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geblich Geblichkeit
Gêblich, a. (~keit, f.):
unüblich außer in Zsstzg., z. B.: An-:
1) angebbar (s. d.), nam. in der philosoph. Sprache, z. B. Kant 1, 89; 2, 408; 7, 104 etc.
2) der Angabe nach, deren Richtigkeit dahingestellt bleibt etc., vgl. vor-g.: Er reist a. in Geschäften; Der a–e Chirurg ist eigentlich ein Barbier; Beleuchtung der a–en Vorzüge. W. 32, 56. Māß-: maßgebend, als Norm, Richtschnur dienend oder dienen sollend: M–e Meinungen zu haben. Börne 5, 226; Zum Zeugnis .. ihrer m–en [musterhaften etc.] Ursprünglichkeit und Natürlichkeit. Keller gH. 4, 204; Ich wollte m. rathen, piano zu lesen. W. 13, 208. Nam. oftim Ggstz.: Das ist meine un-m–e Meinung, Ansicht, wodurch man Nichts bestimmen, Nichts vorschreiben will; So rieth ich un-m–st. Blumauer 2, 62; V. Ar. 2, 19; Daß sie das Meiste mit einer einschläfernden Un-m–keit und feigen Unvorgreiflichkeit sagen. Lichtenberg 1, 250. Ver-:
1) vergebbar (s. d.): Sieben Todsünden .. die andern sind v–e Sünden. Fischart B. 112a. Ggstz.: Ein un-v–es Verbrechen. Gelert 1, 8; L. 1, 282; Luther 8, 262a etc.
2) vergeben (s. d. 2), vergebens: Ich dachte, ich arbeitete v. und brächte meine Kraft umsonst und unnützlich zu. Jes. 49, 4; Es ist v., das Netz auswerfen vor den Augen der Vögel. Spr. 1, 17; Mit v–en Worten. Ephes. 5, 6; G. 13, 338; Die V–keit aller Bestrebungen. HHerz 45 etc. Veralt. Form: Vergebenlich. Zwingli 3, 11 etc. Vōr-: dem Vorgeben nach, schärfer als an-g. den Zweifel an der Richtigkeit des Vorgegebnen ausdrückend.