Götze
Götze, m., –n; –n; –n-:
1) ein Bild, dem göttliche Ehre erwiesen wird: Daß wir einen G–n heißen ein Bildnis eines Helfers oder Trosthufens oder dero Ehr wird angethan, Bilder aber nennen wir Gleichnisse eines jeden Dings, das da sichtbar ist, aber zu keiner abführigen Hoffnung nit gemacht, auch nit verehret wird. 2, 27; Die uralten G–n der Abgötter. 28 etc.; 3. 26, 1; 46, 1 etc. —
2) Abgott, das fälschlich göttlich Verehrte selbst, eig. und übertr.: Aller Heiden Götter sind G–n. 1. 17, 26; Wenn ihr eurem falschen G–n, der Ehre, folgt. 1, 171; Hau deinen G–n muthig um, | er sei Geld, Wollust oder Ruhm. 7, 85; Der den falschen G–n fröhnt. 4, 285; Er brachte der Menschheit, seinem G–n, mich zum Opfer. 305b; Dem G–n ihrer Eitelkeit gefröhnt. 422b; 456a etc. —
3) zuw. auch (s. 115, 5 ff. und nam. Ol-G.) Bez. eines dummen, trägen, gaffenden, unthätigen Menschen, der Nichts vermag: Weil ihr G–n da im Amt sitzet und könnet Nichts von Gottes Wort. 8, 319a.
Anm. Das Wort fehlt ahd. und mhd., doch s. Gott, Anm. — Genit. zuw. Götzens (s. Haus-G.). — Selten das Femin.: Der vielleicht außer dem Haus vor einer Göttin oder Götzin auf den Knien liegt. 1, 20. Vgl.: Die Schwelgerei, der G. reicher Zonen. 4, 1, 164 etc. — S. Götzer.
Zsstzg. vgl. die von Gott, z. B.: b-: Jdolum ist, das wir Deutschen nennen ein Ketzer, ein A–n. Luther SW. 36, 227. —
Bāūch-: Ein Mammon oder B. Luther 4, 283a, vgl. Phil. 3, 19. — Géld-, Góld-: Mammon (s. d.). —
Hāīn-: Waldgott, in einem Hain verehrter Gott. 2. Kön. 21, 7. —
Hāūs-: ein im Haus waltender Götze (vgl. Hausgott): scherzh.: Daß sie ihr vieles Geld in einem Sack habe, den sie an einem ganz unbekannten Ort verborgen hätte. . . Mit der Entdeckung dieses H–s. Stilling 3, 11. —
Lándes-: der in einem Lande verehrt wird. Ramler F. 2, 456. —
Lēīb-: der vor allen andern verehrte: Um seinen L–n und Fetisch Amor ein desto größeres Kompliment zu machen. W. 13, c. 248. — Ol- [3]: Sitzt da wie ein O. Engel 1, 47; Macht aus den Bischofen nur Ziffern [Nullen] und Ö–n. Luther 1, 298a; 289a; Verblüfft wie -die stummen Ö–n. Musäus M. 1, 112a; 2, 83a; Schottel 1131 etc.
Anm. Auf die Abbildung der schlafenden Jünger auf dem Ölberge 22, 45 ff.) gedeutet; nach 27a Umdeutung aus Öl-Getze [in Ol gebackne Speise], vgl.: Zu . Leuchtern, Ölgötzen, Tiegeln, Aulen, Scherben und was dergleichen mehr sein mag. 543a, wo es eine Form zu solcher Speise zu bed. scheint. Vernúnft-: Den französischen V–n auf den Thron gestellt. Lit. 5, 329.
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