glücken
Glücken, intr. (sein, haben), unpers.:
nach Wunsch geschehen oder ergehen, gleichviel ob der Wunsch ein vorher gehegter war oder nicht, vgl.: Gelingen, das immer auf ein Erreichen des Beabsichtigten geht: Wem’s recht glückt, Dem kalbt ein Ochs. (Sprchw.); Es glücket Manchem in bösen Sachen, aber es gelingt ihm zum Verderben. 20, 9; Oft schon hatt’ ihm geglückt, ... zu stillen den Aufruhr. 1, 356; Noch mußte mir bemerkt zu werden g. 4, 159; 72; Er erfreut sich des Geglückten und Mißglückten. 18, 37; Dieser Geist, der sich erhoben hätte, wäre es ihm nur zu wandern geglückt. 33, 182; Hat’s ihm noch nicht geglückt, ’was von seinem Bruder auszufragen? 34, 252; 22, 228; 11, 7; Durch rasche That nur kann er [solcher Schritt] g. 364b; Manches wär’ ihm fast gelungen, | Manches wär’ ihm schier geglückt. 336; So solcher Rath nicht wohl glückt, so hat man es Undank. 41; Es hätt’ ihm auch geglückt, wenn nicht etc. 12, 194; O hätt’ es mirgeglückt. 1, 32.
Zsstzg.: Be-, tr.:
1) Einen b., ihm ein Glück zu Theil werden lassen, ihn glücklich (s. d.) machen, s. Beglückseligen, beseligen: Weil du sie | hoch entzückest, hoch beglückest. 2, 30; Unglücklich bist du nicht, wie unbeglückt du seist: | das Schicksal nur beglückt, doch glücklich macht der Geist. W. 1, 26; Ein Wahn, der mich beglückt, | ist eine Wahrheit werth, die mich zu Boden drückt. 12, 230; Einen mit seiner Gegenwart b. (Höflichkeitsphrase) etc. — So auch:
a) Sich dem b–den Gefühl überlassen. 6, 324; Du glücklicher Mann, weil du so ein b–der bist. JP. 7 etc.; Die traum-b–de süße Unwahrscheinlichkeit. R. 2, 189. —
b) Wähnt sie sich hochbeglückt. 1, 97; Der Vater er schaut sie, wie ist er beglückt. 1, 40; Das Land .. sei ewig jedem Stamm beglückt [ihm Glück bringend]. 12, 204; Wenn auch nicht glücklich, glaubt ihr euch nicht unbeglückt. 33, 46; Wo ist ein höher Beglückter? Ritt. 62; Ach, wie fühlt ich mich beglückt! 47b; Auch acht’ ich Dessen [darüber etc.] mich für hoch beglückt. 11, 141 etc.; Die armen Götter ... können nicht sterben ... | Jch aber .. der Tod-beglückte, | ich klage nicht länger. Lied. 315 etc. — Dazu: Die Verstimmung der„ einsamen Beglücktheit“ [Altjungfernschaft]. 8. —
c) Der Beglücker des Volks; Die Grottenleute begnügen sich nicht mit segenvoller Beglückung von Kolchis. Or. 1, 183 etc. —
2) Etwas b., es glücken lassen (seltner): Wenn der Himmel meinen Wunsch beglückte. 13, 88; Das matte .. Licht ... beglückte den Betrug. 12, 265 etc. — Ent-, tr.: des Glücks berauben (selten): Mehr entglücket denn beglücket. lin Bibl. 4, 140). — Miß-: nicht glücken, nicht in gewünschter Weise vor sich gehen, mißlingen: Was ein Mal misglückte, | gelingt oft zum zweiten Mal. 2, 95; Mißglückte Unternehmungen. 39, 333; Dumm, daß ihm der letzte Streich mißglückt ist. 9, 6; Schon ist ’was mißglückt. Stolb. 108 etc. — Jene Mißglückungen. M. 2, 155 (selten).
Anm. Auch mit der Betonung – – ⏑, wozu die von allein aufgeführte Form des Partic.: Mißgeglückt gehört. — Zuw. mit haben statt des gw. sein. Veralt. auch: Nicht aushelfen, wenn mir’s unglücken [thut?]. Fr. 513. Verún-, intr. (sein): 1) durch ein Unglück, das Einen betrifft, empfindlich beschädigt, sehr verletzt werden: Beim Brande, beim Zusammenstoß der Dampfwagen sind viele Menschen verunglückt; Das Schiff verunglückte [scheiterte] noch im Hafen; Ich bin mit der Vase verunglückt [habe Unglück damit gehabt, habe sie zerbrochen etc.]; Dem Jammer und der Noth unsres verunglückten Freundes. 16, 84 etc. — 2) miß-g.: Verunglückte Scherze, Einfälle etc.
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