husten
I. Hūsten, intr. (haben):
die Luft mit Geräusch aus der Lunge stoßen, sei es absichtlich, vgl. räuspern und Hist etc., z. B.: Da hat gehustet, sich geschneuzt | Schemjaka. 3, 216; Niklas hustet ihm, räuspert sich, ruft. 1, 204; [Daß er], bis er seine Anred fand, | wohl dreimal h. mußte. 11, 95 etc., oder häufiger un- absichtlich und krampfhaft, erregt durch einen augenblicklichen oder, als Krankheit, durch einen dauernden Reiz der Athmungswerkzeuge: Wenn Einem beim Essen Etwas in die Luftröhre oder, wie man gewöhnlich sagt, in die unrechte Kehle kommt, so hustet man, bis der fremde Körper wieder daraus entfernt ist; Ich habe die ganze Nacht gehustet, vgl. bellen. Auch tr., vgl. aus-h.: Er hat Blut gehustet etc., ferner tr. u. refl. mit Angabe des Erfolgs: Sich halb todt h.; Einem die Ohren voll h. etc. — Sprchw.: Die Flöhe U. 2, 31), die Fliegen M. 125) h. hören, ähnlich wie: das Gras wachsen sehen, von einer übergroßen, meist eingebildeten Klugheit. — Ich werde ihm Etwas h., = er kann lange auf das Gewünschte warten, ich werde es hübsch bleiben lassen, vgl. das noch derbere „scheißen“, so auch: Sonst hust’ ich euch | in eure Königskrone. 2, 185; Ich huste in Ihr Naturwunder Sklav. 1, 136, zur Bezeichnung von etwas Einem höchst verächtlich Erscheinendem, s. auch Pfeifen. Zuw. auch mit beigefügter Ortsbestimmung: sich h–d fortbewegen, mit „sein“ (s. Kriechen 2): Nun hustet sie wirklich zur Kammer — nun zum Vorsaal hinaus — nun die Treppe hinunter. 2, 198; Die Treppe heraufkeuchen . . Bis er dieselbe wieder hinabhustete. Thür. 1, 18. — Das H., s. II. — Der Huster: eine hustende Person, aber auch (vgl. Lachen 1m und Seufzer etc.): ein einmaliges H., z. B.: Ich bin eine kranke Frau .., doch wird kein Mensch einen Huster von mir hören. Thür. 1, 75.
Anm. Ahd., mhd. huosten, Tonw., s. Hst etc.
Zsstzg. z. B.: An-, tr.: sich mit hustendem Ton an ihn wenden, s. zu-h.: So oft dieser schwindsüchtige laue Wind mich anhustet. IP. 17, 58 etc. — Āūf-, intr. und tr.: laut husten; durch Husten Etwas in die Höhe bringen: Schleim, Blut a.; durch Husten aufwecken: Einen a. etc. —
Aūs-:
1) intr., zu Ende husten. —
2) tr., hustend auswerfen: Blut a.; Seine Seele in einem Blutsturz a. Ph. 4, 163. —
3) refl., zu Ende husten und zur Ruhe kommen: Rafflard hustete sich noch einige Augenblicke aus. R. 6, 59. — Be-, tr.: Etwas b., auf, in Etwas husten. 6, 168. — Hêr-, Hín- etc., s. o., auch refl.: sich hustend her-, hinbegeben etc.: Daß sich die Landsmannschaft und Basenschaft mit Grazie hineinhustete, hineinfegte und räusperte. 1, 87. — Um-,-tr.: hustend umgeben: Kauft sich der Passagier Etwas ein, so umhustet ihn der Nährstand. 89. — Ver-, tr.: Eine Zeit ver-h., hustend verbringen. 2, 175; Einen Seufzer zu ver-h. [unter Husten zuverbergen, durch Husten unhörbar machen, s. weg-h. etc.]. 4, 175. — Vōr-, tr.: Einem Etwas vor-h., in seiner Gegenwart, so daß er es hört etc. — Wég-: durch Husten wegbringen, z. B.: Schleim w. etc., auch: Danischmend hustete noch zu rechter Zeit einen Seufzer weg, der ihm entgehen wollte. 8, 41, s. ver-h. — Zū-, intr.: Einem z., s. an-h.: Dem wiederholten vielsagenden Z. und Zuräuspern. SchM. 176 — u. ä. m.
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