hagen
Hāgen: 1) tr. in Zsstzg.:
mit einem Hag (s. d.) einschließen, befriedigen, gw.: Hägen, hegen (s. d.): Auf einem Bett .., das rings ein stiller Blumenflor umhagte. 1, 183; Dessen Thäler | stehn von Bergen fest umhagt. Mak. 2, 85. — 2) intr. (haben): dem Geiste Befriedigung, Wohlgefallen erregen: Mir, ohne Dich, seit mich die Liebe traf, | hagt weder Trank noch Speise. (1791), gw. hochd. nur in Zsstzg. — Dazu das imperat. Hw.: Hageprunk, m., –(e)s; –e: Einer der am Prunk Behagen hat. Jud. 1, 249; 2, 84, wenn es nicht Umdeutung des mißverstandnen ,Hagestolz“ (s. d.) ist.
Anm. Plattd. zu 2 auch hägen (hgen), tr. u. ref. = vergnügen, freuen, s. Be-h. 3 und 2, 561 ff., vgl. 1, 608 etc. und Hag.
Zsstzg. s. 1 und die von Hegen, ferner: Be- [2]:
1) Etwas behagt mir, erfüllt mich mit dem wohlthuenden Gefühl des Wohlgefallens und der Befriedigung an Dem, wie es ist; Das behagt mir wohl, sehr; Das soll mir baß, besser behagen; Das laß ich mir b. etc. und im Ggstz.: Das behagt mir nicht, wenig, übel, wofür es — doch gw. nur in den ungetrennten Formen — auch: Miß-b. heißt (s. Miß-h. und vgl. Gefallen): Wie mag im Offnen am Parnaß | sein Kammerton b.? 9a; Die Füße, Knie und Waden | behagten seiner Gnaden. 21b; Wie Kirschen und Beeren b., | musst du Kinder und Sperlinge fragen. 3, 29; Es behaget so wohl, wenn mit dem gewünscheten Weibchen | auch .. die nützliche Gabe hereinkommt. 5, 20; Ich wünschte sehr, der Menge zu b. 11, 5 etc.; Indem ihr lange schon mein treuer Sinn | nicht mißbehagt. 1, 309; Wenn der tapfre Behram | deinem Dünkel mißbehagt. 4, 289; Dem Wechselbalg, der ihr | so mißbehagt. 12, 12. —
2) (s. 1) der Jnfin. als sächl. Hw., z. B.: Es liegt ein wohliges B. in der Empfindung. Ab. 45; Da sprang wie ein Böcklein der Abt vor B. 67a; Mich ergreift, ich weiß nicht wie, himmlisches B. 1, 98; Ein seliges B. 2, 15; B. schaut nicht vorwärts, nicht zurück. 6, 92; Alles B. am Leben ist auf eine regelmäßige Wiederkehr der äußern Dinge gerichtet. 22, 159; Ein stilles Vergnügen, das bloße B., die Abwesenheit alles Schmerzes. 4, 1, 111 etc. — Dafür zuw. Behag (m. oder n.?); Nach Behag [Belieben]. 6, 324. — Oft in Zsstzg., z. B.: Bei dem angenehmen Gefühle, daß sie für ihn Etwas thue, empfand er das lebhafteste Miß-B., sie nicht gegenwärtig zu sehen. 15, 103; Jenes innre Miß-B. 20, 83; Dem Elfenkönig gab Dies großes Miß-B. 30, 167 etc. — Un-B., Ggstz. von B. und daher schwächer als Miß-B. (Ggstz. zu Wohl-B.) auch allgm. ohne Beziehung auf eine die Unbehaglichkeit erregende Ursache geltend: Ein innres Un-B. 13, 281; 15, 95; 30, 12; Mit einem leisen Gefühl von Un-B., von dem er sich keine Rechenschaft zu geben wußte. 18, 164; Ein gewisses zartes Un-B., das durch den Jubel .. hindurchblickt. 32, 120; Un-B. und Mattigkeit nehmen überhand. It. 1, 322. — Das Wohl-B., worin sich Dessen Unterthanen erfreuen. 4, 217; Wie gerne lächle ich manchmal im Gefühle meines Wohl-B–s. 1, 6 etc., seltner: Im Wohl- und Weh-B. [der Liebe]. 2, 106. —
3) zuw. refl.: Jch behage mich, empfinde B., fühle mich behaglich, froh; Du sollst .. dich nicht im Tanze wohl-b. 11, 165, öfters in der dritten Pers., wo aber das „sich“ auch als Dat. gefasst werden kann, vgl.: Sich gefallen: Sie mögen sich nicht mit mir b. [befreunden, vertragen]. 6, 377; Ob .. sie sich mit dem Teufels-Pfaffen behagt [vergnügt]. 7, 167; Die Schlingnatter behagt sich nur auf durchaus trocknem Boden. Schl. 87 etc. —
4) Dazu: Der Weichling Behager [der nach Behaglichkeit strebt]. Od. 1, 289. — Miß-: mißbehagen: Etwas mißhagt mir, mißfällt (s. d.) mir; Weil mir nun das Possenspiel sehr mißhagte. 8, 32; So wie ihm die Anklänge ganz mißhagt haben würden. Lit. 3, 249; 5, 685; 699; 728 etc.; Warum doch Gott M. [⏑ – ⏑] | zu ihm trug. 1, 75.
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