haltig
Haltigkeit
Háltig, a. (~keit, f.):
haltend, nam. einen Gehalt an Etwas, in sich habend (s. III. Halt 3), zumeist in Zsstzg.: H–es Gestein, im Ggstz. des tauben; Christoph war an Treue h. 308; Die Metalle h–en Gänge. Gsch. 126, häufiger: Metall-h., so z. B.: Blei-h–es Glas; Eisen-, erz-, gold-, kupfer-, silber-h–es Gestein; Jene gang-h–en Gebirgsgesteine. Gsch. 132; Eiweiß-h–e Nahrungsstoffe; Kohlensäureh–e Quellen etc. — Zuw. mit Umlaut: Trotz seiner Flitter innerlich goldhältig. 4, 129 etc.
Zsstzg. s. o., ferner z. B.: Āūs-: aushaltend, dauernd, nach-h. (s. d.): Uhland, dessen Dichtungen den Geist jener Jahre am a–sten sortpflanzen. Gervinus Lit. 5, 678. — Ge-: gehaltreich, haltig: Blätter deines g–en Packetleins. G. Zelt. 5, 258; Zu suchen nach gehalt’gern Lagern. Rückert 1, 168; Alles Licht-G–e. 2, 504; Das Wort Vaterland hat einen voll-g–en Begriff in der Politik. Kürnberger Am. 240 etc. —
Gêgen-: wider-, vor-h. —
Geríng-: wenig Gehalt in sich habend: G–e Erze, Münzen, Soolen; Es möchte wohl ein großer Theil der .. Tugend für allzu-g. erfunden werden, als daß wir sie .. für echte probhaltige Tugend passieren lassen könnten. W. 9, 66. —
Grúnd-: gründlich: Wo diese G–keit abgeht, da greift Unsicherheit und Zerfahrenheit aller Orten um sich; diese Gründlichkeit aber etc. Wurm Spr. 10. —
Hāūs-: 85* s. Haushälterisch, Anm. —
Hínter-: versteckt, hinterlistig, s. II. Hinterhalten: Die H–keit und Arglist seiner Gegner. Brachvogel FB. 2, 46; Ich kann und darf nicht h. sein . ., ich muß dir meine Gesinnungen und Vorsätze sogleich entdecken. G. 15, 258; Mit einem so leichtsinnig h–en Gedanken. 33, 76; Lewald Leb. 2, 62 etc. — Auch mit Umlaut: Daß die einzigen Menschen, die er sich treu und anhänglich glaubte, auch hinterhältig gegen ihn waren. Auerbach D. 4, 52; Solche hinterhältige Unfrommheit. V. Ant. 1, 323; 2, 16 etc., ferner: Einem falschen, hinterhäl- tischen Menschen. Engel 7, 105. —
Nāch-: eig.: nicht nur für den Augenblick wirkend, sondern auch noch auf längre Zeit nachher vorhaltend, von bleibender Wirkung, dann auch = ausdauernd etc.: Eine n–e Wirkung; Verfolgte keines seiner Ziele mit so hingebender N–keit. Devrient 2, 121; Eine solche Anlage, wenn sie wirklich urkräftig und n. ist. G. 32, 297; Rosse von hartem Kern, | derbmagere, schwer-n–e. Rückert Nal. 231 etc. —
Prōbe-: Probe haltend (s. halten 2), probefest: Diese Grundsätze, die nun fünfzehn Jahre p. gewesen. Arndt Ber. 6; In vollem Vertrauen auf die Probhaltigkeit ihrer eignen Tugend. W. 19, 174; Gediegner und probhältiger. Pestalozzi 4, 98 etc. —
Rēīch-: reichen Gehalt habend, ergiebig etc.: Eine r–e Münze, mit der sich meisterlich schachern lässt. Sch. 106; R–es Erz, zu hellem Golde geläutert. V. 3, 60 etc. —
Rück-: zurückhaltend: Ich kann alles R–e nicht leiden. König Jer. 1, 280; Ermuthigte Dieselbe, die letzte Falte ihres Innern zu erschließen, wenn ein Bedenken sie r. zu machen drohte. Lewald Reis. 2, 336; Durch .. r–e Eide hintergehen. Mendelssohn 5, 608; Ungemein stolz und rückh ältig gegen Fremde. Zimmermann Nat. 74. —
Stích-: Stich haltend, s. Halten 2: Der Grund ist nicht st.; Was nur immer in der Stube stichh ältig war, . .. bekränzt. Kompert Böhm. 337. —
Strích-: Strich haltend, s. halten 2: Als das Stürmen allmählich in st–es Wehen ausgetobt war. Laube Band. 1, 3. —
Stúrm-: sich im Sturm haltend, fest: [Das Schiff] st. gegen Noth wie der Alcide. Scherenberg (Echtermeyer 2, 610). —
Vóll-: den vollen Gehalt in sich habend, Viel haltend: Noch v–er an Interesse. Ense Denkw. 1, 11. —
Vōr-: eine Zeitlang vorhaltend (s. d. 4): Eine v–e Reparatur. Kühne Freim. 285. —
Wīder-: widerhaltend, widerstehend: Wie die Säulen an den Bauwerken jener Zeit kurz und breit und w. Görres (Schlegel DM. 4, 201); Unsere Schemen würden zu Dunst verschweben, wenn wir sie geradezu in die bunte, verworrene Gesellschaft der widerhältigen Welt versetzen wollten. Hegel (G. 40, 48).
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