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hager Hagerkeit
Hāger, a. (~keit, f.): von Menſchen und Thieren,
mager (ſ. d. und vgl. Rückert Mak. 1, 192): Nun härm’
ich .. die vollen Wangen h. B. 7a; Wenn zur Seite h–e
Tiger für Hunger und Durſt winſelten. Leiſewitz Jul. 37;
Von heil’ger Askeſe bleich und h. Lenau A. 73; Gleich Ge-
ſpenſtern, ſtumm und hohl und h. Sch. 1b; Der h–e Klepper,
den er ritt. 711b ꝛc. Auch faktitiv: hager machend:
Bald wird die Arbeit kommen die hagre und ernſte. 85a;
Ehe noch vor h–em Gram der Anmuth | volle Wange ein-
ſinkt. V. H. 1, 229 ꝛc. und übertr.: Zwiſchen dem H–en
iſt und dem Aufgedunſenen Etwas; | Maß iſt Allem beſtimmt.
2, 16. Hielten mit H–keit | neue Fieber die Erd’ um-
ſchwärmt. 1, 19.
Anm. Oberd. häger(ig); die Hägere, vgl. Hege
bei Friſch = trocken, dürr; ahd., mhd. hei, vgl. Schm. 2,
127 und 163.