Heil
II. Hēīl, n., –(e)s; 0; -, –s-:
1) Gesundheit und Herstellung derselben: Der Arzt, der ... | dem Kranken H., dem Wunden Lindrung schafft. 12, 116, selten, — häufiger:
2) der Zustand des Wohlergehns im Allgm., der Rettung und Befreiung von etwas Verderblichem, das Wohl Zerstörendem; das Einen und seine Wohlfahrt Fördernde, zu seinem Besten Gereichende, Ggstz.: Verderben (s. Un-H.), vgl. Glück, Glückseligkeit etc.: Einem Glück und H., Segen und H., H. und Gedeihn wünschen; Das ewige H.; Das gereicht dir zum H.; Sein H. wo, in Etwas versuchen; Hier blüht ihm kein H.; Man muß die Welt zu ihrem H. betrügen. 4, 167; Zum Bühle da rettet euch! ... Allen ist 1, 147; Geb Amor Glück und H.! 8, 30; Dort hoff’ ich H., du wirst mich nicht verstoßen. 13, 305; 265; Wege, die anstatt zum H., vielmehr zum Verderben führen. 22, 224; Da der Griechen Schiffe brannten, | war in deinem Arm das H. 53b etc. — Oft auch als Anrede einer Person — dann auch einer Sache Heil, Segen und Gedeihn zu wünschen: H. dir o Jungfrau! ... Dreifaches H. dir! 499; H. dir, Makbeth! H. dir, Than von Glamis! 558a; Verderben Allen, die es höhnen! | H., wer ihm Leib und Seele weiht. 13); H. dem erquickenden Schatten der Palme, | wo sie gebar! 1, 347; H. sei dem Tag, an dem du uns erschienen etc. —
3) (vgl. Glück) das das Heil Bewirkende, so nam. auch von einer Person, der Urheber, Spender des Heils: Dieser Umstand, sein Verderben war mein H.; Der Herr ist mein Licht und mein H. 27, 1 etc. — So auch in Namen von Heilpflanzen (s. 1), z.B.: H. aller Wunden, Sedum telephium; H. aller Schäden, H. aller Welt, Veronica officinalis u. andre Pflanzen(s.
Anm. S. I. Ahd. heil, das neben der Bed.: „Wohlfahrt“ (heilî) auch die der Vorbedeutung hat, vgl. Heillos. — Mz. unüblich, vgl. Glück und Un-H.
Zsstzg. z. B.: Brāūn-: s. Gauch-H. 2. — Gárt- [3]: Pflanzen,
1) Hypericum. — 2) Ascyrum. — Gāūch- [3]: Pfl.,
1) Anagallis arvensis, Acker-G., auch Gecken-, (Goch-, Joch-), Narren-, Grund- H. —
2) Prunella vulgaris, auch Gott-, Selbst- und, als Umdeutung von Brunelle, Braun-H. —
3) Veronica beccabunga, auch Wasser-G., Wasser-, Welk-H. — Gíft- [3]: Pfl., Aconitum anthora. — Gótt-: Gauch-H. 2. — Grúnd-, Jóch-: Gauch-H. 1. — Krä́tz- [3]: Pfl., Fumaria officinalis. — Ménschen- [2]: 10, 272. — Nárren-: Gauch-H. 1. — Nēūn- [3]: Lycopodium clavatum, Bärlapp (s. d.). 8, 249. — Sēēlen- [2]: Zum S. der Frommen. 11, 232 etc. — Sélbst-: Gauch-H. 2. — Un-: das Einen treffende Übel, insofern es das Heil, den erwünschten Zustand gefährdet, stört oder zerstört: U. anrichten, brüten, drohen, sinnen, stiften, verkünden; Hierdurch entstand nun zwar kein Unglück (s. d.), aber ein lächerliches U. 20, 243; Daß Wahrheit so wenig als Glück einen dauerhaften Sitz auf der Erde gewinnen können, da dieses mit manchem U., jene mit manchem Irrthum beständig abzuwechseln hat. 39, 212; Als er, ohne das mindeste Gefühl, wo er sich befinde, in die wunderlichsten Reden ausbrach, ... nach Überzeugung der Gesellschaft höchst lästerlich. [Wir] ... suchten Mittel gegen dieses U., die Verstimmung jedoch konnte nicht geheilt werden. 22, 211; Den Weg des U–s und der Verderbnis gehen. Böhm. 137; Die verderblich Schnellen | sind auf, das U. durch die Welt zu tragen. A. 62; Aus dem U. schleudert in neues Schrecknis | dich ein Gott stets. 2, 201; In schrecklichem, diesmal ganz unerwartetem Kriegs-U. 25, 114; O du Welt-U., o du Schicksalstag! 4, 27 etc. Zuw. f7„́
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