Hamen
Hāmen, m., –s; uv.; Hämchen, lein; -:
1) der Angelhaken eig. und übertr.: Der arme bunte Fisch, er spielt an der Angel, gereizt verschlingt er den H. etc. Acc. 2, 101; Daß ihr an diesen lockenden H. als Eheleute anbeißen sollt. Nov. 2, 26; Wenn sie einmal in den H. gebissen. 16, 24; Die . . | Geiz, Ehr und Wollust stets an eitlen H. hält. 48 etc. (vgl. 2). — 2) beutelförmiges Netz, dessen Offnung in einen Reifen gefasst ist, meist an einem Stiel (vgl. Ketscher, Kesser, Bären), zum Fischfang (vgl. 1), ferner weidm. zum Fang der Hühner (Treibzeug), der wilden Enten etc., und übertr.: Der Störer, damit man die Fische in H. jaget. SW. 61, 306; Vor dem H. fischen. 368; Der Holm, wo Netz und H. auf Gaffeln | trockneten. 1, 47; Nun du deinen Mann im H. hast, musst du’s auch schlau anfangen, daß du ihn hebst. 118b etc. In einzelnen Fällen ist nicht immer bestimmt zu entscheiden, welches Fangwerkzeug gemeint ist (vgl. 1), z. B.: 9. 12; Der Frauen Reiz ist Netz und Ham. Nov. 222 etc. — 3) (s. 2) ein ähnliches Werkzeug, z. B. verkleinert = Klingbeutel, zum Einsammeln von Geld in der Kirche. — 4) in einzelnen Zsstzg. (s. d.) etwas zum Festhalten Dienendes, Gekrümmtes.
Anm. Ahd. hamo, mhd. ham etc., daher veralt. Ham(e) wohl von dem Stamme ha, wie haben (s. d., Anm. und die dort erwähnten Wörter) mit der Grundbed. des Haltens, Umschließen, vgl. Ham, Hamme = Hag. Die Bed. 1 vielleicht entlehnt aus lat. hamus. — Als Ableit. gehört hierzu: Hemmen, vgl.: Das heißt ein Netz gelegt und sich selbst gehemmt. Kirchfast. 3, 302. Veralt., mundartl. Bedd. Kummet (s. d.), die Nachgeburt der Kühe etc.
Zsstzg. z. B.: Bāūer- [2]: viereckiges Netz, zum Fischen in trübem Wasser, Schnappgarn., — Fisch- [1 und nam. 2]. — Hǖhner- [2]. — Imm- [4]: Buchdr.: der Anschlag, d. i. ein Riemen, an den das Rähmchen anschlägt und von dem es wieder auf den Deckel geworfen wird. Die erste Silbe unklar, viell. st. In? —
Krátz-: s. Schieb-H. — Kūh- [4]: ein halber Holzreif um den Hals der Kühe, sie an die Krippe zu befestigen. —
Obst-: Obstbrecher mit beutelförmigem Netz. — Schīēb- [2]: Fisch-H., den man vor sich hinschiebt, Schauber: Das Fangen der Krebse bei einem Blaß und mit Sch. Raabe Gesetzsamml. II, 2, 515 No. 1794. — Auch: Scher-, Schleif-H. u. ähnl.: Kratz-H., den man nach sich hinzieht. — Sétz- [2]: Fisch-H., der ans Ufer gesetzt wird. — Stóck- [2]: Fisch-H. mit einem Stock oder Stiel. — Stȫr- Schieb-H. —
Strēīch-: Kratz-H. — Vōrsetz- [2]: zum Vorsetzen z. B. beim Abfischen eines Teichs etc.
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