Faksimile 0794 | Seite 786
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Hopfen
I. Hópfen, m., –s; 0; -:
Name von Pflanzen, nam.:
1) Humulus lupulus, wie auch für die in der Brauerei wichtigen Blüthenkätzchen der weiblichen Pflanze, die sogen. Häupter, Köpfe, Zapfen. Man untersch. nam. den zahmen H., auch Acker-, Feld- [s. 2], Garten-, Hack-H. (wegen der Bearbeitung mit der Hacke) von dem wildwachsenden oder wilden H., der auch Brūch-, Busch-, Dorn-, Hecken-, Heide-, Stauden-, Strauch-, Wald- [s. 2], Weiden-, Wiesen-H. heißt und gleichsam als Mittelgattung den Gras- oder Rasen-H., den man nicht behackt, sondern dessen Gruben man mit Gras bewachsen lässt. Außerdem untersch. man die fruchttragende weibliche Pflanze, Zapfen-, Weiden-H., Läufer von dem männlichen oder tauben (auch wohl ,wilden“) H., der auch Flug-, Nessel- und Fimmel-H. genannt wird [s. Fimmel und Hanf]. Ferner in Bezug auf die Zeit der Reife: August-, Augst-, Früh-H. und Spät- H. Außerdem hat man z. B. Jungfer-H., der im ersten Jahr von einer Pflanze gewonnen wird, gemeinen Land-H., der im Lande selbst gebaut wird, im Ggstz. des von fremd her eingeführten, Ballen-H., der in Säcke ein- und zusammengepresst wird etc.; Der beste H. ist der böhmische; H. bauen, ziehen etc.; sprchw.: Es ist H. und Malz an Einem verloren, alle an ihn gewendete Mühe vergeblich. 2) andre Pflanzen, z. B.: Spanischer H., Origanum creticum (Dosten); Menispermum canadense (Mondsamen). Unser lieben Frauen H., Trifolium agrarium (Hopfenklee). Berg-H., Marrubium vulgare (Andorn). Erd-, Feld-, Wald-H. [s. 1], Hypericum perforatum (Johanniskraut) etc.
Anm. Ahd. hopho, mhd. hopfe, so z. B. noch: Aus Getreide und Hopfe. Garzoni 791b; Der Hopf. Ryff Sp. 90a etc., vielleicht verwandt mit Haube, Haupt.