Gimpel
Gimpel, m., –s; uv.; –chen, ein; -:
1) ein zu den Kernbeißern gehöriger Singvogel: G. oder Blutfinken, Pyrrhula vulgaris, auch Bollenbeißer, Braunmeisen und Gügger genannt. Th. 88. — Ebenso Roth- G., vgl. Dompfaffe. — 2) übertr.: ein einfältiger, leicht ins Garn zu lockender, zu betrügender Mensch (vgl. Vogel), Dummkopf: Das muß ein rechter G. sein, der sich von ihren Policeipfiffen ins Garn locken lässt. Frz. 37; Bis sie den G. im Netze haben. B. 1, 495; 16, 232; Wenn ich ein (1) wäre, | so flög’ ich gleich an dein Herz; | du bist ja hold den G–n | und heilest G.- Schmerz. Lied. 157; So lieblich klang des Voglers Pfeife, bis | der G. in dem Netze war. — Ich Geck! Nath. 1, 3; Jmmer war ich ein G. und Einfaltspinsel. N. 6, 191; 1, 24; Diesen gelblichen Stroh-G., diesen unflüggen Krammetsvogel in euer Dohnengarn zu verstricken. A. 1, 165; 220.
Anm. Schwerlich von „dem schwarzen Fleck auf dem Kopf, den er wie einen Schleier aufhat“. (s. Wimpel und vgl. franz. guimpe, Brusttuch — engl. guimp, gimp, unser Gimpe) — oder vrwdt. mit mhd. gempel, Einer, mit dem man seinen Spott treibt. 1, 526, sondern wohl Tonw., s. Gimpeln und vgl. damit, daß nach Th. 302 der Wasserpieper (Anthus aquaticus) „in St. Gallen Gi(e)pser, in Bern Gi(e)per“ heißt.
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