Faksimile 0583 | Seite 575
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gelt
I. Gélt, a.: (Landwirthſch., weidm.) un-
fruchtbar; nicht trächtig; von Milchvieh: trocken ſtehnd,
keine Milch gebend: Trächtige und g–e. SClara EfA. 2,
575; Bleibt aber die Bache geld e. Fleming J. 99a; Gelde
Rinder. Schweinichen 2, 152 ꝛc.; Die Kuh .. wenn ſie zum
erſten Mal trägt, Stärke; wenn ſie nicht trächtig oder nicht
zugelaſſen wird, gelte, galte, güſte Kuh. Nemnich; G–e Thiere,
[d. h. Weibchen des Hirſches], die den Beſchlag nicht mehr
annehmen und alſo nicht trächtig werden. Dſ.
Anm. Durch ganz Deutſchland verbreitetes Wort (galt,
gelde ꝛc.), ſ. Weinhold 26b und die dort angeführten Quellen.
Vgl.: Eine junge Galti... . (Kuh von 2 bis 3 Jahren).
Zſchokke Nov. 13, 309; Der Galterer, Wärter des Galt-
viehes, meiſt des jungen noch unträchtigen. Grube Geogr. 3,
350 ꝛc.; Geltling, einjähriges Kalb. Gelling 1 und
dazu: Weil ſie [die Zwiebeln] dasſelbe Jahr keinen Samen
tragen und unfruchtbar ſind, werden ſie hier von den Leuten
Göllinge genannt, wie man z. E. auch die Schafe, wenn ſie
ein Jahr nicht tragen und nicht lammen, gölle nennt. Rei-
chart Gart. 3, 217; Der gelte Hanf, ſ. Fimmel, Anm.
Die Gelz(e), junges oder kaſtriertes weibliches Schwein
(Schm. 2, 46; Falke Thierarzn. 1, 330). Gelten,
Gelzen: tr.: kaſtrieren. Der Gelter, Gelzer, Ka-
ſtrierer, nam. Schweineſchneider, vgl.: Von Verheilern (ſ. d.)
oder Gelzenleuchtern [vgl. leichte, lichten], wie ſie die
Bauern pflegen zu nennen. Garzoni 975a ꝛc. Abſtammung
unſicher, vgl. Geile 4; Geilen 2b.