Faksimile 0669 | Seite 661
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haken
II. Hāken, 1) tr., refl. und intr. (haben): mit
Haken faſſen, ergreifen, feſtmachen ꝛc., eig. und übertr.
(ſ. Häkeln 2 und die Bſp. dort): Noch einige Waggons
an den Zug h. [hängen]; Einen Zweig mit dem Krückſtock
h. und niederziehn; Er hakte [hing ſich mit gekrümmtem
Arm] in Leſſing’s Arm und wollte weiter gehen. Klencke Parn.
1, 230; Stolb. 1, 26; Wenn zwei Wagen an einander
rannten oder gar ſich feſthakten. Temme SchM. 2, 160; Da
hakt die Geſchichte, hängt, hapert, will nicht fort, gw.
hacken (ſ. d. 1) ꝛc. 2) tr.: mit dem Haken (ſ. I, 3)
oder Hakenpflug pflügen: Der gehakte Acker ꝛc., auch ohne
Obj.: Die Knechte ſollen h.
Anm. Nicht immer genau geſchieden von Hacken (ſ. d.):
Krebschen, die ſich an den Armen der Ophiuren feſtgehackt
hatten. Vogt Oc. 1, 61; Dies klammerte und hackte ſich in
alle ſeine Empfindungen ein. Gutzkow 11, 128.
Zſſtzg. vgl. die von Häkeln und von Pflügen, z.B.:
Áb- [1]: etwas Angehaktes abmachen, los-h.: Einen
Waggon a. ꝛc., daher auch: Wilhelm war entſchloſſen, ab-
zuhaken [ſich von der Geſellſchaft loszumachen] und hier
zu bleiben. G. Auch: Den Miſt vom Wagen a., herunter-
h., ihn mit dem Haken herabziehn ꝛc. 2) [2] Dem
Nachbar ein Stück Land a., vgl. Abpflügen ꝛc. An-:
Etwas hakend anfügen: Einen Waggon, einen Schlüſſel
a.; Sich an ein Schiff (enternd), an eine Geſellſchaft a., an-
hängen; Da ſah ich deinen ausgereckten Arm herkommen
und hakte an. Claudius 4, 134 ꝛc., auch: mit einem Haken
faſſen ꝛc.: Eine mürbe Feige mit dem Feigenbrecher .. a.
V. Ar. 1, 111. Āūf-: 1) etwas Zugehaktes öffnen:
Das Kleid, metonym.: ſich a. laſſen. 2) Etwas
hakend aufheben, in die Höhe bringen ꝛc.: Wie gierig
würden ſie [die Lumpenſammler] mit ihren eiſernen Haken
einhaken! ... Wie Napoleon in Deutſchland, wo er einen
jeden Fürſtenthumflecken nach dem andern aufhakte und in ſei-
nen großen Korb hineinſchob. Kohl E. 1, 158; Ein Tiſchchen
an der Wand eingefugt und aufgehakt. König Kl. 1, 273 ꝛc.
Aūs-: das Eingehakte losmachen: Das Glied der
Schakenkette hat ſich ausgehakt; Die Takeln a. Hausbl. (58)
2, 92. Be-: ſ. Behacken und Bepflügen. Eīn-:
in Etwas hakend befeſtigen oder feſtſetzen: Die Daumen
eingehakt in die Armöffnungen der weißen Weſte. Heine Reiſ.
3, 54; Läſſt ſich das Heiligthum mit jedem e–den Witz auf-
dietrichen? V. Myth. 1, 19; Da ſie Beide ſogleich auch hier
einhakten [ſich ins Geſpräch einließen]. Zelter 3, 254 ꝛc.
Ent-: ſ. Enthäkeln. Lōs-: etwas Feſtgehaktes
losmachen. Um-: ſ. Umpflügen. Ver-: hakend
verknüpfen, verbinden: Hatte den Riemen ſo feſt verhakt,
daß er’s gar nicht loskriegen konnte. Alexis H. 1, 1, 75;
Sich v., ſich verwickeln in Etwas; auch: Etwas falſch
haken ꝛc. Zū-: hakend zumachen: Das Kleid z. ꝛc.