innig
innigen
Innigkeit
inniglich
Innig, a.:
im Jnnern oder in der Tiefe der Seele; aus dem Jnnern stammend; tief und stark in seiner Wirkung etc.: I–(st)er Dank, Wunsch; J–(st)e Freude, Freundschaft, Liebe, Rührung, Überzeugung, Verbindung; J–es Mitleid, Gebet etc.; I–(st) erfreut, froh, gerührt, geliebt, verbunden, weinen, lachen etc.; Eine i–e [enge] unauflöslich scheinende Verbindung zweier Wesen. 15, 44; Eine Gottheit sprach, | wenn ich zu reden wähnte | und, wähnt’ ich, eine Gottheit spreche, | sprach ich selbst. | Und mit dir [o Minerva] und mir | so ein, so i. 7, 235; J–st im Innersten gleichen wir uns. A. 2, 123; J. gerührt, gerührt in seiner ganzen Seele. M. 17, 643; Das französische tendre, wenn es vom Gemüth verstanden wird, durch i. oder herz-i. ... nicht übel gegeben. 3, 1, 1013); Pöbel und Zwingherrschaft sind i. verschwistert. 2, 271; Gott dacht’ ein Weiser i. [in Anschauung vertieft]. 3, 217 etc. — Ugw. als sächl. Hw.: Meine Seele benedeie dem Herrn, | all mein Inniges [,Jnneres“. seinen heiligen Namen. Ps. 103, 1, vgl.: Mein Innig-Innerstes. 14, 144. — Dazu z. B.: Es ist eine gemüths-i–e Heiterkeit über die Welt hingegossen. Pr. 189; Die gott-i–e Lehre des Waldenserthums. Freim. 64 etc. und nam. oft das verstärkende: Herz-i. froh, sich freuen, lieben, gerührt; Zu herz-i–em Vereine. 80a etc. Auch: That-i–es Streben. Sh. 1, 314 etc. —
~en, tr.: innig machen: Ihre Erfahrungen und Wissen zu i., zu isolieren, zu vervollständigen und durchzuarbeiten. 40, 297, häufiger die Zsstzg. Ver-i., z. B.: Unser Verhältnis verinnigte sich [wurde inniger] durch dieses längere Zusammensein. 22, 141; Das Unglück verinnigt uns auch fest in uns selber. Char. 1, 83; 2, 2, 489 etc., vgl. verinnerlichen etc. —
~keit, f.; 0: das Innigsein, inniges Verhältnis: Die I. des Gebetes, der Verbindung, der Freude etc.; Wo Vertraulichkeit, Bedürfnis, I. wohnen. 31, 18; 23; Dem sie mit träumerischer I. nachhängt. R. 7, 364; Das deutsche I., das zugleich den Begriff der Innheit, des In-sich, in seiner Tiefe, — nicht in der Peripherie, in der Welt der getrennten Eigenschaften — -Sein und zugleich den Begriff der Einheit und der Einigkeit in sich schließt. .. Es giebt eine That-J., J., die auch im Handeln besteht. 2, 2, 488 etc. —
~lich, a.; innig: Ein i–es Gefühl vor [für] die Schönheit. SchE. 27; Mich freut es .. | i. 4, 598; Welche ihren abwesenden Gemahl i. liebte. 29, 134; Er freute sich .. herz-i. 8, 38 etc.
Anm. Ahd. inniglîch, mhd. innec(lich), auch innenlich (so z. B. noch 29), innig; dazu: innecheit und geinnigen (zu inniger Andacht bewegen).
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