heil
I. Hēīl, a.:
1) ganz (nam. niederd.): Nicht halb (s. d.), nicht h.; H–e Kleidungsstücke anzuhaben. gB. 2, 149; 1, 40; Nicht nur h–e, sondern auch helle Fenster. Hausbl. (57) 1, 136; Die h–en Körner. 1, 206; So mache ich sie [die Schuhe] wieder h. Sh. 2, 8; Als er damit loshieb auf den Amboß, | nicht der Block blieb h. da noch der Amboß. 2, 232; Das Schiff, | wo vor drei Stunden nur uns schien ein Borst, | ist h. Sh. 1, 99; Das ganze h–e Stück. 6, 284; H. mager etc. (s. Heilen 2a). Zuw. sich mit „hell“ berührend, z. B.: Ein h–es Geschrei ausstoßen. 1, 61; Mit hellen Haufen (s. d. 2g und Hell II 3). —
2) (s. 1) zumeist in engrer Bed.: unverletzt, in Bezug auf körperliches (übertr. auch auf geistiges) Wohlsein, und bes.: von einer Verletzung wieder hergestellt: H–e Haut (s. d. 1b); Mit h–er Haut, mit unverletztem Leib. 12, 10; Den Fuß zerschmettert. ... Auf h–en Vorderpfoten. 4, 151; Abzuziehen mit dem h–en Felle. Mak. 2, 10 etc.; Der Grind, Aussatz, die Wunde, der Beinbruch, der Verwundete ist wieder h.; Heile du mich, Herr, so werde ich h. 17, 14; [Christus], durch welches Wunden ihr seid h. worden. 1. 2, 24; „Jst auch mein Sohn gesund?“ H. und gesund. H. 2, 3, 99; Wär mein Herz h. und trügest du das wunde! Ven. 27; Seinen Leichnam frisch und h. nach Hause tragen. 1, 237; Gradbeinig mit h–en Gelenken. W. 45; So kommt ihr nimmer h. von hinnen. G. 421; Unter der h–en Sieger Zahl. 126); Ganz und h. ist uns der Retter. 335; Ward er h. .. von seiner Wunde. 11, 149 etc. Minder gw. auch von einer Herstellung, wo keine eigentl. Verletzung, Verwundung etc. vorliegt: Daß der Knabe [der „wehe Augen gehabt“] in kurzer Zeit h. wurde. 3, 108, vgl. II 1; Heilen.
Anm. Goth. háils, ahd., mhd. heil (auch geheil), gesund, unverletzt, — vgl. engl. whole, ganz.
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