich geworden. Peſtalozzi 4, 220 ꝛc. Dazu
Zſſtzg. z. B.: Etwas er-j., erwuchern; Er iſt ganz ver-
judet, zum Juden geworden u. ä. m. (Spate); Einen
über-j., überjüdeln, ihn in der Juderei überbieten,
überliſten ꝛc. ~heit, f.; 0: die Geſammtheit aller
Juden, vgl. Chriſtenheit. ~ſchaft, f.; –en: 1) Ju-
denheit. G. 3, 343, häufiger die Geſammtheit der Ju-
den eines Orts ꝛc. 2) das Jude-Sein (ſ. Juden-
thum): Es iſt recht löblich, ein polniſcher Jude ſein .., aber
.übel gethan, mit ſeiner J. ein Aufſehen-zu machen. G.
32, 32. ~thum, n., –es; 0: gewöhnl., die jüdiſche
Religion, vgl. Chriſten-, Heidenthum; zuw. auch jü-
diſches Weſen. Jp. 31, 72, ſ. Kornjude; Jch muß auch
den alten Filz, deinen Schwiegervater, ein wenig züchtigen für
ſein J. [ſein filziges, knauſeriges Weſen]. Zſchokke Nov.
3, 144. Ungw. = das jüdiſche Land, Paläſtina:
So weit . ., | als fern inſtarren J. das Land | des Welt-
heilandes liegt. Schlegel Rich. II. 2, 2. ~thümlich, a.:
dem Weſen eines Juden gemäß: J–keit. Börne 3, 180.
~zen (⏑ ⏑), intr. (haben): in der Weiſe eines
Juden ſein oder handeln, judenthümlich ſein, juden:
Weil es ein j–des Gemüth verriethe. Jahn V. 379; Wie-
wohl auch ſonſt viel Jüdenzens darin iſt. Luther (Randgl. zu
2. Macc. 14); So judenzet es [dies Buch] ſo ſtark. SW.
63, 95; 64; JP. 31, 72 (ſ. Kornjude), vgl.: Dein
Megarenzen. W. 34, 314 ꝛc.