grimmen
I. Grimmen: 1) tr.:
heftig schneidende Schmerzen erregen, namentl.:
a) von derartigen Bauchschmerzen, Darmkolik (vgl. Grimmdarm): Das Büchlein wird sie noch manche Zeit im Bauche g. Zelt. 2, 348, vgl. 10, 9 ff.; unpersönl.: Es grimmt mich im Bauch, und der Infin. als sächl. Hw.: Da stillen sich die Wehen; das G., Winden und Krümmen hört auf. U. 2, 183, namentl. auch = Kolik; Leibschneiden. 2. 9, 5; 31, 24; 37, 33 etc.; Die G. kommen aus mancherlei Ursach. 85, so auch: Mit Bauch-G. 3, 205; Jul. 18; Darm-G. etc.; Mutter-G. (der Bärmutter zugeschrieben) etc. —
b) in Bezug auf nagenden Arger, Verdruß: Das grimmt mich, wurmt mich (s. d. und vgl. 2 und Er-g. 1): Grimmte mich’s und ich warf meine Skizze in die Tiber. Nov. 159; Wie ihn Das ärgern, grämen, g. muß! F. 51. — Zuweilen mit Dat. der Pers. (vgl. wurmen): Es grimmt mir im Herzen. 12, 47. — 2) intr. (veralt., s. Er-g.): in Grimm, Wuth sein oder gerathen: Denn es in großem G., was ihm zuwider ist, .. erdrittet [zertritt, zerstampft]. Th. 8; Nachdem er den Pfahl aus dem Aug mit großem G. gerissen. 38b [,,tobend vor Unsinn“. Od. 9, 398].
Anm. Für 1a schwankt bei Ältern der Anlaut zwischen G und K, z. B.: Den heftigen unleidlichen Schmerzen des G–s. Th. 16; Krimmen oder Leibweh. 59 etc.; Weil euch die Speis im Bauch nicht krümmet. Fr. 76, vgl. 1, 881 und das dort Angeführte. — Dies Krimmen aber galt allgemein für kneipen etc., schwzr.: klimmen, klimsen. — Die Klimmte [das Bauchgrimmen]. vgl.: Be- und verklommen, z. B. noch sprichwörtl.: Sie gewannen auch endlich das Krimmen im Nacken [die bösen Folgen blieben nicht aus, vgl. Nackenschlag]. thesius Luth. 61b etc., s. Krammen, Krampf. — Für 2 u. 1b vgl. Gram II. Anm. — Die beiden Stämme sind aber zusammengeflossen, vgl. auch: Grimme, Grimmige [schneidende] Kälte, Schmerzen etc. — S. auch Grinsen und vgl. als Tonwort knurren etc.
Zsstzg. z. B.: Bāūch-:
1) [1a]. —
2) an Kolik leiden; knurren etc.: Dem bekannten b–den Ennui des Herrn Heine. B. XXIII. — Be-: tr.: beknurren, grimmig tadeln. 3, 141. — Er-:
1) tr.: [1a] in Grimm, Wuth bringen: Diese Rede ergrimmte mich. 489, vgl. Ergrämen (veralt.), „Ergrempt“. 428b. —
2) intr. (sein): [2] in Grimm, Wuth kommen, grimmig werden: Da ergrimmte Kaīn sehr und seine Gebärden verstelleten sich. 1. 4, 5; Dein Zorn ergrimme nicht über deinen Knecht. 44, 18; Nie ergrimmt er mehr im Grimme. 6, 383; Deß wird Herr Jupiter ergrimmt. 7, 110; Zürnend ergrimmt mir das Herz im Busen. 490b; Dessen [darüber] ergrimmet ihr Vater. Ov. 2, 97; Er ergrimmte vor Zorn dem [gegen den] Kronion. Jl. 13, 16 etc. — Das Partic. Ergrimmt kann zu 1 oder 2 gehören. — In- [2], intr.: Wälze die teuflischen Augen i–d [ingrimmig] im Kopf herum. 11, 195 (selten). — Ver-: tr. u. intr. (sein): sehr ergrimmt, namentl. im Part.: Vergrimmt, von Grimm verzehrt.
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