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Hauen um-hauen unter-hauen
II. Hāūen, hieb (hauete); gehauen (gehauet):
1) intr. (haben): ausholend einen Schlag oder Streich führen, so daß er in Etwas eindringt oder eindringen soll: Mit der Axt, dem Beil, der Sense, dem Schwert, dem Degen, dem Messer h., um sich h., nach Einem h., auf Einen oder Etwas h., ein- oder los-h., fehl-h.; Die Raubthiere h. mit den Krallen, die Raubvögel auch mit dem Schnabel auf die Beute oder nach der Beute; Der Drache haut nach mir mit grimnen Zähnen. Sch. 66b; Die Biber, die wilden Schweine h. mit den Zähnen. Daher: Ein h–des Schwein, ein Hauer, Keiler, nam. vom fünften Jahre ab, wo sein Gewehr die Hauzähne oder Hauer die volle Größe und Stärke erlangt hat. Scherzh. auch von Menschen: Mit den Zähnen in die Speisen h., s. Ein-h., z. B.: Fasst ein tüchtig Schinkenbein, | haut da gut taglöhnermäßig drein. G. 2, 183 etc. Zuw. auch statt schlagen, zunächst wohl: mit zerfleischenden Hieben, vgl. Aus-h. und z. B.: Beim kleinen und mittleren Gang schlägt der Nachtwächter zu Appenzell, beim großen aber der Henker; die Operation des Nachtwächters nennt man „Streichen“, die des Henkers aber H. Kohl A. 2, 28 etc., dann aber auch allgm.: Mit der Ruthe, Peitsche, dem Stock, dem spanischen Rohr h. etc.; auch: Mit der Faust ins Gesicht h. etc. (s. 2b und c). In Bezug auf schneidende Werkzeuge, so nam. bei den Waffen zum Fechten untersch. man das H. vom Stechen, wobei man nicht ausholend mit der Schneide, sondern zustoßend mit der Spitze zu verwunden sucht, vgl.: Hau- und Stoßdegen; Auf Hieb und Stich fechten etc. Daher sprchw., entlehnt von der Fechtschule: Nicht gehauen und nicht gestochen, was auf keine Weise so ist, wie es sein soll, nam. von Reden. Claudius 3, 33; HKleist Kr. 84; Tieck NKr. 4, 118 etc.; Das wird sollen gehauen oder gestochen sein, aber es trifft nicht. Gotthelf Sch. 384; Über Alles sein Urtheil abzugeben, . .. was er vorbrachte, mochte gehauen oder gestochen sein [ausfallen, wie es wollte]. Fichte 8, 50 etc. Ugw. h. statt stechen tr. (s. 2c) vom Skorpion: Wenn er einen Menschen hauet. Offenb. 9, 5, vgl.: „Wenn er einen Menschen schlägt“. H. Rel. 7, 263. Sprchw.: Über die Schnur [s. d.] h., hergenommen von den Zimmerleuten, das Maß überschreiten; Mit Einem in dieselbe Kerbe h. etc.
2) tr. s. 1. Zu H. können versch. Objekte treten, nam.:
a) Einen Hieb h.; Hieb mir einige Streiche. Keller gH. 1, 223, vgl.: Einen Schlag, eine Schlacht schlagen etc.
b) der Ggstd., womit man haut, als Obj.: Daß in mein Fleisch .. dein Jagdhund .. darf Klau’n und Rachen haun. B. 20a; Zog sein Schwert .. und hieb’s auf den Kegel des Helms. 211a; Haun die grimmen weißen Tatzen | in den Kahn. Grün Gd. 100 etc.
c) der von dem Hauenden getroffne Ggstd. als Obj.: Einen mit dem Schwert, mit der Ruthe, mit der Hand h. Wird aber neben dem getroffnen Ggstd. im Allgm. noch besonders die getroffne Stelle mit Präpos. beigefügt, so finden sich mehrfache Wendungen, vgl. nam. Herrig 15, 95 ff.: Er hauet (hauet einen Hieb) wohin?: auf die Hand des Knaben oder dem Knaben auf die Hand; Er hauet wen? den Knaben, und zwar wo? auf der Hand, wofür es doch häufiger anakoluthisch heißt: Er hauet den Knaben auf die Hand (s. Herrig a. a. O.), obgleich das Verhältnis offenbar ein andres ist, als wenn es heißt (s. d): Der Koch haut oder schlägt die Eier wohin? in die Pfanne und so auch übertr.: Einen in die Pfanne [s. d.] h. etc., z. B.: Hieb ihm mit einem hispanischen Rohr mitten auf das Hintertheil. Hebel 3, 290; Er haut ... tief noch in des Pferdes Rücken. Uhland 380; Der Eber ... haut’ ihn| über dem Knie. V. Od. 19, 450 (so auch Wiedasch); Mit diesem [Schwert] gerad’ in den Nacken ihm haut’ er. 22, 328; Sich (Dat. oder Accus.) mit dem Beil in die Hand h.; Sollt’ ich mich wohl selbst in die Backen gehauen haben. Luther 6, 154b etc. So auch übertr., sprchw.: Einem oder Einen (z. B. Alexis H. 1, 1, 182; 2, 1, 136 etc.) übers Ohr [s. d.] h. etc.
d) (s. c) der getroffne Ggstd. als Obj. mit Beifügung der durchs H. darauf hervorgebrachten Wirkung: Einen krumm und lahm, zum Krüppel, zu Boden (nieder-) h.; Holz mit der Schlichtaxt glatt und eben, mit dem Beil klein, zu Brennholz h.; Einen Stein glatt, würfelförmig, zum Würfel h.; Etwas entzwei, in Stücken, beulig, voller Beulen h.; Er hieb sie mit knotigen Riemen ... | Er hieb ihr die sammtene Lilienhaut | voll schwellender blutender Striemen. B. 61b; Etwas, z. B. einen Knoten aus einander h.; Maien von den Bäumen h. Mark. 11, 8; Hauten dann Hände und Füße vom Rumpf. V. Od. 22, 477; Steine, Erz aus den Bergen h. Baruch 6, 38; 5. Mos. 8, 9 (s. u.) etc. In einzelnen Fällen steht auch so das bloße Obj., ohne ausdrückliche Angabe der durch das H. hervorgebrachten Verändrung, z. B.: Der Dritte hieb der Zweige kühlenden Wedel. G. 13, 372 [ab, von den Bäumen], so nam.: Holz, Bäume, Cedern, Tannen im Forst h., ab-h. von der Wurzel, um-h. oder fällen, aber auch: Holz h., hacken, klein h., s. Holzhauer. Mit der Sense (s. d.) Getreide, Heu (s. d.) etc. h., im Ggstz. des „Schneidens mit der Sichel“: Wenn der Landmann sein Korn hauet. L. 6, 98; Lewald Leb. 2, 66 etc., doch gilt jetzt dafür meist mähen (s. d.). Erz h., aus den Bergen h., los-h.; Kein Gold gewusst zu h. Opitz 2, 255 etc., wofür jetzt meist: graben, gewinnen etc. üblich sind, doch s. Hauer. Fleisch h., zur Bank h., es auf der Fleischbank aus einander h., aus-h., s. Fleisch- und Knochenhauer, übertr.: Einen zur Bank (s. d. 2e) h.; Einen ins Salz (z. B. Schweinichen 2, 70) h. oder ein-h. (Philander 1, 514), ihn bei Einem verleumden, verdächtigen, vgl.: Einen Schinken im Salz bei Einem haben etc. und vgl. Durch-h. 2b. Steine h., sie klein, entzwei h., zer-h., z. B. beim Chausséebau, nam. aber sie mit Schlägel und Meißel bearbeiten, be-h.: Köstliche Steine nach dem Winkeleisen gehauen. 1. Kön. 7, 9; Gehauene Stimme. 12; Ein schöner | Marmelstein .. gehauen im Viereck. G. 5, 133 etc., vgl. Steinhauer und: Ein wohlgehauener Knittel. V. Od. 17, 195; 9, 320; bei Wiedasch: Ein behauener Knittel etc.
e) (s. d) mit Angabe der durchs H. hervorgebrachten Wirkung auch auf einen andern als den gehaunen Ggstd. als Obj., z. B.: Sein Schwert [Das womit man haut] entzwei, in Stücken, schartig h. etc.; Sich matt und müde h.; Sich (Dat.) den Arm lahm h.; Sich durch die Feinde h. (s. Durch-h.); Den Feldherrn aus dem Gedränge h. (s. Heraus-h.); Georg hieb sich zu mir. G. 9, 83; Den Volsker heimzuhaun (d). Freiligrath SW. 4, 139, ihn durch Hiebe, durch mannhaften Kampf heimzutreiben etc.
f) das durchs H. Hervorgebrachte als Obj.: Löcher ins Eis, Einem Löcher in den Kopf, Wunden, Schmarren, eine Quarte übers Gesicht h.; Sein Grab, welches er hatte lassen in einen Fels h. Matth. 27, 60; Ach, daß meine Reden .. in einen Fels gehauen würden! Hiob 19, 24; Haue dir zwo steinerne Tafeln. 2. Mos. 34, 1; Feuers aus den Panzern hieben sie genug. Simrock N. 2215 etc. So: Bilder, Standbilder, Statuen aus Marmor h., Feilen, Molden h. etc., vgl. Bild-, Feilen-, Molden-Hauer etc.
3) refl.: s. 2c und 2e, ferner: Sich mit Einem h., herum-h. (vgl.: Sich mit Einem balgen, prügeln, raufen, schlagen, zanken etc.), hauend einen Kampf mit ihm bestehn.
Anm. Ahd. houwan etc., wahrscheinl. zunächst schneiden, wie noch H. (schwzr.) s. Stalder. Das schwachformige Impf. (s. o.) nam. bei V., z. B. Od. 9, 320 etc., vgl. auch Zsstzg., doch auch z. B.: Maurer hauten. Forster B. 2, 377; Hammer RH. 276 etc. Seltner so das Partic.: Brav eingehaut! Werner Kr. 1, 145, vgl. dagegen: Wenn der Hochteutsche spricht: gehauen caesus, so spricht der Vogtländer: gehieben. Spate 2, 175; vgl.: Er hub mich auch durch den Panzerärmel hindurch. Berlichingen 194; 84 etc. und so: Behub und behoblet die nach der Schnur. Schaidenreißer 21b. Bei Luther etc. oft: Du häuest, er häuet, (z. B. Mosen Ah. 76; 79) s. auch: Häuer, bergm. statt Hauer. Vgl. Hacken, Heie, Heu, Hieb, Hobel etc.
Zsstzg. z. B.: Ab-, tr.: hauend absondern: Bäume a., von der Wurzel; Arme, die Kretschna ihm alle abhaute. Claudius 7, 22; Ob du Fuß ihr oder Hand | abhiebest. Rückert W. 4, 16; Haut’ ich ab die Seile [die das Schiff hielten]. V. Od. 10, 127 etc., s. Auf-h. 2e. Schwzr. statt abschneiden, z. B.: Wie ein Brunn, dessen Quelle abgehauen wurde, versieget. JvMüller 13, 89. Mit Abhauung der Hand. Carol. 108. An-, tr.:
1) anfangen zu hauen, z. B.: das Mähen beginnen; Der Fleischer haut das geschlachtete Kalb an, das erste Stück davon; schwzr.: Einen Kuchen a. [anschneiden]. Gotthelf Sch. 143. Forstw.: Ein Revier etc. a.; Bäume a., anschalmen (s. d.). Bergm.: Eine Ader, Quelle a., er- öffnen etc.
2) Die Rosse a., peitschend antreiben. B. 167a.
3) Landw.: Getreide a. (versch. 1), es mähend an das noch stehende lehnen, damit der Abraffer es gleich binde. 4) Fischer.: Einen Fisch mit der Angel a., ihm diese nach dem Anbeißen durch Schütteln der Angel tiefer eintreiben etc. Āūf-:
1) intr.: auf Etwas hauen, z. B. Auf den Tisch a.; Mit der brennenden Lunte a., auf das Zündpulver der Kanone etc.
2) tr.:
a) hauend öffnen: Eine Thür, das Eis, geschlachtetes Vieh a.; Den Rücken a., wund hauen.
b) hauen, daß Nichts zurückbleibt: Die Holzhacker haben den Faden Holz aufgehauen etc.
c) hauend auffrischen: Feilen a. etc.
d) Schlosser. etc.: Löcher a., mit dem „Aufhauer“, einem rautenförmigen Meißel ins Eisen einhauen; Ein Bleich a., Figuren darein hauen.
e) Zimmerm.: Ein Haus a., aus den gehaunen Bäumen sofort abbinden, früher auch: ab-h. Luther 8, 129b etc. Aūs-, tr.:
1) wobei theils der Ggstd., der aus einem andern herausgeschlagen und gehauen wird, theils der, aus welchem dieser herausgehauen wird, als Obj. erscheint: Runde Platten aus einem Blech a., mit einem Durchschlag, dem „Aushauer“; Das Blech a.; Alleen, Gänge im Walde a.; Den Wald a., lichten; Zweige und Äste aus einem Baum a.; Den Baum a., ausputzen; Bergb.: Ausgehauene Felder, abgebaute, aus denen das Erz herausgehauen ist; A. (veralt., z. B. Ryff Th. 19), kastrieren, s. auswerfen; Tröge, Krippen, Rinnen, Molden, Gräber a.; Feilen mit dem Kaltmeißel a.; Jemandes Standbild, ihn in Marmor a. ꝛe.
2) Fleisch a., zum öffentlichen Verkauf, Ggstz. ein-h., zum Einsalzen etc.
3) Einen Verbrecher a., öffentlich mit Ruthenstreichen etc. züchtigen, nam. auch, um ihn dann auszuweisen, auspeitschen, ausstäupen etc. Be-, tr.:
1) hauend bearbeiten: Den Stamm .. behauet’ und glättet’ ich ringsum. V. Od. 23, 190; Steine b. 12, 79; Einem Baum die Äste, den Baum b., aus-h. etc.
2) Bergb.: Ein Gestein b., durch Abhauen seine Härte erproben.
3) mundartl.; Behauung oder Heu- ernte. Grube Geogr. 3, 127; Wiesen, die zweimal b. worden sind. ebd. Bíld-: als Bildhauer arbeiten, von einem wirklichen Bildhauer, versch.: Bildhauern, von einem Dilettanten (vgl.: schneidern, schustern, tischlern etc.): Wer aber damit an den Statuen selbst b. und schnitzen will. Claudius 3, 121; Weil jetzt Zeit zu kriegen und nicht zu b. wäre. G. 28, 386; Einen Cäsar, einen Brutus von außen auch vortrefflich zu malen und zu b. Heinse A. 1, 294 etc. Für das seltne Jmpf. und Partic. könnten nur die schwachen Formen gelten. Dahêr-: Hesek. 21, 15. I. Dúrch-: 1) intr.: so hauen, daß es durchkommt, hindurch-h.: Er ... haut durch bis auf den Sattelknopf, | haut auch den Sattel noch in Stücken. Uhland 380; auch = sich d. (2c): Sie hauen durch, sie kommen zur festen Burg hinauf. 418, vgl. Durchbrechen. 2) tr.:
a) Etwas d. (s. 1), es hindurchhauend spalten, entzwei hauen, dafür auch II, z. B.: Hiemit durchhaut’ er ihm völlig den Nacken. Wiedasch Od. 22, 328 etc. In einzelnen Fällen ist die Betonung zweifelhaft: Wenn er den Knoten d. muß, den er nicht zu lösen vermag. Steffens Malk. 1, 277 etc.
b) Einen d., ihn gehörig hauen, so daß die Schläge durchdringen, vgl. durchprügeln etc. Versch.: Weiß seinen Kameraden so durchzuhauen [verleumden]. Döbel 1, 87a, vgl.: zur Bank hauen [2d].
c) Einen, sich d., ihn, sich durch Niederhauen des den Weg Sperrenden frei machen, vgl.: Sich durchbeißen etc. II. Durch-: s. Ia.
Eīn-:
1) intr.: Auf, in Etwas e., so daß die Hiebe darin eindringen: Tapfer in die Feinde, ins Essen e.; Ich haute ein und es gäb blutige Köpfe. Börne 2, 95; Darnach hättst du mich sollen e. sehen [essen, vgl.: Eine gute Klinge schlagen etc.]. vHorn Schmj. 71 etc. Mundartl. auch = Getreide mähen. Gotthelf G. 9 etc.
2) tr.:
a) s. 1: Hieb’s [das Schwert] ..über der Schulter ein und hieb ihm den .. Arm ab. B. 221a.
b) Etwas durch Einhauen hervorbringen: Löcher ins Eis, ein Kreuz in einen Baum, eine Figur, ein Zeichen in ein Blech e.; Eingehauene Stufen. G. 18, 277 etc.
c) durch Hauen einstürzen machen: Die Thür e.
d) s. Aus-h. 2 und Fleisch hauen [2d]. Ent-, tr.: fort-, weghauen: Pelions ragende Esche .., Pelion’s Gipfel e. V. Il. 19, 391; Zwanzig [Bäume] gesammt enthieb er. Wiedasch Od. 5, 244; bergm.: Einem das Erz e., durch Überschreiten der Markscheide es dem Nachbar weghauen. Er-, tr.: z. B.: Die ich nicht erhieb, Die spießt’ ich. Karschin 378, s. Erschlagen.
Fórt-:
1) tr.: durch Hauen fortschaffen, weg-h.: Die überflüssigen Äste f. etc.
2) intr.: fortfahren zu hauen, weiter-h. Hêr-, Hín- etc.: Er hat mit dem Schwert nach mir her gehauen; Zog sein .. Schwert und hieb’s | hochschwingend auf des Helmes Tost herab. B. 155a etc. Wenn die ganze Gestalt aus einer ungeheuren Felsmasse hätte herausgehauen werden sollen [2f]. G. 31, 30; Wenn der Fürst ins Gedränge kommt, gilt es ihn herauszuhauen [2e]. Rüstow gK. 4; Wir wollen uns schon heraus-h. mit unsern Säbeln. Lewald Ferd. 3, 187 etc. Er hieb mir auch durch den Panzerärmel hindurch. G. 9, 75 etc. Ich haue mich nicht mit Euch herum [3]. Immermann M. 4, 135 etc. u. ä. m. Lōs-, intr.: Auf Etwasl. Gotthelf Sch. 198. tr.: Etwas durch Hauen los machen. Nāch-:
1) intr., z. B.: einhauend nach- oder verfolgen: Dem n–den Feinde glücklich zu entkommen. Musäus M. 3, 73; Scultetus (L. 8, 307) etc., s. Vor-h. 2) tr.: z. B.: Eine Bildsäule n., hauend nachbilden u. ä. m. Nīēder-, tr.: zu Boden hauen: Den Feind, Bäume n. etc. I. Úber-: 1) intr.: über Etwas hinüber hauen.
2) tr.: Einem Eins mit der Peitsche ü. etc., z. B. übers Gesicht, den Körper etc. II. Über-, refl.: sich beim Hauen übernehmen, zu stark ausholend hauen, vgl. Ver-h. 3: Er überhaut sich wie beim Fechten und trifft die Luft und fällt fast selbst um. Auerbach Leb. 1, 339. I.
Úm-, tr.:
durch Hauen umfallen machen, niederh.: Bäume, einen Wald um-h.; Hau deinen Götzen muthig um. Claudius 7, 85 etc. II. Um-, tr.: ringsum behauen: Zwanzig [Bäume] stürzt’ er in Allem, umhieb mit eherner Axt sie. V. Od. 5, 244. I.
Únter-, tr.:
hauend unter Etwas bringen. II. Unter-, tr.: bergm.: den untern Theil weghaun, so daß der obre überhängt: U–e Wände. Ver-, tr. (und refl.):
1) durch Abhauen verletzen, verstümmeln: Verhieben sie ihm die Daumen. Richt. 1, 6; Wird die Äste mit Macht v. Jes. 10, 33; Verhau ihn’n ihr Gefieder! Waldis Ps. 139, 10 etc. Weinb.: Den Weinstock v., beschneiden. Zuw. statt zer-h., z. B.: Hier werden sie v. manchen Helm. Simrock N. 144; Die [Verwundeten] hat zumeist v. des kühnen Siegfriedes Hand. 238 etc.
2) durch Hauen verbrauchen, so daß Nichts davon bleibt: Ihr Holz nicht zu v. Möser Ph. 9, 299; auch (vgl. 3): Daß man in den Sonetten Kernholz verhaut und verleimt. Gervinus Lit. 5, 648 etc.
3) tr. und refl.: falsch, schlecht hauen und dadurch verderben, z. B.: Der Schlachter verhaut das Fleisch etc.; Im wild verhaunen Forste ... Durch falsch geführten Hau. Maltitz Gelasius (Vorw.) etc.; Der Tuchscherer verhaut das Tuch, wenn er es, ohne es auf der linken Seite zu rauhen (s. Abichten) schert etc., nam. auch von Bildhauern etc.: Vergebens, aus einer verhauenen Statue ein reines Kunstwerk herzustellen. Gervinus Sh. 1, 65; Heinse A. 2, 74; Stahr J. 1, 323 etc. Ahnlich auch: Hatte der Kutscher seine Peitsche in das Geschirr des Pferdes v. [hauend verwickelt]. Gutzkow 3, 189. Fechtk.: Sich v., so hauen, daß man dem Gegner eine Blöße giebt, nam. auch sich überhauend, übertr.: Sich in Reden v., eine Blöße geben und allgm.: Sich v., des Ziels verfehlen, einen Fehler machen.
4) Das Bett beim Keltern des Weins v., die zusammengepreßten Hülsen durch Hauen aus einander bringen, auflockern.
5) durch ein Verhack (s. d.) oder Verhau versperren: Die Schleifwege v. Fichte 8, 25; Beide [Pässe] wohl v. und für unzugänglich gehalten. G. 25, 44; Ich will ihm [dem Drama] den Weg nicht selbst v., endlich doch einmal aufs Theater zu kommen. L. 12, 514; Leibnitz 1, 386 etc. So auch bergm.: Sich v., durch Nichtfortschaffen der gewonnenen Berge sich am Weiterarbeiten hindern. Vōr-, intr.: Einem (Nachhauenden) v., hauen, so wie und damit er folgen solle, vgl. Vormähen etc., auch: geschwinder als Andre hauen und ihnen dadurch zuvorkommen etc. tr.: Ein Loch mit dem Meißel v., in Bezug auf die nachfolgende Bearbeitung, z. B. mit dem Bohrer, vgl. vorbohren etc. Wég-: fort-h. 1. Wēīter-:
1) i.: fort-h. 2.
2) tr.: durch Hauen weiter machen oder vorwärts bringen etc. Wī(ē)der-: aufs Neue hauen; einen Hieb zurückgeben. Zer-: aus einander, entzwei hauen: Einen Knoten z.; Daß er ihn mit dem Schwerte .. zerhauete oder durchstäche. V. Od. 22, 98 etc. Zū-:
1) intr.: tüchtig auf Etwas ein-, los-h.
2) tr.: hauend zurichten, zurecht hauen: Sauber zugehauene Granitpfosten. G. 40, 282; Felsengrotte zu einem ernsthaften Portal zugehauen. 8, 321 etc. Zurǘck-, īr.: hauend zurücktreiben, z. B.: Den Feind z. etc.; intr.: einen Hieb zurückgeben. Zusámmen-, tr.: Etwas so hauen, daß es zusammenstürzt, über den Haufen fällt oder ein zusammengemengtes Ganze bildet: Die Feinde im Fluß zusammengehauen. G. 9, 143; Soll ich dir deinen Herrn ganz zu einem Lungenmus z.? Hebel 3, 180; 310 etc. u. ä. m.