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Jahr
Jahr, n., –(e)s; –e; Jährchen, lein; -, (e)s-:
1) die Zeit, binnen welcher die Erde ihre Bahn um die
Sonne einmal durchläuft, und zwar theils in ganz ge-
nauer Beſtimmung (das aſtronomiſche J.), theils nur an-
nähernd, das bürgerliche J., deſſen Länge und Beginn
bei verſchiednen Völkern und in verſch. Zeiten verſch.
beſtimmt war, vgl. Sonnen-, Mond-, Schalt-, Neu-
J.: a) In der chriſtlichen Zeitrechnung beginnt das J. mit
dem erſten Januar und es wird in zwölf Monate von je 30
oder 31 Tagen getheilt; Ein ganzes, ein volles oder rundes,
ein halbes, ein viertel J.; Dies oder das jetzige, das vorige
oder vergangne, das künftige, kommende oder nächſte J.; Zu
Anfang, in der Mitte, zu Ende des J–s; Beim Wechſel des
J–s, zum oder mit dem neuen J. ꝛc. (ſ. Neu-J.), dagegen:
Des jungen J–es Hyacinthen. Platen 2, 7;Mit jedem jun-
gen J., |– ſobald die erſten Lerchen ſchwirrten. Sch. 71b, vgl.:
Iſt der holde Lenz erſchienen? | hat die Erde ſich verjüngt?
54a und Früh-J.; Früh, ſpät im J–e ꝛc. Das geſchieht
drei- oder viermal im J. oder des J–s, jährlich; ſeltner:
Die Sonne mag ihn . . . | nicht einmal J–s beſcheinen.
Schwab 287, oder elliptiſch: Daß ſie kaum [einmal] im J.
den ſchwarzen Freſſer waſch. Rachel 2, 124 ꝛc.; Fehlen ſollt’
es dir im [ganzen] J–e | .. nie an Blumen. B. 5b = das
ganze J. (hin)durch ꝛc.; Wie er das Öl ſeines Lebens in ſechs
Jährchen [in ſechs kurzen J–en, ſ. Anm.] ſo rein weg-
gebrannt hat. Sch. 104b; In, binnen, ſeit ſo und ſo viel
(oder einer Reihe von) J–en; Ich kenne ihn ſchon an (oder
etwa) ſo und ſo viel J–e, ſeltner: Bei [etwa ſeit] vier
J–en genöſſen die Familien . .. einen Schatz . . ., der Alles
überträfe. IGJacobi Jr. 3, 99; Peſtalozzi 1, 184; Solches
trieben ſie dennoch bei 30 J–n [an 30 Jahre lang]. Luther
8, 82a; Bei mehrern J–en [mehrere J–e hin, durch]
übergab man ſie eigenen Lehrern. Zimmermann Einſ. 67 ꝛc.
Manches J. (durch, hindurch) hab’ ich Das ſchon
gethan; All die J–e hab’ ich nur Unglück gehabt; Die lie-
ben langen J–e über. Engel 12, 5; Ihr kennt mich nun
die J–e her. Immermann M. 1, 258; Manch Jähr-
lein [ſ. Anm.] hab’ ich geſungen und Feuer geſchürt.
Uhland 377 ꝛc. Es iſt ſchon einige J–e her, wo „J–e“
Accuſ. iſt, vgl.: Es iſt grade einen Monat her (ſ. d. 3),.
dagegen wo „J.“ Subj. iſt: Seit dieſem Tag, es
ſind jetzt ſechzehn J. [ſ. Anm.] | iſt nimmer Fried gewe-
ſen. Sch. 353a; Zwölf J. ſind’s, ſeit ꝛc. Werner Febr. 108.
Aufs J., zuw. = künftiges J.: Wollten wir, ver-
blüht, für heuer (ſ. d.), | dir aufs J. von Neuem blühn.
Rückert 6, 335; Mak. 2, 167. Das Geſchäft wird von
J. zu J. oder mit jedem J. ſchlechter. J. aus, J. ein;
Ein J., wie alle J., wie das andre, immer in derſelben
Weiſe. Drei Jahr(e) nachher, vorher, nach, vor die-
ſem Ereignis; Im J–e [ſ. Anno] tauſend vor, nach Chriſti
Geburt (ſ. Heil-J.), nach Erbauung Roms, nach der Hed-
ſchra, nach Erſchaffung der Welt ꝛc. in Bezug auf be-
ſtimmte, als Anfang einer Zeitrechnung feſtgeſetzte
Punkte. Ordnungszahlen ſind dabei ſeltner, zumal bei
größern Zahlen, wie z. B.: In dem 293ſten J. nach dem
Tod Alexanders des Großen wurde das ägyptiſche Reich eine
Provinz. In eben demſelbigen J., dem 479ſten von Einfüh-
rung des römiſchen Konſulats, in dem 724ſten von Gründung
der Stadt, wurde Cäſar Oktavianus . . . Alleinherrſcher.
JvMüller 1, 328 ꝛc. Ohne weitre Angabe verſteht man
gewöhnlich J–e nach Chriſti Geburt und zwar oft mit
Fortlaſſung der bekannten Hunderte und Tauſend: Er
kämpfte in den J–en 13 und 14 gegen Napoleon ꝛc., vgl.
Achter Ie, auch: Das geſchah im Anfang der Dreißiger
oder der dreißiger J–e [dieſes Jahrhunderts], vgl. e.
Er ſtarb im März und ein halbes J. nachher oder nach einem
halben J. heirathete die Wittwe ſchon wieder. Heute vor
einem oder vor’m J., ſeltner aufgelöſt: vor dem J–e
(Lengfeld Sch. 370; L. 12, 292); heute über ein oder übers
J. und oft mit Fortfall des „heute“: Übers J., wenn
man Träuble ſchneid’t, | kehr ich ein, mein Schatz, bei dir ꝛc.;
Schlechter wie vorm J. G. 10, 181; 212; Vorm J–e kam
ein Prinz hier durch. Immermann M. 1, 262 U. v. ꝛc.
b) J. und Tag, eigentl. in der Rechtsſpr., ein volles,
rundes J., wozu noch, eben um es ganz voll zu ma-
chen, urſprüngl. ein Tag, dann aber eine in verſchied-
nen Ländern durch das Geſetz verſchieden beſtimmte
Friſt (ſ. d.) gefügt wird, im gewöhnl. Leben aber
auch oft Bezeichnung einer langen Zeit überhaupt,
z. B.: J. und Tag geht noch vielleicht dahin, | eh ꝛc. W.
20, 177 ꝛc. und im Accuſ. der Zeitdauer: 1. Sam. 29,
3; Der J. und Tag bei Jhnen gewohnt. L. 1, 512 ꝛc. und
abhängig von Präpoſ.: Jetzt, mein’ ich, hält das Thor
auf J. und Tag. Sch. 532a; Der iſt in J. und Tag mit kei-
nem Fuße über die Schwelle gekommen. W. 16, 56 ꝛc.; In
J. und Tag längſtens [ſpäteſtens nach Ablauf eines run-
den J–s] ſchreibe ich dir aus einem andern Orte. L. 12,
395; 146; 384 ꝛc.; Nach J. und Tag. Hebel 3, 483 ꝛc.;
Die ſeit Jahr und Tag Nichts von ihren Landsmänninnen
geſehen hatten. Forſter R. 1, 94; Ich bin ſeit J. und Tag
[ſeit einem Jahr] wenigſtens um zwanzig J–e älter gewor-
den. Br. 2, 145 ꝛc.; Vor J. und Tag. Hebel 3, 355 ꝛc.,
ſeltner: Vor J. und Tagen. 343; Nach J. und Tagen.
69; 4, 81; Rückert N. 178 ꝛc., vgl.: Über drei Tage und
über ein J. Herwegh 1, 83. Ferner: Auf das lange J.
[Lebenszeit] dingen (ſ. d. 1c). c) J. mit Beſtim-
mungen in Bezug auf Das, was man in dieſem Zeit-
raum erlebt, was er Einem bringt ꝛc.: Einem ein gutes,
frohes, ſegens-, gewinnreiches J. wünſchen, ſ. Neu-J.;
(veralt.) als Ausruf: Ei nun reite, daß du ein gutes J.
hätteſt [als unterdrückter Fluch: in Gottes Namen, im-
merzu ꝛc.]. Zinkgräf 2, 56; Mattheſius Lthr. 145b; Es iſt
uns nicht um den Jsmael zu thun, welcher unſertwegen in
der Wüſte möcht ein gutes J. haben. Weiſe Jſ. 111; Was
guter J.! [Was in aller Welt!]. Fiſchart B. 40a;
46b ꝛc., gewöhnl.: Es war freilich ein ſehr gutes J.
für die Kornhändler, für alle Übrigen aber ein ſehr ſchlechtes
und trauriges; Wir hatten einige ſehr gute J–e, Alles ging
nach Wunſch. G. 17, 208; Ei was? es war ein gutes J., der
Bauer kann | ſchon wieder geben. Sch. 332b; Sieben reiche
J–e werden kommen .. und nach denſelben ſieben J–e theure
Zeit (ſ. d.). 1. Moſ. 41, 29; Ein hartes J., | wo im Land
nicht Speiſe war. Rückert Morg. 1, 206; Fruchtbare, geſeg-
nete, trockne, dürre, feuchte, naſſe, regnichte J–e ꝛc., ſ.
Zſſtzg. Veralt.: Gleich nach dem Neujahrstag erzeiget
ſich das Wetter lieblich, daß ein Hoffnung war eines guten
frühen J–s [Ernte]; den 16. April fiel ein Reifen, der nahm
den Wein, Nuß und andere Frücht dahin. Stumpf 117a.
d) J. in Bezug auf das Verhältnis, in dem man während
dieſes Zeitraums ſteht, vgl. Zeit, z. B.: Selbſt die Gü-
ter zu verwalten, ſobald die J–e der gegenwärtigen Pächter
verfloſſen ſind. G. 15, 7; Er dient jetzt als Freiwilliger ſein
J. im dritten Küraſſierregiment ab; Der Burſche muß ſeine
J–e bei dem Meiſter ſtehen, ehe er als Geſelle ausgeſchrieben
wird; Dieſer Schüler war in den letzten J–en ſehr fleißig ꝛc.,
ſ. Zſſtzg. e) J. als das gewöhnliche Maß des Le-
bensalters, z. B. mit Zahlw. (ſ. Anm.): Er iſt acht J.
oder J–e (alt), geht alſo ins neunte J.; Ein Kind von acht,
ein Mann von vierzig, ein Greis von achtzig J–en ꝛc.
Seltner: Du biſt [ein Mann] von ſechzig J–en. Hagedorn
1, 161; 3, 126. So mit 16 J–en ſterben. Gutzkow R. 8,
387; Zum Zeitvertreibe todtzuſchlagen | pflegt man doch nicht
mit 14 J. Hartmann (FHofmann Weihn. (1847) S. 72), ſ.
Anm. Die Wendung: So und ſo viel J–e haben
(ſtatt „zählen“), wird vielfach als Gallicism bez., doch
findet ſie ſich z. B. G. 5, 260: 16, 112; 18, 205; 21,
135; 28, 115 ꝛc.; Gutzkow R. 3, 418; Hebel 3, 208;
Mendelsſohn 4, 1, 405; Möſer 1, 164; 3, 10; IP. 1, 12;
Sch. 1092a; W. 18, 83; 32, 338; Zſchokke 1, 297 ꝛc.,
vgl.; Hat Einer 30 J. vorüber [Iſt er über 30 J. (alt)].
G. 12, 92; Ihr habt wohl manches Jährlein hinter Euch?
Uhland 199 ꝛc. und die dem Latein entſprechende Wen-
dung: Nicht fünf J–e bin ich geboren. G. 5, 260.
Ferner (vgl. ,,Zig“): Ein Mann in den erſten dreißiger
J–en. Auerbach Tag. 109; Aus dem Anfang ihrer zwanziger
J–e. HHerz 29; An Alter nahe wohl den ſiebz’ger J–en.
Streckfuß Rol. 4, 27 ꝛc. (vgl. a); ungewöhnl.: Sopho-
kles ſchrieb Trauerſpiele bis in die achtzigſten J–e. L. 6, 213.
Oft bleibt bei Zahlw. J., eben weil es das gewöhn-
liche Maß iſt, fort: Nun bin ich zweiundfunfzig. Gutzkow
R. 2, 67; Großväterchen hat .. . Appetit trotz ſeiner zwei-
undachtzig. 4, 169; Er hatte ſicher ſchon ſein vierzigſtes auf
dem Rücken. 6, 293 ꝛc.; Ob er gleich ſchon in die vierzig, ſie
erſt mannbar iſt. Heinſe A. 1, 99; Steffens Malk. 2, 99 ꝛc.,
vgl. Jährig. Ohne Zahlw. gewöhnl. in Mz., um
eine gewiſſe Reihe von J–en als eine beſt. Altersſtufe
zu bez. (vgl. Alter), z. B. in den Zſſtzg.: Kinder-,
Knaben-, Buben-, Jungen-, Mädchen-, Jüng-
lings-, Mannes-, Matronen-, Greiſes- ꝛc.,
Schüler- oder Schul- (ſ. u.), Studenten- ꝛc.,
Burſchen-, Geſellen-, Meiſter-ꝛc., Flegel- (ſ. u.)
J–e ꝛc.; ferner: In jüngern J–en; Eine Wittwe von mitt-
lern J–en. G. 19, 209; Der Mann, dem in reiferen J–en|
ſich der geſetzte Verſtand aus ſolchem Frohſinn entwickelt. 5,
7; Eine Perſon ſchon in geſetzten J–en; Ihren Vater beinoch
guten J–en verloren. Zelter 4, 271; Er iſt noch ein Mann
in ſeinen beſten (ſ. d.) J–en; Für einen Mann in gewiſſen
(ſ. d.) J–en. 18, 264; 25, 252; Eine fremde Dame von
gewiſſen J–en. König Kl. 2, 128 ꝛc.; Bei ſeinen hohen J–en
wird ihm das ſchwer; Eure alte J. und Schwachheit zu ver-
höhnen. Zinkgräf 1, 315; Du biſt ein junges Blut; | in dei-
nen J–en hat man Kraft. G. 1, 70; Da wir ungefähr von
denſelben J–en ſind. 15, 8; Auf alle Fälle iſt er jünger als
ſeine J–e [von den Einwirkungen des Alters weniger
berührt, als man es nach ſeinen J–en erwarten ſollte].
19, 167; Als deutſcher Gelehrter und als wiſſenſchaftlicher
Schriftſteller nothwendig noch älter als ſeine J–e. HHerz 24;
Sein Verſtand iſt ſeinen J–en vorausgeeilt. Zuw. von
einem für beſtimmte Zwecke geſetzlich erforderlichen Al-
ter, z. B.: Sie hätten ihn gern zum Abgeordneten gewählt,
aber er hatte die J–e noch nicht, ſo namentl. in Bezug
auf die Mündigkeit, vgl. voll-, großjährig, z. B.: Der
Herzog fleht ihn um ſein Mütterliches, | er habe ſeine J–e
voll. Sch. 530b; Vor ſeinen J–en ſterben, in der Kind-
heit ꝛc. Namentl. aber oft vom vorgerückten Alter
(vgl. f), z. B.: Mein Mann ſeliger war bei J–en [ſ. be-
jahrt]. G. 9, 315; L. 11, 298 ꝛc.; Die Vorſteherin der
Penſion war bereits in J–en. G. 15, 215; 237; Zwei El-
tern in J–en und ein einziger ſpätgeborner Sohn. 20, 159;
Jetzt da die J–e kommen. 19, 262; Könnt Ihr denn nicht
den Mund aufthun, ohne zu lügen und kommt doch nun ſchon
in die J–e! Tieck N. 5, 98; Ein Mann von J–en; Seine
J–e fühlen, ſpüren; Er iſt für ſeine J–e noch recht rüſtig;
Iſt dies der Gehorſam, den Sie meinen J–en ſchuldig ſind?
Gellert; Meiner J–e wegen könnte ich in der Kleidung noch
ſehr jung thun. Dſ.; Werdet Ihr mit den J–en ſo übelneh-
miſch und grillenhaft. Dingelſtedt Hept. 2, 27. So auch: Laß
die J–e [die Bejahrten] reden. Hiob 32, 7. f) J. zuw.
für eine Reihe von J–en, für Zeitdauer überh., Alter
(ſ. e) ꝛc., z. B.: Wie der mächtige . . Bau von alter Zeit
her dem Jahr und ſeiner Witterung ſich entgegenſtemmte. G.
19, 387; Das J. übt eine heiligende Kraft; | was grau vor
Alter iſt, Das iſt ihm göttlich. Sch. 362b; Nach manchem
langen lieben J. ꝛc., namentl. in der Mz.: Lange J–e;
Vor langen J–en; Ich bin in J–en nicht dort geweſen; Ich
habe es vor J–en geſehn; Wie ſollt’ ich mich wohl nach J–en
noch aller Einzelheiten ſo genau erinnern?; Es nimmt der
Augenblick, | was die J–e geben. G. 6, 31 ꝛc. 2) J.
zuw. für eine Eintheilung nach J–en, nach deren Ab-
lauf das Alte wiederkehrt (ſ. 5), ſo nam. im Ackerb.
= Art (ſ. d.), Schlag ꝛc.: Ihr Feldbau iſt auch in drei
J–e getheilt: Bohnen, Getreide und Ruhe. G. 23, 338.
3) zuw. Etwas, woran man die J–e oder das Alter er-
kennen kann, ſo namentl. die „Jahrringe“ im Holz
der Bäume, ſ. Grobjährig. 4) Sternk.: verallge-
meinert von unſerm Erden-J. (1) aus, die Umlaufszeit
eines Planeten um die Sonne, Planeten-J., ſo z. B.:
Merkurs-, Venus-, Mars-, Aſteroīden-, Jupi-
ters-, Saturn-, Neptuns-J. ꝛc. 5) zuw. allgm.,
ein Zeitabſchnitt (Cyklus), nach deſſen Ablauf das Alte
wiederkehrt (ſ. 3), z. B.: Platoniſches J., eine Zeit,
nach deren Ablauf alle Himmelskörper an demſelben
Ort ſein ſollen wie am Beginn derſelben ꝛc.: Es hieß
das große oder größte J., das Welt- oder Himmels-J., das
J. des Saturnus, auch das platoniſche. V. Ländl. 1, 185 ff.
Anm. Goth. jer, ahd., mhd. jär. Unter den Ableit.
vgl. heuer. Inſofern J. eine Maßeinheit bez., findet ſich
die Mz. oft und durchaus regelrecht (vgl.: drei Fuß, Zoll,
Mann hoch ꝛc.) uv., vgl.: Ich will ihnen noch Friſt geben
120 J. 1. Moſ. 6, 3 u. o., und: Die ſieben Kühe ſind
7 J–e. 41, 26, wo es vereinzelnd, nicht eine zuſammen-
faſſende Maßbeſt. iſt; Er war 17 bis 18 J. alt. G. 33,
167; Berlichingen 12; 19; Heinſe A. 1, 190; L. 11, 177;
Stilling 1, 109; Tieck Cymb. 1, 1; W. 5, 3 ꝛc.; auch oft:
An die 20 Jahre. G. 39, 818; Gutzkow R. 3, 418; 8,
289; Hebel 3, 454; Rückert Morg. 1, 209; Stahr Par.
1, 27 ꝛc., und zwar iſt dieſe Form, wie überhaupt bei den
Maßeinheiten für die Zeit, faſt ganz durchdrungen, wenn ſie
von Präpoſ. abhängig ſind, vgl.: Ein Raum von 8 Fuß ꝛc.;
Ein Zeitraum von 8 Jahren, Tagen, Monaten ꝛc.
und nur noch vereinzelt: Knaben von ungefähr anderthalb J.
Seume Sp. 395; Mit 14 J. (ſ. 1e; ferner 1a). Vralt.,
mundartl. Mz.: Die Erſtgeburt der Jahren. Haller 22
(ältre Lesart); Rachel 8, 157 ꝛc. Die Verkl. im uneigentl.
Sinn (ſ. Chen) wie bei „Geldchen, Thälerchen“ ꝛc., ſ. 1a
und e; ferner z. B.: Jährichen. Holtei Lammf. 1, 35;
Ein 5 bis 6 Jährchen. König Jer. 2, 57 ꝛc. Über die
Form: Ein Kind von ein Jahrer achte. Gutzkow Otfr. 28;
Vor ein Jahrer zwölf bis funfzehn. Höfer Leb. 145; Prutz
Muſ. 1, 115; Ein Mädchen von ſo’n Jahrener ſechsund-
dreißig. FReuter Unterhaltungsblatt (1855) 18b, ſ. Ein,
Anm. 1e und vgl.: Ein Jahr zwei. Weidner 313. Als
Bſtw. meiſt uv.; doch bei hervortretendem Genitivverhält-
nis: Jahres-, vgl. namentl. Jahres- und Jahrzeit, auch
Jahr(es)kreis ꝛc.
Zſſtzg. vielfach, auch außer den in [4] und den
meiſt in der Mz. üblichen [1e], z. B. nach einem in
das J. fallenden oder es ausfüllenden, darin herrſchen-
den Ereignis, z. B.: Das Geburts-, Sterbe- (ſ. u.)
oder Todes-J. eines Manns; Das Reformations-,
das Revolutions-J. ꝛc.; Kriegs-, Friedens-J–e;
Das Trauer-J. der Wittwe; Das Angſt-, Kummer-,
Noth-, Hunger-, Mangel-, Theurungs-, das
Freuden-, Wonne-, Glücks-, Unglücks-J.; Das
Brand-J., entweder ein J., worin ein beſtimmter
Brand fällt oder das überh. reich an Feuersbrünſten
iſt; ſo: Gewitter-, Regen-, Schnee-, Sturm-
J. ꝛc., worin es viel Gewitter ꝛc. giebt; ferner nam.
nach den landwirthſchaftlich gewonnenen Erzeugniſſen,
z.B.: Äpfel-, Getreide-, Gras-, Heu-, Honig-,
Kartoffel-, Kirſchen-, Klee-, Korn-, Obſt-,
Pflaumen-, Rapps-, Roggen-, Wein-, Wei-
zen-, Zwiebel-J.; Kein Garben- J., kein Herbſt für-
wahr | lohnt ſo des Landmanns Streben. Freiligrath SW. 3,
111 u. ä. m.; ferner Zſſtzg. mit Zahlw., und zwar
allgem.: Das Halb-J., z. B. auch: Das Sommer-,
das Winter-Halbjahr [Semeſter]; Das Viertel-J. ꝛc.,
dann aber nur bei Einzelnen: Das akademiſche Drei-J.
[Triennium]; Das Vier-J. [Olympiade]; Das Fünf-
J. [Luſtrum, ſ. Jahrfünft] ꝛc. S. ferner Zſſtzg. von
Zeit ꝛc. Wir erwähnen nur noch beiſpielsweiſe: Ab-
laſs-: ſ. Jubel-J. Bedénk-: 1) eine ein Jahr
währende Bedenkzeit. 2) [1e] in Mz., das geſetzte
Alter, in dem man mit Bedacht zu handeln pflegt.
Hippel Ehe 147. Blēī-: ſchwer und drückend, wie
Blei (ſ. d. und vgl. goldne Zeit ꝛc.): Hat man nach
den bekannten wenigen Flitterſekunden ſeine B–e. IP. 27, 11.
Brách-: während deſſen ein Feld brach liegt,
Ruhe-J. Dīēnſt-: im Dienſt zugebracht.
Dúrchſchnitts-: ſo wie es in Bezug auf den Ertrag
durchſchnittlich, nach Ausgleichung der guten und
ſchlechten Jahre, zu ſein pflegt, Mittel-J. Er-
láſs-: in dem Etwas erlaſſen wird, z. B. bei den
alten Hebräern (5. Moſ. 15, 1) je das ſiebente Jahr,
als in welchem alle Schulden erlaſſen wurden.
Fêhl-: in welchem die Hoffnungen, nam. in Bezug
auf landwirthſchaftl. Erzeugniſſe, fehlſchlagen: Reicher
Vorrath für F–e geſammelt. Gotthelf U. 2, 62; Sch. 254 ꝛc.,
ſtärker: Miß-J. Fēīer-: Jahr einer Feier oder
des Feierns, nam. bei den alten Hebräern das je alle 7
Jahr eintretende Brach- oder Ruhe-J. 3. Moſ. 25, 5 ff.
Flêgel- [1e]: Mz., das Lebensalter der Flegel-
haftigkeit, das angehende Jünglingsalter, ein von JP.
(26, 1 ff.) eingeführter Ausdruck: Stand in den F–en der
Schriftſtellerei. Börne 2, 1; Die Preßfreiheit in ihren jetzigen
F–en hat Unarten milderer Art. 119; Wir haben jetzt frei-
lich erſt die F–e der Volksherrſchaft durchzumachen, die nicht
ohne Puff und Knuff abgeht. König Kl. 3, 191; Im Gefühl
einer gewiſſen Unbeholfenheit, die dem Alter eigen iſt, welches
Jean Paul das Alter der F–e heißt. Zſchokke 1, 284.
Mädchen-F–e. Keller gH. 4, 304. Frēī-: 1) ein
Jahr, in dem man gewiſſe Freiheiten genießt, z. B.
Freiheit von Abgaben ꝛc. 2) = Gnaden-, Nach-J.
3) bei den alten Hebr., ein Jahr, in welchem alle
jüdiſchen Leibeignen und Sklaven freigelaſſen wurden.
Jer.34, 8 ff.; Heſ. 46, 17, ſ. Hall-, Jubel-J. Früh-:
Frühling (ſ. d. 1), Lenz, Ggſtz.: Spät-J. = Herbſt:
Im F., ſeltner: F–s beſuchte ich zufällig die Stelle. G. 21,
78; Im vergangenen F. . .; im Spät-J. 27, 208; Der
Karpfen ſtreicht .. bei warmen F–en auch ſchon im Mai.
Lenz Nat. 3, 68 ꝛc.; Das holde F. weht’ und glänzte vom
Orient her. Hölderlin H. 2, 34 ꝛc. Verſch.: Ein frühes J.
[1c]. Geríchts-: rundes Jahr, Jahr und Tag
[1b]. Gnāden-: ein Jahr, in dem man etwas
Einem nach dem ſtrengen Recht nicht Zukommendes
genießt, wie z. B. die Wittwe eines Predigers oder
Beamten in manchen Gegenden die Einkünfte des Amts
noch ein Jahr nach dem Tode des Manns, „Nach-,
Wittwen-J.“; ferner ein Jahr, in dem Jemand aus
Billigkeitsrückſichten ganze oder theilweiſe Abgaben-
freiheit genießt ꝛc. Grōß-ll: platoniſches Jahr.
Grǘndlings-: pl., ſcherzh. ſt. Jünglings-J.
Scherr Nem. 1, 20. Gūt-: (ſchwzr.) Neu-J., Neu-
jahrsgeſchenk, nach dem dabei gewöhnl. Wunſch eines
,,guten Jahrs“, Pictorius; Stalder 1, 504: Das ſogenannte
G., die erſten Hoſen . ., Das ſind die Folgen einer Gevatter-
ſchaft. Gotthelf 5, 43; Aufs G. hatte ſie ihm eine neue Klei-
dung verſprochen. G. 412; 201 ꝛc. Dazu: Gutjahren:
das neue Jahr feiern; ein Neujahrsgeſchenk geben.
Háll-: bei und nach Luther das nach dem Geſetz Moſis
alle 50 Jahr gefeierte Jobel-, Jubel- (ſ. d.) oder Er-
laß-J., weil es mit „hallenden Hörnern“ verkündet
wurde. 3. Moſ. 25, 9 ff.; Joſ. 6, 4 ff.; Ein Erlaß- und
H., wo nicht geſäet werden durfte und die freie Ernte den
Sklaven, Armen und Thieren gehörte. IP. 31, 102.
Hēīl-: häufiger aufgelöſt: Das Jahr des Heils, das
der Geburt Chriſti als des Heilands, in chriſtl.
Zeitrechnung. Hímmels- [5]. Húnde-:
ein ſchlechtes, ein Fehl-J. Gotthelf Sch. 113. Jū-
bel-: ein Jahr des Jubels; in der Bibel nach
hebr. iꝛ jobel, über deſſen etymol. Deutung die Er-
klärer nicht einig ſind, ſ. Geſenius und vgl. Hall-J.
das bei den alten Juden alle 50 Jahr gefeierte große
Erlaß-J. und danach auch übertr.: Das Frei- und J.,
der große Welt-Sabbath. H. R. 7, 356 ꝛc.; nam. auch in
der kathol. Kirche ein urſprünglich alle 100, dann alle
50, ſpäter alle 33 und endlich alle 25 Jahr durch einen
großen Ablaß für alle Beſucher einer gewiſſen Kirche
gefeiertes Jahr, das „Ablaſs-J.“, vgl. Luther SW.
29, 298 f., ferner wie „Jubiläum“, ein Feſt zur
Erinnerung an etwas Denkwürdiges nach Ablauf eines
ganzen, halben oder viertel Jahrhunderts, vgl. Jubel-
Braut, -Feſt, -Hochzeit, -Prieſter ꝛc. Endlich zuw.
auch als Bez. einer langen Zeit: Alle J. einmal, ſehr
ſelten. Kírchen-: das Jahr, nach dem man in
Kirchenſachen rechnet, mit dem erſten Advent begin-
nend. Kolonāt-: ſ. Mahl-J. Lêbens- [1e].
Lêhr-: in der Lehre zugebrachtes Jahr, Lehrlings-
J., vgl. Wander-, Meiſter-J.: Wilhelm Meiſters L–e.
G. 16, III; In dieſem Sinne waren ſeine L–e geendigt. 17,
272. Māhl-: Rechtsſpr., als Termin geltendes
Jahr, nam. bei der Jnterimswirthſchaft (ſ. d.), auch
,,Kolonat-J.“: Unter den Heuerleuten .. muß insgemein
der Anerbe warten bis der Vater ſtirbt oder abzieht, ehe iſt
für eine junge Frau kein Platz im Hauſe offen. Die M–e
von Stiefeltern gehen insgemein ſo weit, bis der Anerbe ſein
dreißigſtes Jahr erreicht. Möſer Ph. 1, 09. Über die
Etymol. vgl. Gemahl, Anm. Māīen-: (pl.)
übertr. Jahre oder Zeit der heitern Blüthe ꝛc.: Die
goldnen M–e der Knabenzeit. Sch. 128a, ſ. Winter-J.
Mēīſter-: pl., Jahre der Meiſterſchaft, ſ. Lehr-J. ꝛc.
Mīēth(s)-: ein Jahr in Bezug auf Miethsver-
hältniſſe, ähnlich Pacht-J., -Zeit ꝛc. Miſs-:
Fehl-J., Jahr des Mißwachſes. Gutzkow R. 3, 42; V.
4, 145. Míttel-: 1) ein zwiſchen andern Jahren
in der Mitte liegendes, vgl. Zwiſchen-J., nam. in
Mz., v. der mittlern Lebenszeit. 2) Durchſchnitts-
J., Jahr von mittlerem Ertrage. Mōnd(en)-:
ein nach Mondumläufen beſtimmtes Jahr. Mūth-:
1) bei Handwerken ein Jahr der Muthung (ſ. d.)
um das Meiſterrecht ꝛc. 2) [1e] plur., die
Jahre, in denen man muthig zu ſein pflegt. Nāch-:
1) ſ. Gnaden-J. 2) mundartl. Spät-J. Nēū-:
Jahresanfang: Die Hebräer heben ihr N. an nach der
Natur, wenn alle Dinge wieder neu grünen ꝛc. Luther 64, 17;
Von N. ab oder an; Zu N.; Kurz nach N.; Aufs N. ſollte
ihn Dieſer folgen. G. 15, 141 ꝛc.; auch hin und wider
(z. B. in Mecklenb.) masc.: Künftigen N.[–stag] ꝛc.;
Einen ein fröhliches N. oder neues Jahr wünſchen; Proſt
(ſ. d.) N., auch iron. Ferner = Neujahrs-Geſchenk,
ſ. Gut-J.: In Häuſern, wo es einen guten Weihnachten
giebt, erhalten die Dienſtboten natürlich kein N. ꝛc., vgl.:
Etwas zum Neuenjahr herausnehmen. Weidner 16, U. mund-
artl.: Einem das neue J. abgewinnen [ihm zuvorkommen,
den Preis abgewinnen]. Sealsfield Leg. 2, 206; 211 ꝛc.
Dazu (vgl. Gut-J.): Das Neujahren, d. h. eine ähn-
liche Mahlzeit wie die Sichelten. Gotthelf U. 2, 41.
Nam. als Bſtw. oft mit betonter zweiter Silbe: N–s-
Geſchenk (––́⏑–) ꝛc. Pácht-: ſ. Mieths-J. Píl-
grims-: Jahr der Pilger- oder Wallfahrt, auch
übertr.: So lang | die P–e währen [das Leben]. Uz 2,
167. Planēten- [4]. Prōbe-: ein Jahr,
das man als Probe des künftigen Berufs durchmacht:
Das P. [Noviciat] im Kloſter; Im letzten P. [des gehei-
men Ordens]. W. 18, 200; Der definitiven Anſtellung
eines Lehrers geht ein P. voraus ꝛc. Prǖfungs-:
Jahr, in dem man eine Prüfung beſteht. Sch. 420a ꝛc.,
vgl. Probe-J. Rāūf-: pl., Jahre, in denen man
ſich zu raufen pflegt: Den Knaben in ſeinen Tölpel- und
R–en. Gervinus Lit. 5, 357. Réchts-: Gerichts-J.
Rūhe-: Jahr der Ruhe, z. B. Brach-J., bei den
Hebräern Sabbath(s)-J.“, vgl. Feier-J. ꝛc. Schált-:
1) ein eingeſchaltetes Jahr. Gewöhnlicher: 2) ein
Jahr, in das zur Ausgleichung des bürgerlichen mit
dem aſtronomiſchen Jahr Etwas eingeſchoben iſt: In
unſrer gewöhnlichen Zeitrechnung iſt je das vierte Jahr ein
Sch., indem es durch Einfügung eines Schalttages 366 ſtatt
365 Tage hat; Im jüdiſchen Kalender hat das gewöhnliche
Jahr 12, das Sch. 13 Monate. Schóſs- [1e]: pl.,
Jahre des Wachsthums, des In-die-Höhe-Schießens.
Schūl-: 1) das Jahr, wonach man in der Schule
rechnet, der Lehrkurſus beſtimmt iſt. 2) [1e] pl.,
Schülerjahre. Sónnen-: durch den Umlauf der
Erde um die Sonne beſtimmt, im Ggſtz. zum Mond-J.
Spǟt-: Herbſt, ſ. Früh-J. und Nach-J.: Im
verwichenen Sp. Hebel 3, 342; Ein angenehmes Sp. Kohl
Südr. 2, 200; Platen 7, 194. Spīēl-: ein Jahr,
das hauptſächl. dem Spiel gewidmet iſt: Im Sp. [erſten
Jahr] der Ehe. Muſäus M. 4, 138; Und dann die Kinder
So ’was iſt angenehm in den Sp–en. Iffland 9, 1, 47.
Stérbe-: 1) Todes-J. in Bezug auf eine beſt.
Perſon. 2) ein Jahr, in welchem ein allgemeines
Sterben herrſcht, Peſt-J. ꝛc. Stérn-: das ſide-
riſche Jahr, die Zeit, in der ein Planet (inſonderheit
die Erde) um die Sonne den Umlauf gemacht, ſo daß
er in Bezug auf die Firſterne wieder den urſprüngl.
Stand einnimmt. Stūfen- [1e]: bei den Aſtro-
logen ein Lebensjahr, deſſen Zahl durch 7 oder 9 auf-
geht, weil dieſe als beſondre Stufen und Wendepunkte
des Lebens angeſehen wurden. Als beſonders wichtig
galt das 7mal ſiebente, 7mal neunte und 9mal neunte,
welches letztre „das höchſte St.“ heißt: Im hohen St. ..
Ein ſiebzigjähr’ger Blick.Burmann F. 107; Wie viel wir
über das St. hinaus ſind. Forſter Br. 2, 227; Ich ſeufze
wahrlich nicht um ſeltne St–e. Hagedorn 1, 41; Er ſchrieb
nicht bis ins St. [hohe Alter]. 209; Wo jene mißlichen
Jahre, die bei den Sterndeutern den Namen St–e führen,
mit ſtarken Schritten auf mich eindringen. Koſegarten Rh. 3,
144; In ihrem höchſten St–e, nachdem ſie 9mal 9 Sommer
durchlebt. Muſäus M. 1, 106; Auch jenſeits des großen
St–es. 3, 122; Beklagt .. die junge Frau ſein zehntes St.
W. 20, 154. Tölpel-: pl., Flegel-J. Gervinus Sh.
1, 251, ſ. Rauf-J. Trénnungs-: Jahr, in dem
man von Jemand getrennt iſt. Sch. 14b. Über-
gangs-: den Ubergang aus einer Zeit in eine andre
bildend. Vōr-: 1) niederd., Früh-J., oft bei
SDach, ſ. Matthiſſon A. 1, 67; WMüller Bibl. 5, 9; 12 ꝛc.
2) ein Jahr, das andern, der Jetztzeit, vorangeht: Es
gab. auch Vorwelt, Vorjahrhunderte, | V–e, die .. dich tren-
nen .. von Menſchen, die dir Freund geworden wären. Schefer
Laienbr. 139. Wánder-: zumeiſt pl. Jahre der
Wanderſchaft, beſ. bei den Handwerkern, wo ſie dem
Meiſterwerden vorangehen müſſen, ſ. Lehr-J–e: Wil-
helm Meiſters W–e. G. Wélt- [5]. Wínter-:
pl., übertr., Ggſtz. Maien-J–e, Bez. des Alters: Die
Tugend ſtählt in W–en | ihn noch mit Kraft auch unter grei-
ſen Haaren. Seume Gd. 75. Wítwen-: ſ. Gnaden-
J.; auch, nam. als Mz., Zeit der Witwenſchaft.
Zúcht-: Z–e, Jahre der Unmündigkeit. Stumpf 241a.
Zwíſchen-: ein zwiſchen zweien Zeiträumen lie-
gendes Jahr u. ä. m.